Wenn Rache nur allzu verständlich ist….


Ich habe das Buch "Zoli" von Colum McCann gelesen.
Nichts für schwache Nerven und doch faszinierend!

Es geht um Zoli. Sie ist fünf Jahre alt und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Bratislava. Irgendwann in den 1930er Jahren werden sie von slowakischen Faschisten überfallen.
Sie zwingen die Familie, mit ihrem Wohnwagen, der von Pferden gezogen wird, auf einen vereisten See zu fahren. Die Gardisten stellen sich mit ihren Maschinengewehren rund um den See auf und zünden Feuer an. Gegen Mittag wird es zunehmend wärmer – das Eis beginnt zu brechen und die Räder versinken, und der Rest folgt ihnen: die Wohnwagen, die Pferde und die Menschen.
Nur die kleine Zoli und ihr Großvater können entkommen.


Wie grausam muß das sein?
Wie schlimm muß sich diese Erfahrung in die Seele von dem kleinen Mädchen und von dem Opa eingebrannt haben?

Der Blick nach dem Drama auf den See… auf dem noch Hüte, Kleider und Hausrat zwischen den Eisschollen treiben…

 

Auch heute noch gibt es solche schrecklichen Geschichten:

  • Natascha Kampusch, die mit 10 Jahre über 8 Jahre lang in einem Verließ eingesperrt und misshandelt wurde
  • Erwachsene, die ihre Lust und ihre perversen Triebe an Kindern auslassen

… es ist sooo brutal.

In wem kommt da nicht der Hass hoch? Was sind das für Menschen, aus denen Bestien wurden… die so etwas tun? Der Wunsch nach Rache, der Wunsch nach Vergeltung ist mehr als verständlich.

Ich glaube viele Menschen die so etwas Grausames erleben mußten, würden die Täter gerne am Boden liegen sehen… zusehen wie sie bis auf's Blut gequält werden. Wie sie leiden müssen, so wie die Opfer es durchlebten.


Ist es richtig die Rache-Phantasien dieser zutiefst verletzten Menschen zu verurteilten?

Tut Rache gut?  Wird ein Mensch dadurch von seinem Schmerz befreit? 

 

Der britische Philosoph Francis Bacon sagt:

"Wer nach Rache strebt, hält seine eigenen Wunden offen."

 

Ich denke es ist sehr wichtig, diese bösen Dinge, die passiert sind loszulassen. Denn sonst bleibt man an sie gebunden… Tag und Nacht. Wie in einem Gefängnis aus Verletzungen.

Jesus hat uns gezeigt wie Vergebung frei macht. Das Vergebung die Ketten zerreißt, dass Vergebung aus einer Wunde ein Wunder machen kann.

Sein Motto lautet: "Vergib dem, der an dir schuldig wurde."

Er möchte das Du auf Rache verzichtest, dass Du ihn bittest Dir die Wut und den Hass abzunehmen.

Jesus wurde auf's Brutalste gefoltert,  er wurde an ein Kreuz genagelt, seine Füße und Hände wurden mit langen Nägeln durchbohrt… er hatte Schmerzen am ganzen Körper, und dann sagte er:

 

"Vergib ihnen Vater, denn sie wissen nicht, was sie tun." Lukas 23,34

Vielleicht denkst Du das mit der Vergebung ist so ein frommer Quatsch. Aber denk mal drüber nach… wem hilft Rache?

Vielleicht fühlst Du Dich für eine kurze Zeit besser, wenn Du den anderen leiden siehst wie Dich selbst. Aber wird Dir das auf Dauer helfen? Wirst Du jemals wieder voller Freude lachen können? Wirst Du jemals wieder glücklich sein?

Es heißt:

"Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten."
Römer 12,21

 

Wenn Du mit Rache reagierst, dann provozierst Du und der Tätet wird sich wiederum an Dir rächen wollen – es entsteht ein Kreislauf. Ihr seit dann Beide gefangen – im Teufelskreis… der bis hin zum Selbstmord führen kann.


Wenn Du auf eine böse Tat, nicht mit Rache antwortest… wenn Du vergibst, nur dann kannst Du siegen!

Im nächsten Artikel schreibe ich wie Vergebung möglich wird.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Deine Jesus-Punk

 

Ähnlicher Blogartikel zum Thema: Wie durch Vergebung aus einer Wunde ein Wunder werden wird…


© Fotos: oben von WTLphotos/flickr.com; unten: *kikki*/flickr.com
Textinspiration von Michael Herbst

 


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Dieser Beitrag wurde am 31. Oktober 2011 veröffentlicht.

8 Gedanken zu „Wenn Rache nur allzu verständlich ist….

  1. Deborah

    Gott möchte, dass wir Vergeben und die Rachegelüste an Ihn abgeben, weil Er uns heil machen will.
    Rache ist im tiefsten der Wunsch nach Erstattung des Verlorenen, Beschädigten, dem Verlust an Heilsein und Ganzheit (ws die Bibel mit Schalom beschreibt). Unser üblicher Gedankenfehler ist, dass wir die Erstattung/Ver-gelt-ung vom Verursacher wollen, obwohl dieser unfähig dazu ist.
    Wer allein fähig zur Wiederherstellung im Inneren ist, das ist Gott………..und mit dem Aussprechen von Vergebung, sprechen wir die Einladung an Gott aus, uns zu heilen. Und wir können dann auch den Verursacher loslassen und in die Hände Gottes geben, samt unserem Wunsch nach Rache/Erstattung, denn dann haben wir freie Hände, die die Erstattung in Empfang nehmen können.
    Die Vergangenheit wird dadurch nicht geändert, aber sie vergiftet die Zukunft nicht mehr.
    Ein kleiner Zusammenhang dazu aus der hebräischen Sprache: es gibt sogenannte Wortfamilien, die auf drei Konsonanten beruhen. In diesem Fall geht sowohl das Wort für Vergeltung/Erstattung  (schillum) und das Wort für  völliges Wohlergehen (schalom) auf denselben Stamm sch-l-m zurück. Rachegelüste festhalten hält  den eigenen Schalom zerstört.
    Vielleicht ermutigen diese Zusammenhänge jemanden, zu vergeben und sich von Gott emotionale Erstattung zu holen.

    Antworten
    1. nurich

      ich denk die emotionale Erstattung kannst du dir nur von Gott holen , gerade indem du Vergibst.
      Danke Deborah für dein Kommentar hierzu, ich versteh nun einiges besser dazu , diese Sichtweise hatte ich nicht und es macht ,denk ich, einiges leichter. 
      Ich hab gar nicht so ein großes Problem anderen zu vergeben, aber wenn ich mir vergeben soll, das haut immer rein, denn ich bin mit mir sehr kritisch  und lasse mich das auch spüren. 
      Manchmal denk ich , ich bin ein A…l… zu mir selber, aber auch da sollte ich mir mehr als auf die Füße treten um mit mir ins reine zu kommen. 
      Also, Vergebung um Erstattung zu bekommen auch mit mir , damit ich heil werden kann …
       
       

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    2. Deborah

      Das funktioniert direkt durch Gott, indem man ihn darum bittet.
      Man kann sich eine Empfangshilfe geben, indem man es so macht, als ob man ein Riesenpaket in Empfang nimmt >
      Wenn du ein Geschenk bekommst, machst du doch auch die Hände auf und greifst danach, nicht wahr? Und wenn man sich über etwas besonders freut, dann drückt man es an sein Herz.
      Geradeso kann man Gott die offenen Hände mit weit ausgebreiteten Armen hinhalten für eine Fülle, die man haben will….und dann führt man die Hände an sein Herz und sagt einfach Danke, Gott. ….und dann verändert sich was in dir zum Positiven.
      also eigentlich ganz einfach…nur ungewohnt…

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  2. ulrike ender

    Dieser blog ist sehr gut geworden!
    Aus eigener Kraft ist man tatsächlich selten in der Lage zu vergeben, vor allem, wenn es um so schwerwiegende Verletzungen geht.
    Nur Gott kann die Kraft und den Mut dazu geben, was man selber bringen muss ist die Bereitschaft, auch wenn einem nicht danach ist.
    Gott füllt die leeren Hände, das leere Herz und das auch erst dann, wenn wir den ersten Schritt setzen im Vertrauen auf ihn.

    Ich habe das erlebt und er hat mich und die andere Person dermaßen mit Freude, Dankbarkeit, Jubel und Versöhnung beschenkt, wie ich das in dieser Nachhaltigkeit in keinem andern Fall (wo ich selber aus Selbstgefälligkeit versuchte "gut" zu sein)je so erlebt habe!
    Gott ist gut und er hält, was er verspricht. Amen!

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  3. Eva Zoe Szilagyi

    Mandy, Du schreibst genau das richtige für mich…(du verstehst schon was ich meine..!)
    DANKE!
    Hast mir KRAFT gegeben.

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