Das Leben: Ein Marathon mit Hindernissen

Heute habe ich von einem Marathonläufer gelesen. Er heißt Vanderlei de Lima und kommt aus Brasilien.

Bei einem Marathonlauf der Olympischen Spiele 2004 in Athen kam es zu einem Zwischenfall.

De Lima führte das Feld mit etwa einer halben Minuten Vorsprung an. Plötzlich kam ein Mann aus der Zuschauermenge gerannt und versuchte, de Lima von der Straße zu zerren.

De Lima kam so kurzfristig vom Kurs ab, er konnte sich aber losmachen und weiterlaufen. Jedoch war er aus dem Rhythmus gekommen, was ihn wertvolle Sekunden kostete, und wurde kurz danach von zwei Läufern überholt.

Dennoch gab er nicht auf und lief weiter…. auf den dritten Platz und bekam dafür die Bronzemedaille.

 

Später kam raus, dass der Mann, der ihn von der Strecke geschubst hatte, psychisch krank war, bereits andere Sportereignisse gestört hatte und dafür sogar im Gefängnis gesessen hatte.

 

Bei der Siegerehrung und im Interview danach freute sich de Lima, eine Medaille für sein Land gewonnen zu haben, mit keinem Wort erwähnte er diesen Typen, der ihn aus der Bahn geworfen hatte und ihn so wahrscheinlich um den Sieg und die Goldmedaille brachte. Er war einfach dankbar, es geschafft zu haben.

 

 

Das find ich toll und auch bewundernswert. Denn im Leben werden wir ja öfter mal aus der Bahn geworfen z.B.. durch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Unfälle, Trennungen…

 

In der Bibel gibt es den Paulus, der auch von der Strecke abkam – er landete nämlich im Knast, weil ihm Gotteslästerung vorgeworfen wurde. Genauergenommen im Kerker von Jerusalem, ausgestattet mit vergitterten Fenstern, Dunkelheit, Kälte und ziemlich modrig war es auch. 24 Stunden täglich war Paulus angekettet an einen seiner Wächter.

Irgendwann brachte man ihn per Schiff nach Rom in die Hauptstadt, wo er angehört werden sollte. Eine schöne Mittelmeerkreuzfahrt war das nicht gerade, denn es gab mächtigen Sturm und das Schiff kenterte.

Nachlesen kannst Du das in der
Apostelgeschichte 27.

 

Paulus und einige Männer überlebten dieses ganze Martyrium und landete auf einer Insel, wo sie mehrere Monate festsaßen. Irgendwann ging es dann doch weiter nach Rom, wo der Prozess aber noch zwei Jahre verschoben wurde… blöder Bürokratiekram.
 

Nun könnte man ja meinen, wenigstens in Paulus´ Gemeinde, wo er Prediger war, lief es gut – naja, nicht ganz. Er schreibt in einem Brief an sie:
 

"Doch durch meine Gefangenschaft haben viele Mut gefasst und sind sehr viel furchtloser darin geworden, anderen von Christus zu erzählen. Manche tun dies zwar nur aus Eifersucht und Rivalität, aber andere predigen Christus auch mit guten Absichten. Sie predigen aus Liebe zu mir, weil sie wissen, dass der Herr mich hierher gebracht hat, um für seine gute Botschaft einzustehen. Die anderen aber verkünden Christus aus selbstsüchtigen Motiven und nicht aus ehrlichem Herzen. Sie wollen mir meine Gefangenschaft noch schmerzhafter machen."

Philipper 1, 15 – 17

 

Ganz schön heavy all das. Hockt er im Knast, wenns blöd läuft, muss er mit der Todesstrafe rechnen und dann bekommt er noch mit, wie ihn jemand noch eins reinwürgen will.

Die oft zitierte Aussage von Paulus in diesem Moment:
 

"Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass ich während meiner Gefangenschaft nicht schwach werde und versage, sondern dass Jesus Christus wie bisher, so auch jetzt durch mich bekannt gemacht und geehrt wird, sei es durch mein Leben oder durch meinen Tod.

Denn Christus ist mein Leben und das Sterben für mich nur Gewinn."

 

 

Vielleicht sitzt Du ja auch in einem Gefängnis, wahrscheinlich keins aus Ziegelsteinen – aber mit Wänden aus Schicksalsschlägen und Problemen?!

 

Pass auf, dass Du Dich in diesem Gefängnis nicht nochmals festkettest… mit einer Kette namens Selbstmitleid.

"Was ist mir nur alles angetan worden!"

 

Ja, das was Dir passiert ist, das ist leider Tatsache. Aber ob Du es immer und immer wieder durchleben musst, dass ist eine Frage und die musst Du beantworten!

 

Paulus versinkt nicht im Selbstmitleid, sondern er baut seine Hoffnung und sein Vertrauen voll auf Gott. Klar, wahrscheinlich hatte auch er schwache Momente, was normal und menschlich ist. Einfachmal zu weinen ist auch wichtig und gar nicht schwach.

Die Einstellung von Paulus stimmte, er beschäftigte sich nicht groß damit, wie die Menschen ihn behandeln und mit der Todesstrafe, die evtl. kommen könnte – sondern er beschäftigte sich mit Gott. Es war ihm wichtig, auch aus dem Knast raus Kontakt zu den Menschen in seiner Gemeinde zu haben und sie zu ermutigen.


Ohne jegliche Rechtsgrundlage über Jahre eingekerkert, misshandelt, ungewisse Zukunft und dennoch freut sich dieser Mensch und ist zuversichtlich!

 

Ich denk mir bei sowas immer, es muss einen Gott geben – ein Mensch wäre sonst dazu gar nicht in der Lage.

Wie ist es möglich, dass einer, der derart aus der Bahn geworfen wird, trotzdem dran bleibt?

Die Antwort lässt sich kurz und bündig zusammenfassen: Er vertraut!

Paulus vertraut darauf, dass Gott die Übersicht behält. Er weiß nicht warum so manches Unglück passiert, aber er weiß, wer die Zügel in der Hand hält.

 

Ich wünsche Dir, dass Du das auch weißt und Gott immer mehr vertrauen kannst!

Vertrauen entsteht aus einer guten Freundschaft, einer Beziehung zueinander. Durch Kennenlernen und Treue.

Und vielleicht denkst Du ab und an an den Marathonläufer de Lima, der von einem Störenfried umgerannt wurde, aber der sich wieder aufrappelte und nicht abbringen ließ – weil er ein Ziel im Auge hatte – die Siegerehrung am Ende des Tages!
 

"Ihr braucht Kraft zum Durchhalten, damit ihr weiterhin tut, was Gott von euch will, und so auch bekommt, was er versprochen hat. […]

Wer mir im Glauben vertraut und das Rechte tut, wird durch sein Vertrauen am Leben bleiben. Wer aber mutlos aufgibt, mit dem will ich nichts zu tun haben.«

Wir gehören doch nicht zu den Menschen, die den Mut verlieren und deshalb zugrunde gehen! Vielmehr gehören wir zu denen, die Gott im Glauben vertrauen und das Leben gewinnen."
 
 
 

Sei fett gesegnet!
Deine Mandy
Jesus-Punk

 

© Foto: Stephan Panter info@du-kannst.org

 


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Dieser Beitrag wurde am 4. April 2013 veröffentlicht.

3 Gedanken zu „Das Leben: Ein Marathon mit Hindernissen

  1. Jens

    ja das stimmt da kann ich nur voll und ganz dahinterstehn ein wichtiger Punkt wurde allerdings vergessen, es ist der Widersacher Gottes der uns zu Fall bringen will oft bewahrt uns Gott vor noch schlimmeren denn der Feind sieht wie gefährlich es ist wenn wir in unsere Berufung hineinwachsen er will das wir aufgeben den heutigen Tag nicht überleben

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