Jesus und der taubstumme Mann

Heute bin ich auf eine Stelle in der Bibel gestoßen, die ich irgendwie merkwürdig finde – zu lesen ist sie im Markus 7, 31-34:

 

"Danach verließ Jesus die Gegend von Tyrus wieder.  Er kam über Sidon zum See von Galiläa,  mitten ins Gebiet der Zehn Städte.

Da brachten Leute einen Taubstummen zu ihm.  Sie baten Jesus:  "Leg ihm deine Hand auf." 

Und Jesus führte ihn ein Stück  von der Volksmenge weg.  Er legte seine Finger in die Ohren des Taubstummen  und berührte dessen Zunge mit Speichel. 

Dann blickte er zum Himmel auf,  seufzte und sagte zu ihm: "Effata!"  Das heißt: "Öffne dich!"  Und sofort öffneten sich seine Ohren,  seine Zunge löste sich und er konnte normal sprechen."

 

Die Leute bringen einen Mann zu Jesus, der taub ist und einen Sprachfehler hat. Taube Menschen reden oftmals komisch, weil sie sich selbst nicht hören. Manche stottern, einige lispeln und manche können Wörter auch gar nicht richtig artikulieren und geben nur undeutliche Laute von sich.

 

Jesus will den Mann wahrscheinlich nicht bloßstellen vor den ganzen Leuten, deshalb führt er ihn ein Stück weg von der Menge. Dann erklärt er ihm durch Gesten, was er vorhat. Er berührt seine Ohren, die gleich zum ersten Mal hören werden und dann seine Zunge, die bald richtig gut sprechen wird.

Doch dann passiert nicht Knall auf Fall ein Wunder, sondern Jesus tut etwas …. Ich habe die Stelle schon oft gelesen, aber mir ist das erst heute aufgefallen. Da steht, dass er zum Himmel blickte und seufzte!


Jesus betete nicht, rief nicht laut "Halleluja", klatschte in die Hände oder sonstwas – nein, er seufzte!
Gottes Sohn schaut zum Himmel und seufzt.

 

Ein Seufzen ist sowas wie ein Gefühlsstoss, tief einatmen und schnell ausatmen. In der "Guten Nachricht" Übersetzung steht statt "seufzen" sogar das Wort "stöhnen" da – was das noch verstärken würde.

Seufzen tut jemand, wenn ihn etwas belastet und anstrengt, wenn man dann mal tief durchatmet fühlt man sich erleichtert und freier. Seufzen kann man aber auch, wenn man sich freut oder berührt ist.

 

Ich glaube aber, der Seufzer, den Jesus in dieser Situation loslässt, ist eine Mischung aus Frustration und Traurigkeit. Er liegt irgendwo in der Mitte zwischen einem Wutanfall und bitteren Tränen.

Oder? Was meinst Du dazu?

 

Der gute alte Paulus sagt zweimal, dass Christen seufzen werden solange sie hier auf der Erde sind und sich nach dem Himmel sehnen.

 

"Die ganze Schöpfung seufzt, als ob sie in Geburtswehen liegt."

"Sogar der Geist Gottes seufzt, wenn er unsere Gebete übersetzt."


Römer 8,22 – 27

 

Diese Seufzer haben die gleiche Ursache – den Ärger oder die Trauer darüber, dass es all das Leid hier auf der Erde gar nicht geben dürfte. Oder auch eine Hoffnung, die sich immer noch nicht erfüllt hat.

Der Mensch ist nicht dafür geschaffen worden, dass er von Gott getrennt lebt – deshalb seufzt er vor Sehnsucht nach Gott, nach "zu Hause".

 

Ich glaube auch Jesus sehnte sich danach, dass die Menschen wieder mit Gott vereint sind, und diese Sehnsucht drückte er mit einem Seufzer aus. Es war so ein "So war das nie gedacht" – Seufzer.

"Deine Ohren sind nicht dazu erschaffen worden taub zu sein. Deine Zunge sollte ganz normal sprechen können."

Jesus berührte das Leben dieses Mannes und deshalb seufzte er. Und letzendlich tat er ein Wunder!

 

 

Ich wünsche Dir ganz viel Segenregen und dass Du auch solche Wunder erleben kannst!

Deine Mandy
Jesus Punk

 

© Beide Foto sind von: www.JenaFoto24.de / pixelio.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 22. Oktober 2012 veröffentlicht.

10 Gedanken zu „Jesus und der taubstumme Mann

  1. Günter J.

    Gut, dass Jesus nicht Todd Bentley war. Sonst hätte er den Kranken erst mal kräftig in den Bauch getreten und sich dann gefreut, dass er umfällt.

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  2. Stefan

    Unter heutigen Heilungspredigern wäre er als nicht vollmächtig bezeichnet worden: Kein lautes Herumgebrülle, kein salbungsvolles Gebet, kein Herumfuchteln an Körperteilen…. Kurz: Wenig Show, da viel Substanz.

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  3. Katrin

    Das war ja so was von passend. Ich war mit meiner Tochter im Krankenhaus, wegen ihren Ohren. Sie ist 8Jahre und hat schon seit sie Baby ist mit den Ohren. Es hört einfach nicht auf. Es ist schmerzhaft , mit hohem Fieber verbunden und mitlerweile hat sie auch Hörgeräte. Sie hatt auch schon einige OPs hinter sich mit den Ohren. Als ich das so gelesen habe, kamen mir die Tränen. Denn es ist für mich als Mutter immer so schlimm hilflos mitansehen zu müßen wie sie leidet und das über Jahre so hinzunehmen ohne das sich was tut. Man lebt ständig in der Angst, ob nicht wieder was ist.
    Aber in letzter Zeit darf ich immer wieder erleben, wie Gott mich trägt und sie auch. Und ich versuche genau das zu verstehen, was du heute geschrieben hast, daß Jesus über diesen ganzen Mist seufzt , betroffen ist und mit leidet. Ich weiß nicht warum er soviel Müll bei uns zuläßt, aber es ist einfach schön zu wissen, daß er da ist und seufzt.
    Liebe Grüße
    Katrin

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  4. mediotutissimusibis

    Zunächst finde ich es in der Übersetzung,die Du verwendet hast, auffallend dass die Leute Jesus bitten dem Taubstummen „die Hand aufzulegen“ Jesus dies aber dann ganz anders macht. Das Jesus seine „Finger“ in die Ohren des Mannes legt könnte meines Erachtens ein Zeichen (besonders für die Juden) seiner Gottheit sein (2. Mos 8,15; 31,18; Lk 11,20) wohingegen sein Aufblicken zum Himmel (seinem Vater) und sein Seufzen Ihn wieder ganz menschlich zeigen. Kann es vielleicht auch sein, dass es für den Taubstummen total wichtig war diese Berührungen zu bekommen? Wie mag er, dessen Ohren und Mund nicht richtig funktioniert haben sich gefühlt haben, als Jesus gerade diese „unbrauchbaren“ Organe seines Körpers berührt hatte? Möge Jesus auch an mir immer mehr alles was noch nicht richtig brauchbar ist brauchbar machen indem er es durch den Heiligen Geist „berührt“. Das, so ganz andere Vorgehen Jesu bei der Heilung dieses Mannes spricht auch zu mir als charismatischem Christen, der ich an Heilungsgebet glaube. Vielleicht ist es gut nicht immer methodisch vorzugehen, und zu meinen es gibt „die Methode“ um für Heilung anderer zu beten. Das Seufzen Jesu in Richtung Himmel und seine Berührungen zeigen mir auch die Barmherzigkeit (also auch gerade Jesu Mitleid) mit dem Mann aus. Liebe Grüsse…

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    1. Mandy Artikelautor

      Gute Gedanken dazu mediotutissimusibis (was für eine Name?) – Danke!


      "Wie mag er, dessen Ohren und Mund nicht richtig funktioniert haben sich gefühlt haben, als Jesus gerade diese “unbrauchbaren” Organe seines Körpers berührt hatte?"

      …. schade, dass wir ihn nicht mehr fragen können 😉

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      1. mediotutissimusibis

        Hallo Mandy!!! Mein Name ist Daniel :-))) Ich war schon länger nicht mehr am „bloggen“. Aber habe auch wieder neues auf meinem Blog kindskopf.wordpress.com Der Blog ist zwar enthält zwar hauptsächlich Text, aber das ist halt auch das was ich am Besten kann. Mediotutissimusibis ist lateinisch und bedeutet „In der Mitte wirst Du am besten gehen“ ein Slogan den ich mir auch zum Ziel für meinen Blog gesetzt habe. Vielleicht können wir Ihn doch irgendwann noch fragen wenn wir Ihn vielleicht in der Ewigkeit sehen.

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