Er lässt Dir die Wahl…

Ich habe gestern Abend mit Freunden den Film "Passion Christi" gesehen. Das ist mittlerweile ein kleines Ritual geworden… irgendwann in der Osterzeit flimmert der bei mir über die Leinwand.

Interessant ist, dass mich jedes Jahr eine andere Szene beeindruckt – gestern war es am ehesten die mit den beiden Verbrechern, die zeitgleich mit Jesus gekreuzigt wurden.

Es waren zwei Verbrecher, nicht drei oder vier. Jesus war zwischen den Beiden, in der Mitte, nicht links oder rechts…

"Dort nagelten sie Jesus ans Kreuz und mit ihm noch zwei andere, den einen links, den anderen rechts und Jesus in der Mitte."

Johannes 19, 18

 

Vielleicht interpretiere ich da zuviel rein, aber ich glaube das es eine Bedeutung hat – die Bedeutung der freien Wahl. Die beiden Verbrecher haben vieles gemeinsam. Sie wurden vom gleichen System für schuldig erklärt und zum Tode verurteilt. Sie wurden Beide an ein Kreuz genagelt und sind von den gleichen Leuten umgeben. Sie stehen Jesus gleich nah und sie beschimpften ihn beide – zumindest am Anfang:

 

"Ebenso beschimpften ihn die beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren."

Matthäus 27, 44

 

Doch dann ändert einer seine Meinung:

Einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, beschimpfte ihn: »Bist du denn nicht der versprochene Retter? Dann hilf dir selbst und uns!«

Aber der andere wies ihn zurecht und sagte: »Nimmst du Gott immer noch nicht ernst? Du bist doch genauso zum Tod verurteilt wie er, aber du bist es mit Recht. Wir beide leiden hier die Strafe, die wir verdient haben. Aber der da hat nichts Unrechtes getan!«

Und zu Jesus sagte er: »Denk an mich, Jesus, wenn du deine Herrschaft antrittst!«

Jesus antwortete ihm: »Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.«

Lukas 23, 39-43

 

Interessant, interessant… meinen Respekt vor diesem reumütigen Schritt. Aber der anderen Kerl, der nichts bereut und rumstänkert…

Jesus, wäre hier nicht ein mahnendes Wort dran gewesen? Warum sagste nix dazu? Verlässt nicht der Hirte die neunundneunzig Schafe, um das eine zu suchen, was verloren gegangen ist? Stellt die Hausfrau nicht das komplette Haus auf den Kopf, bis sie ihre verlorene Münze gefunden hat?

 

Nun, dass stimmt schon – aber denken wir doch mal an die bekannte Story mit dem verlorenen Sohn. Der Sohn geht und der Vater tut nichts – er lässt ihn ziehen.

Das Schaf ging schuldlos verloren. Die Münze ging aus Unachtsamkeit verloren. Doch der verlorene Sohn ging absichtlich weg.

Der Vater ließ ihm die Wahl. Jesus ließ beiden Verbrechern die Wahl.

 

Wenn ich zurück denke, da gab es Zeiten, in denen Gott an mir rumrüttelte, um mir etwas klar zu machen. In anderen Zeiten überschüttet er mich mit viel Segen und dann gab es Zeiten, in denen er mich einfach machen ließ und schwieg… in der ich die Freiheit hatte selbst zu entscheiden.


Die Freiheit, die Gott uns schenkt ist eine große Ehre!

In vielen Bereichen haben wir keine Wahl. In welchem Land wir geboren werden, ob wir weiblich oder männlich sind, welche Hautfarbe wir haben usw. und manchmal, wenn wir wütend sind, dann schimpfen wir auch:

"Warum habe ich solche Eltern bekommen?" oder "Warum bin ich nur in so armen Verhältnissen aufgewachsen?"

Klar, irgendwie wäre es auch cool gewesen, wenn man sein eigenes Leben wählen könnte, so wie das Essen auf einer Speisekarte im Restaurant:

"Ich möchte gern als Mädchen geboren werden, dass gut singen kann und blonde Haare hat. Ich möchte reiche Eltern haben, die mich lieben und in einem warmen Land leben."

Hättest Du gern wählen wollen?

 

Als es um Deine Person und Deine Geburt ging, da hattest Du kein Mitspracherecht – aber jetzt, wenn es um Dein heutiges Leben und vorallem, wenn es um das Leben nach dem Tod geht, da darfst Du wählen. Du musst sogar!

 

Mal zurück zu den beiden Verbrechen am Kreuz – warum tragen sie unterschiedliche Entscheidungen, obwohl sie beide in der gleichen Situation waren?

Ich weiß es nicht. Fakt ist: Beide haben in ihrem Leben einige falsche Entscheidungen getroffen, falsche Freunde gehabt usw. sonst würden sie nicht verurteilt am Kreuz hängen. Doch Gott bestraft und verurteilt nicht…

Als einer von Beiden anfängt zu beten und um Vergebung bittet, liebt ihn Jesus genug, um zu sagen:

»Ich versichere dir, du wirst noch heute mit mir im Paradies sein.«

Lukas 23, 43


Und den anderen, der ihn ablehnt, den liebt Jesus genug, um ihn gehen zulassen… er ließ im die Wahl.

Er lässt auch Dir die Wahl.

 

 

Sei fett gesegnet und hab ein schönes Osterwochenende!

Deine Mandy
Jesus Punk

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 30. März 2013 veröffentlicht.

18 Gedanken zu „Er lässt Dir die Wahl…

  1. Ulli P.

    Hallo Mandy,

    ist ja  ´n Dingen. :-) So oft schon habe ich diese Verse gelesen, aber über den anderen Verbrecher habe ich mir nie Gedanken gemacht.

    Ich finde du hast recht mit deiner Schlussfolgerung, dass Gott uns die freie Wahl lässt. – Er hatte auch die Wahl und entschied sich gegen Jesus und somit für das Gericht. Das göttliche Gericht ist gerecht, seine Urteile den Taten angemessen. Mit diesem Wissen konnte Jesus ihm liebevoll seinen Willen lassen.

    Gottes Gericht ist gleichermaßen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit geprägt. Kein Mensch, egal wo er lebt, wurde von ihm gänzlich ohne Orientierung gelassen, denn er gab einem Jedem das Gewissen, als Leitfaden nach dem er sich ausrichten kann.

    Wir in der Bibel vom Gericht gesprochen, dann denken viele nur: "da kommt die Rübe endgültig ab". Doch das stimmt so nicht:

    Jak 2, 13: 13 Denn es wird keine Barmherzigkeit für den geben, der anderen gegenüber nicht barmherzig war. Wer aber barmherzig war, wird auch vor dem Gericht Gottes bestehen.

    LG Ulli

     

    LG Ulli

     

     

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Ulli,

      danke für Deine ergänzenden Gedanken zu diesem Artikel.

      Ich merke Du liest auch ältere Sachen von mir ausgiebig, machst Dir Gedanken darüber und nimmst Dir die Zeit zu kommentieren. Ich fühle mich geehrt – schön, dass Du Dir die Zeit dafür nimmst.

      Du sollst wissen ich lese alle Deine Kommentare gerne, auch wenn ich nicht immer darauf antworte. Es nimmt manchmal einfach zuviel Zeit in Anspruch – vorallem, weil ich jedes Mal nochmal nachlese, was ich da selbst geschrieben habe usw. lange Rede, kurzer Sinn: Danke für alles was Du ergänzt und ggf. auch mal korrigierst. Das ist wirklich wertvoll und davon lebt so ein Blog schließlich. Und nicht nur ich lese die Kommentare, sondern viele andere auch noch.

      Sei gesegnet!

      Mandy

      Antworten
  2. Ulli P.

    Hallo Mandy,

    ganz lieben Dank für deine Antwort, das du dich nicht zu allem rühren kannst ist klar, das wäre echt des Guten zuviel verlangt. 😉

    Ich habe mir fest vorgenommen mich hier durchzuarbeiten, denn deine Artikel sind einfach unheimlich erfrischend und geben mir oft ganz neue Impulse. – Ebenso die Kommentare dazu. :-)

    LG Ulli

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    1. Gekreuz(siegt) Moderator - Soenke

      Hallo Ulli!

      Ui durch ALLE Artikel? Da hast du dir aber was vorgenommen 😉 Ich habe mich einen kalten Winderabend lang mal durch Mandys "über mich" Seite gearbeitet. Mit jedem Video und jedem Portrait ist man da auch schon lange beschäfitgt.

      Dafür das Mandy nicht alles kommentieren kann sind ja "eigentlich" wir Blogmoderatoren da. Es ist uns halt auch wichtig, dass du nicht ins nirvana solche guten Denkanstöße schreibst sondern das du weißt, dass diese auch  gelesen werden. Und das merktst du am besten wenn wir dazu auch wieder etwas schreiben. Du fällst mir, wenn ich als Moderator die neuen Kommentare lese nämlich schon auf. Positiv natürlich :-) Aber ich wusste bisher nicht was ich dazu schrieben soll außer "Tolle Gedanken der Ulli" Wir werden uns dann wohl noch öfters "lesen"

      Gruß Sönke

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  3. Ulli P.

    Guten Morgen Sönke! :-)

    Oh, da ich aus Gesundheitsgründen beruflich ausgemustert bin, habe ich sehr viel Zeit und die verbinge ich am liebsten mit der Bibel und mit Menschen die sich auch so intensiv mit ihr beschäftigen wie ich.

    Hab´ schon gesehen das es hier noch viiiieeeel zu lesen gibt und freu´ mich schon sehr drauf. 😀 Da waren schon in den paar Tagen so viele neue gute Anstubser für mich, vielleicht kann ich ja auch hin und wieder mal mitstubsen. 😉

     

    ZITAT Sönke: "Wir werden uns dann wohl noch öfters "lesen"

    Das wär´ klasse. :-)

    LG Ulli

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  4. saskow

    "Es waren zwei Verbrecher, nicht drei oder vier. Jesus war zwischen den Beiden, in der Mitte, nicht links oder rechts…"

    Es waren drei Verbrecher, den Verbrecher Jesus miteinberechnet … was für eine verrückte Religion, betet einen krimminellen Scharlatan und zum teil regelrechten Hassprediger an  … schon lustig wie dieser Verbrecher, im laufe der Jahrhunderte umgeformt und tradiert wurde …

    Antworten
    1. Colin

      Ich bin wütend, wütend und stocksauer wenn ich so eine Aussage hier lesen muss. Saskow, hast Du jemals in die Bibel geschaut, jemals in den Evangelien gelesen? Ich kann es mir nicht vorstellen, weil Du sonst wüsstest, dass JESUS kein Verbrecher war. Und ein, wie Du ihn nennst, ein Hassprediger war er schon gar nicht. Das hätten diejenigen, die IHN an den Pranger gestellt und kurze Zeit später so haben leiden lassen, gerne gehabt.

      Warum ich bei Deinen Worten wirklich brüllen könnte und es auch tue: Keiner, auch ich nicht, kann Dich zum Glauben an Jesus Christus zwingen; ob Du Christ sein willst oder nicht, kannst nur Du entscheiden, das sieht auch GOTT nicht anders. Was ich Dir aber abschreibe ist das Recht, Menschen zu verachten, zu beleidigen weil sie seit über 2000 Jahren an ETWAS glauben, an etwas, an JEMANDEN das, der zweifellos existiert.

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    2. Mandy Artikelautor

      Hallo saskow.

      Was hat Jesus kriminelles getan und welche Aussagen von ihm siehst Du als "Hasspredigten"? 

      Das würde mich doch schon sehr interessieren! 😉

      Alles Liebe.
      Mandy

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