Nimm Platz auf dem Richter Stuhl Gottes


Nimm Platz auf diesem Richterstuhl, schieb Gott zur Seite und hock Dich her. Ich hab Gottes Gesicht mit meinem überdeckt.

Geh in Dich, schließe die Augen und stell Dir vor, Du sitzt auf dem Richterstuhl.

Du entscheidest, was gut und was böse ist. Du sortierst die Menschen… in die eine Ecke die guten, in die andere die schlechten.
Du entscheidest ob ein Mensch in den Himmel kommt oder ob er das Maß der Gnade überschritten hat und draußen bleibt.


Wie fühlt sich das an? Überheblich? Arrogant? Fühlst Du Dich besser als andere? Fühlst Du Dich wie Gott?

 

Sag's nicht mir, schau Gott in die Augen und sag es ihm!

Ich denke, wir Beide, ich und Du, wir alle nehmen viel zu oft Platz auf Gottes Thron. Wir beurteilen Menschen, aufgrund ihrer Taten, ihrer Denkweise, ihres Aussehens oder was weiß ich noch woran. Die einen tun es still und heimlich, die anderen machen keinen Hehl draus.

 

Als ich kürzlich bei Ebay Gebet versteigert habe, sagte mir einer:

"Damit hast du deinen Platz im Himmel verspielt.

 

Bei Facebook läuft eine Diskussion, ob sich Christen nun tatoowieren dürfen oder nicht und jemand sagt mir:

"Das mag ja sein, daß du an das Erlösungswerk glaubst, aber danach leben tust du nicht."

 

Ich habe diese Frau niemals gesehen und doch scheint sie anhand meines Tattoo's bestens Bescheid darüber zu wissen, ob ich nach Gottes Message lebe oder nicht. Unheimlich.


 

Lies mal die Story im Lukas 18, 9-14 nach. Ich zitiere die Volxbibelübersetzung, am besten Du vergleichst es mit Deiner Bibel:

"Jesus erzählte mal wieder eine Geschichte. Er wollte diesmal einen Text in Richtung der Menschen ablassen, die sich für die Coolsten überhaupt hielten und auf alle anderen runtersahen. „Also, da waren mal zwei Leute, die im Tempel ’ne Runde beten wollten.

Der eine gehörte zu den religiösen Strebern, der andere war ein Geldeintreiber, der für die Besatzungsmacht die Steuern einzog. Der Streber fing an zu beten und sagte zu Gott:

‚Oh, danke, mein Gott, dass ich nicht so bin wie die anderen hier! Ich habe niemanden bestohlen, ich bin sehr gläubig, ich habe meine Ehefrau nie betrogen, wie gut, dass ich nicht so bin wie dieser Geldeintreiber! Ich faste ja auch zweimal die Woche und gebe immer die vorgeschriebenen zehn Prozent meines Einkommens!‘

Der Geldeintreiber blieb total schüchtern am Eingang stehen. Er traute sich noch nicht mal, nach oben zu sehen, als er anfing zu beten.

‚Gott, tut mir total Leid, dass ich so viel Mist gebaut habe! Bitte verzeih mir.‘ 

Ich schwör euch, dieser Mann wird sauber und ohne irgendwelche Schulden bei Gott zu haben wieder nach Hause gehen können. Der eingebildete Streber aber nicht. Denn solche arroganten Menschen, die sich selber in den Himmel loben, werden ganz unten sein; die aber nichts von sich halten, werden am Ende groß rauskommen."

 

Der religiöse Streber, wie es die Volxbibel ausdrückt, ist ein Pharisäer. Unter diese "Sparte" von Menschen falle ich natürlich nicht. Niemals. Ich bin einer der guten Menschen und kein Heuchler. Ich bin so wie der Geldeintreiber, Zolleinnehmer, wie es in der richtigen Bibel steht. Ich verurteile niemanden.


Aber das ist totale Scheiße!!

In jedem von uns steckt ein Pharisäer! Bin ich nicht auch schon irgendwo am (ver)urteilen, wenn ich die Menschen zitiere… in der Story mit Ebay oder dem Tattoogespräch und dann sage, dass ihre Aussage bekloppt ist?!


Man verbindet sich tendenziell mit dem Guten in der Geschichte – wer sieht sich schon als Pharisäer? 


Doch sei mal ehrlich zu Dir selbst:

  • Wie oft bist Du derjenige, der sich über andere erhebt?
  • Wie oft verurteilst Du die Leute, die andere ausbeuten, die die Umwelt zerstören, die die Bibel falsch sehen, die Gott nicht ernst nehmen?
  • Fühlst Du Dich gut, wenn Du andere zurechtweisen kannst?
  • Geil ne, wenn Du Bibelstellen findest die Deine Meinung widerspiegeln, selbst dann wenn sie aus dem Zusammenhang gerissen sind?

 

Ich glaube Gott möchte mit diesen Geschichten aus der Bibel uns den Spiegel vorhalten und nicht immer nur erreichen, dass wir uns besser fühlen.

 

Mach Dir klar, dass Dein Blickfeld auf andere Menschen, gegen Gottes Sicht total beschränkt ist. Das ist wie die Sicht einer Ameise und Deine Sicht. Dazwischen liegen Welten.

 

Stefan Dross, der vor einigen Tagen auf dem Freakstock predigte und von dem ich für diesen Artikel einiges an Gedanken nehme, sagte:

"Gott möchte keine Regatta wo der Beste, Schnellste und Heiligste gewinnt."

 

Es ist soooviel leichter, andere zu verurteilen anstatt sie zu lieben. Doch bitte verplempere Deine wertvolle Zeit nicht, in dem Du auf andere mit dem Finger zeigst. Spring raus aus dem Richterstuhl und sag zu Deinem Daddy:

"Ich will nicht mehr Richter sein!"


Gib Gott sein Amt zurück, laß ihn Richter sein! Es gehört Vertrauen dazu loszulassen, aber er ist der Chef und er ist dafür zuständig.

 

Zieh Deinen Wert im Leben allein aus Deinem Glauben an Jesus Christus. Laß Dich lieben von ihm!
Wenn Du das tust, wirst Du nicht anders können, als diese Liebe zu teilen, nach außen zu bringen.

Ich wünsche Dir fetten Segen und den Mut und die Weisheit richtige Entscheidungen zu treffen und Menschen mit Liebe zu begegnen.

Deine Mandy
Jesus Punk
 

 

 

Foto oben: flickr.com, Bearbeitung gekreuzsiegt

 


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Dieser Beitrag wurde am 9. August 2011 veröffentlicht.

28 Gedanken zu „Nimm Platz auf dem Richter Stuhl Gottes

  1. Mike

    Hi JP!
    Das war mal wieder voll auf den Punkt gebracht von Dir, "kleine" Schwester! Kann keiner so, wie Du!
    Wir beurteilen ständig unsere Mitmenschen bzw. das Umfeld, in dem sie leben etc. – ob uns das bewußt ist oder nicht – und dies bei weitem nicht immer positiv! im Gegensatz zu unserem eigenen Selbstbild, bei welchem wir sehr oft besser wegkommen, als wir es tatsächlich sind! Ich erwische mich auch immer noch dabei. Und es gehört einiges an Energie und gutem Willen dazu, sich dies nach und nach abzugewöhnen – aber es geht.
    "Den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, den siehst du;
    aber den Balken, der in deinem Auge ist, den siehst du nicht.
    Wenn du den Balken aus deinem Auge gezogen hast,
    dann wirst du klar genug sehen;
    um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu ziehen." (Jesus von Nazareth)
    Also erstmal vor der eigenen Haustüre kehren, bevor man  über den Schmutz des Nachbarn lästert (sagte meine Oma oft)
    In diesem Sinne!
    Kräftigen Segen für Dich und Deine tolle Arbeit!!!!!  Weiter so !!!!!
    Dein alter Bruder der ersten Stunde!
     

     

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    1. Mandy Artikelautor

      Ja mein alter Bruder der ersten Stunde, ich freu mich von Dir zu lesen. Immer wieder fein, dass Du rein schaust.

      Eine kluge Oma haste da gehabt, Recht hat sie. Wenn man sich mal überlegt wieviel Energie manch einer da reinsetzt andere zu bespitzeln und genau druff zu achten, wenn der was falsch macht. Meine Fresse nochmal, der könnte Bäume ausreißen mit dieser Power. Ich denk gerade an die "hinter den Gardinen Gucker" Fraktion. Uffm Dorft soll das ja wohl noch krasser sein.

      Warum wohl?

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  2. Sarolf

    Hallo Mandy,

    ich les hier ne Weile mit, ohne zu kommentieren. Du triffst es mal wieder genau, echt super! Es muss ja einen Grund dafür geben, dass Jesus so viele Gleichnisse erzählt hat, die mit der eignen Überheblichkeit der Menschen zu tun haben. Mir geht es auch immer wieder so, ich urteile und danach fühlt man sich gleich so mies. Wir alle würden wahrscheinlich viel besser miteinander auskommen, wenn wir die Schuld öfter bei uns selbst suchen würden. Wenn die Suche ergebnislos bleibt, kann man ja immer noch nach draußen gehen. Aber wenn sie Suche ernsthaft war, dann glaube ich nicht, dass man sich freisprechen könnte.

        Als ich kürzlich bei Ebay Gebet versteigert habe, sagte mir einer:

            "Damit hast du deinen Platz im Himmel verspielt.

        Bei Facebook läuft eine Diskussion, ob sich Christen nun tatoowieren dürfen oder nicht und jemand sagt mir:

            "Das mag ja sein, daß du an das Erlösungswerk glaubst, aber danach leben tust du nicht."

    Mit den Leuten habe ich auch immer wieder meine Probleme, leider bringen sie einen oft zum Zweifeln, weil man überlegt: "Habe ich nun einen richtigen Glauben, oder mache ich was falsch, weil diese Menschen einem den Glauben absprechen wollen?" Du lässt dich davon nicht beeindrucken und schreibst hier weiter wie du Jesus siehst, das finde ich echt toll.

    Sei gesegnet
    Sarolf
     

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    1. Mandy Artikelautor

      Hey Sarolf,

       

      ja cool das Du mitliest und jetzt auch mal kommentiert hast.

      Ich denke mit den Leuten umzugehen ist auch so ne Lernsache. Für mich isses wesentlich einfach, wenn mir jemand sowas sagt und ich kenne den nicht, als wenn jemand z.b. sagt "Du hast deinen Platz im Himmel verspielt" und ich würde ihn besser kennen.

      Am nervigsten ist der Satz "Ich darf ja nicht mal meine Meinung sagen, nur weil sie Dir nicht in den Kram paßt." Ja ähm, ist wohl auch so ne Art "Notwehr".

      Aber es ist eben nen Unterschied ob jemand sagt, er mag Tattoos nicht, oder ob er nun über mich urteilt wie ich lebe.

       

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  3. Jana

    Ich hab gelesen und hatte das Gefühl, wieder ein Stück freier zu sein. Tut gut los zu lassen und alles Gott zu überlassen. Ich lehn mich einfach zurück-ich muss „Gott sei Dank“ nicht regieren…Halleluja

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  4. Angelika

    Über diesen Artikel habe ich gerade von deiner Ebay-Gebetsauktion erfahren. Mandy, du bist so krass. Das, was du hier tust, ist von unschätzbarem Wert. Danke, dass du soviel Zeit einsetzt und dich von negativen Kommentaren nicht unterkriegen lässt. Wir brauchen mehr von solchen kreativen Ernte-Arbeitern. Danke für dein Vorbild!

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  5. Thomas

    Unglücklicherweise scheinen gerade die monotheistischen Religionen mit ihrem Absolutheitsanspruch dafür prädestiniert zu sein, die Menschen allgemein zu richten. Befriedigt schnaufen wir auf, wenn jemand Jesus „als seinen persönlichen Herrn und Erlöser angenommen hat“. Skeptisch runzeln wir die Stirn, wenn ein „Ungläubiger“ ausschließlich nach seinem Gewissen zu leben versucht. Sogar innerhalb der eigenen Reihen ist es oft so, dass „wo zwei oder drei in Seinem Namen versammelt sind“ die Bibelverständnisse rechthaberisch aufeinanderprallen. Man sich gegseitig der Irrlehre zu überführen versucht.

    Falsche Toleranz und ein Laissez-faire im religiösen Bereich sind aber auch keine Alternative.

    Es ist schon verdammt hart, „die Wahrheit zu haben“…

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  6. Thomas

    Danke, Kai, fürs Kompliment. Was ich noch anmerken möchte: Trotz allem Hinterfragen der eigenen Glaubenshaltung, fand meine persönliche Suche bei Jesus Christus ihr Ende. Denn…“Herr, wohin sollte ich (sonst) gehen. Nur du hast Worte des ewigen Lebens.“

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  7. Annegret

    Fuer uns Menschen eine Anmassung ueber Tod oder Leben zu entscheiden denn das sollten wir getrost vor Gott stellen!
    Hab auch gerade die Huette angefangen,bin aber noch nicht an der Stelle angelangt,bin gespannt…

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  8. Waltraud

    auf dem Punkt, und ich bin so froh das ich das heute gelesen habe…. es ist gut einen Spiegel vor einem zu sehen, reinzugucken und zu denken was für ein Mist haste heute wieder angestellt.. ja wir sind manchmal richter und das sollte nicht so sein… aber gut das es Menschen wie dich gibt ….danke….

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  9. Patric

    naja, wir müssten Paulus seine Briefe aus unserer Bibel herausreißen, wenn wir den Kern der Aussage voll umsetzen wollten , dann dürften wir ja nichts mehr Be-urteilen.

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  10. Patric

    Was die von dir im Text angeführte Diskussion über Tatoos betrifft (nein, ich hab da soweit ich weiß nicht dran teilgenommen), dreh ich wenn so ne frage kommt immer gerne den spies um. Ich frage nicht, ob ein Christ das darf, ich frage: „BRAUCHT ein christ ein Tatoo??“

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  11. Antje

    Ich glaube das es Gott egal ist ob auf unserm Körper ein Tatoo ist oder nicht, viel wichtiger ist doch die Frage wie es in unserem Herzen aussieht. Das ist ja nicht auf Anhieb sichtbar, aber vor Gott kann man nichts verstecken und da nützt auch eine makellose Haut nichts. Hast mal wieder alles auf den Punkt getroffen Mandy.

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  12. Lenna

     Oh ja, Gott hat unendlich viel Humor und ich höre ihn oft lachen. Letztens habe ich ihn gefragt welches Spiel er gern mal mit mir spielen würde…und die Antwort kam sofort: Ich sehe was, was du nicht siehst. Ich hab Tränen gelacht…

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