Die Gier in Dir …

Im habe im Buch "Ganz Du selbst" vom Mac Lucado eine ganz gute Geschichte gelesen:

 

Ein Geschäftsmann kaufte jeden Tag nach dem Mittagessen Popcorn bei einem alten Straßenverkäufer. Eines Tages kam er 12 Uhr dorthin, und der Alte war gerade dabei, seinen Stand zu schließen.

 

"Stimmt etwas nicht?" fragte er.

Ein Lächeln huschte über das wettergegerbte Gesicht des Verkäufers: "Keineswegs. Alles ist in Ordnung."

"Warum schließen Sie dann ihren Popcorn-Stand?"

"Damit ich nach Hause gehen, auf meiner Veranda sitzen und mit meiner Frau Tee trinken kann."

Der Geschäftsmann protestierte: "Aber der Tag ist noch nicht vorbei. Sie können immer noch etwas verkaufen."

"Das brauche ich nicht", antwortete der Alte. "Ich habe für heute genug Umsatz gemacht."

"Genug? Das ist doch absurd. Sie sollten weiterarbeiten."

 

Der rüstige alte Mann blieb stehen und starrte seinen gut gekleideten Kunden an:


"Und warum sollte ich weiterarbeiten?"

"Um mehr Popcorn zu verkaufen."

"Und warum sollte ich mehr Popcorn verkaufen?"

"Je mehr Popcorn Sie verkaufen, desto mehr Geld verdienen Sie. Je mehr Geld Sie verdienen, desto reicher werden Sie. Je reicher Sie sind, desto mehr Popcorn-Stände können Sie sich anschaffen. Je mehr Popcorn-Stände Sie besitzen, desto mehr Händler verkaufen Ihr Produkt, und Sie werden dadurch noch reicher. Und wenn Sie dann genug haben, können Sie aufhören zu arbeiten, Ihre Popcorn-Stände verkaufen, zu Hause bleiben und mit Ihrer Frau auf der Veranda sitzen und Tee trinken."

Der Popcorn-Verkäufer lächelte. "Das kann ich heute schon tun. Ich denke, ich habe genug."

 

Hast du schon mal jemanden sagen hören: "Ich bin reich genug!"?  Kommt wohl eher selten vor….

 

Der Trend geht eher dazu immer mehr und größeres Zeug haben zu wollen. Der XXL Fernseher, ein schickes großes Auto, ein großes Haus, fettes Konto usw. ….

Ich hab gelesen, das Amerikaner mehr Geld für Mülltüten ausgeben, als 90 von den 210 Ländern der Welt für alles bezahlen, was sie zum Leben brauchen.

Im Jahr 1900 besaß der Durchschnittsamerikaner 72 verschiedene Dinge und hielt 18 davon für notwendig. Heute will der Durchschnittsmensch 500 Dinge besitzen und meint, 100 davon sind unverzichtbar.*

 

Das sind zwar Studien aus Amerika, aber ich glaube bei uns Deutschen kommt es zu ähnlichen Ergebnissen.

Wir legen gerade neues Laminat in die Wohnung, was ziemliches Chaos gibt, wenn die Wohnung bewohnt ist. Schränke, Kamin, Regale, Bett….. wenn das alles kreuz und quer rumsteht wird einem erstmal bewusst wieviel Zeug man hat.

 

 

Kürzlich hab ich ein Angebot bei einem Elektronikmarkt gesehen, nach dem Motto: "Kaufe jetzt – zahle nach der EM!"

Ahja… wenn das nicht mal dazuführt, dass man sich jetzt Zeug leistet, was man sich eigentlich gar nicht leisten kann.

 

Nochmal ne Studie aus'm Amiland – hab gerade keine deutschen gefunden:

Die amerikanische Durchschnittsfamilie braucht ein volles Viertel ihres Einkommens, um Schulden abzuzahlen.** Es werden 110% des verfügbaren Einkommens ausgegeben, um die Schulden in den Griff zu bekommen.***

 

Jesus sagte mal:

»Nehmt euch in Acht! Begehrt nicht das, was ihr nicht habt. Das wahre Leben wird nicht daran gemessen, wie viel wir besitzen.«

Lukas 12, 15

 

Gier gibt es in ganz verschiedenen Formen. Gier nach Beifall, Gier nach Status, Gier nach dem besten Job, dem schnellsten Auto, dem tollsten Typen….


Gier hat viele Gesichter, aber nur eine Sprache…. "mehr… "

 

Der griechische Philosoph Epikur sagte: 
 

"Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug."

 

Oder der stinkreiche Unternehmer John D. Rockefeller wurde mal gefragt, wieviel Kohle ein Mann braucht um zufrieden zu sein, er antwortete:
 

"Ein bisschen mehr."

 

Wahre Worte, muss man nur in die Bibel gucken. Da steht im Prediger 5, 9:
 

"Wer am Geld hängt, wird davon nie genug kriegen, und wer den Wohlstand liebt, wird immer von der Gier nach mehr getrieben werden."

 

Ich glaube wirklich erfolgreich ist der Mensch, der das macht was er am besten kann und nicht der, der auf der höchsten Stufe der Karriereleiter steht nur des Geldes wegen.

Gier ist wie ein wildes Tier, was mit knurrenden Magen rumläuft. Wenn Du es fütterst riskierst Du nicht nur einen Haufen Schulden, sondern begibst Dich auch in die Gefahr Dein Ziel aus den Augen zu verlieren. Ich vermute, dass kann ganz schnell gehen….

 

Der Popcornverkäufer…. der hat seinen Popcorn Stand und damit einen Job und bekommt das anscheinend ganz gut geregelt. Nehmen wir mal an, ihm reicht die Kohle nicht, die er verdient, obwohl er damit seine täglichen Bedürfnisse decken kann.

Also kauft er mehr Stände und um diese Stände zu verwalten vernachlässigt er seinen eigenen. Der Straßenverkäufer verkauft nichts mehr, er ist jetzt Manager. Was ja auch in Ordnung sein kann, wenn das seine Bestimmung ist. Aber nehmen wir mal an, er wurde dafür geschaffen, zu verkaufen?

Ich glaube, dann würde der alte Popcorn Verkäufer unglücklich werden, vielleicht verdient er mehr Kohle… aber er tut nicht mehr das, was ihm auf dem Herzen liegt. Sein Motiv, weshalb er zum Manager wurde ist falsch.


Nicht jeder Lehrer hat das Zeug zu einem guten Direktor. Nicht jeder Musiker, kann ein Orchester führen. Nicht jeder Sportler ist ein geborener Trainer…

 

Es ist keine Sünde oder was Schlechtes wen man gut verdient – aber es bescheuert etwas nur des Geldes wegen zu tun und alle anderen Bedürfnisse außer Acht zulassen.

Ich glaube wichtig ist rauszubekommen was Deine Begabungen sind, was kannst Du gut und wo sind Deine Schwächen? Ich bibel mal etwas rum und habe einige passende Stellen aus dem dicken Buch rausgesucht:

 

"Überschätzt euch nicht, bleibt bescheiden…"

Römer 12, 3 Volxbibel

Lehne ab, wenn Dir jemand irgendne bessere Stellung anbietet – wenn Du genau weißt, dass das eigentlich nicht's ist! Ja, dass kann schwer fallen, aber Gier ist kein guter Berufsberater!

 

"Seid nicht hinter dem Geld her, sondern seid zufrieden mit dem, was ihr habt."

Hebräer 13, 5

Ich denke es ist besser einen Job zu haben und weniger zu verdienen, als eine andere Stelle, wo man mehr verdient die einen aber unzufrieden macht.

 

"Es ist besser, wenig zu haben und den Herrn zu achten, als einen Schatz zu besitzen und voller Sorge zu sein."

Sprüche 15, 16

 

Lass Dich nicht vertreiben von dem Platz, den Gott für Dich hat… nur um mehr zu besitzen:

 

"Versuche nicht, mit aller Gewalt reich zu werden, denn das ist unvernünftig. Schneller, als ein Adler fliegen kann, ist dein Geld plötzlich weg – wie gewonnen, so zerronnen!"

Sprüche 23, 4-5

 

"Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum."

1. Timotheus 6,6

 

Fazit:

Egal was tust…. sprich mit Gott drüber und frage ihn um Rat. Aber höre niemals auf Deine Gier!

 

Ich wünsch Dir fetten Segen
Deine Jesus Punk

 

 

* Rob Russel / Rusty Russel: Money: A User's Manual. OR Muntnomah, Sisters 1997, S. 82
** Larry Burkett: Using Your Money Wisely: Guidelines from Scripture. Moody Press, Chicago, 1986, S. 76
*** Kulman: "Our Consuming Interest", S. 59

© Foto oben: Express Monorail / flickr.com, mitte: HikingArtist / flickr.com, unten: R.Krumlla / flickr.com

 


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Dieser Beitrag wurde am 9. Juni 2012 veröffentlicht.

11 Gedanken zu „Die Gier in Dir …

  1. Jesus-Punk

    Hey, da steht:

    "Da trat der Teufel zu ihm und sagte: »Wenn du der Sohn Gottes bist, dann verwandle diese Steine in Brot.«
    Doch Jesus erwiderte: »Nein! Die Schrift sagt: `Der Mensch braucht mehr als nur Brot zum Leben. Er lebt auch von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes kommt.´«

    Wahre Worte…. Wie bringst du das mit dem Thema in Verbindung?  So nach dem Motto "Nur Kohle macht dich auch nicht satt und zufrieden?"

    Antworten
  2. Uli

    Geld ist Mittel um Grundbedürfnisse zu stillen (= 1. Versuchung in Mt4) und auch die Eintrittskarte in den Club der ‚rich and famous‘ (= 3. Versuchung). In beiden Fällen führt uns die Gier nach Geld (oder nach anderem) weg von Gott. Glücklich wird man so nicht…

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  3. Jesus-Punk

    Das stimmt. Wobei natürlich auch zu betonen ist, das viel Geld haben nicht automatisch weg führt von Gott. Nur die wenigsten wissen halt wie sie damit umgehen, das die Kohle sie eben nicht bestimmt.

    Gibts eigentlich ne Story in der Bibel, wo einer viel Geld hat aber gut damit umgeht und trotzdem ne gscheide Beziehung zu Gott hat? Weiß gerade gar nicht…. wäre mal interessant zu wissen. Vielleicht hat der ja Anlagetipps…. 😉

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  4. Uli

    Geld ist nicht das Problem, sondern die Gier danach. — Ein Beispiel für guten Umgang mit Geld wäre Abraham. Der war steinreich und trotzdem ein Mann Gottes.

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  5. Katha

    Hi Mandy!

    Toller Artikel, danke :-)
    Ich denke, Geld sollte nicht das bestimmende Thema im Leben sein, und zwar weder weil man zu wenig noch weil man zu viel hat.
    Wenn man zu wenig hat, ist es schwer, nicht dran zu denken und sich keine Sorgen zu machen und wenn man zu viel hat ist es genauso.
    Ich vermute, es ist wichtig und am Besten, zu lernen mit dem auszukommen und zufrieden zu sein, was man hat.
    Dann kann man die Sorgen fallen lassen und Gott zu vertrauen lernen. Nicht immer einfach, aber es lohnt sich.
     
    Zum Thema Gier: Gier macht blind, für wahre Bedürfnisse. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, viel Geld zu verdienen (wenn man kann), wenn man es dann für Gute Dinge ausgibt (was im individuellen Falle "gut" ist sollte jeder mit Gott und Geschwistern besprechen). Aber wenn man viel Geld nur um des Geldes willen verdienen will, und dafür jede Menge Streß etc. in Kauf nimmt, kann das aus meinr Sicht nicht der richtige Weg sein. Das paßt nicht zum "Leben in Fülle", das Gott uns verspricht, denn dann ist da nicht mehr "Fülle" sondern Streß.
     
    Liebe Grüße
    Katha

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  6. Uli

    Bei Gott werden Wünsche Wirklichkeit … sagt jedenfalls die Bibel: Ps 37:4 Delight yourself in the Lord, and he will give you the desires of your heart.

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  7. Marianne

    Salomon konnte sich doch von Gott etwas wünschen und wünschte sich Weisheit des Herzens. Da bekam er dann zur Weisheit noch Reichtum und Ansehen dazu! :-)

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  8. Katrin

    Es gibt neben dem Motiv "Geld" Irrwege in den falschen Job weil man meint mehr Anerkennung vom Umfeld, von der Familie durch den neuen Job zu bekommen. Das hat nichts mit Geld zu tun – ist aber ein falsches Motiv. "Menschliche Anerkennung bzw. Zuneigung" erlangen zu wollen, ist nach meiner eigenen Erfahrung  und Beobachtung ein häufiges Fehl-Motiv – vielleicht sogar häufiger und gefährlicher als ein höherer Verdienst. Habe beides erlebt – schlimmste Armut und Reichtum und ich kann heute schreiben, dass die schlimmsten Erfahrungen nicht von Armut (oder Reichtum) rühren sondern wenn Ablehnung durch Menschen stattfand. Wenn Jesus im Zentrum ist und bleibt kommt man mit menschlicher Ablehnung gut klar. Wenn er ein wenig aus der Mitte rückt – tut es weh. Das geht bestimmt nicht nur mir so. Das ist ein Einfallstor.

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