Wie sollen wir mit der Trauer umgehen?

Die Situation in Japan ist noch längst nicht im Griff. Im Gegenteil – die radioaktive Belastung wird größer.
Gestern sah ich im Fernsehen, wie eine Frau auf einem Trümmerfeld steht. Die Trümmer, die von ihrem Haus übrig geblieben sind. Ein Soldat bringt ihr die traurige Nachricht, dass ihre Verwandten umgekommen sind. Er betet mit ihr.


Durch den Tod eines Angehörigen oder eines Freundes wird immer ein Stück vom eigenen Leben amputiert. Schock und Trauer, Verzweiflung und vielleicht auch Wut machen sich breit.

 

Ich habe in der Bibel geblättert, um raus zu finden wie wir mit dem Tod von geliebten Menschen umgehen können.

Bei meiner Suche bin auf den David gestoßen. Es ist gerade Krieg. David weiß, dass sein bester Freund Jonatan an der Front kämpft und wartet schon fieberhaft auf eine Nachricht, als plötzlich ein Bote zu David kommt:

 

"Wie ist die Lage?", wollte David wissen. "Erzähl es mir!" Da berichtete der Mann: "Viele unserer Soldaten liegen gefallen oder schwer verwundet auf dem Schlachtfeld, und der Rest ist geflohen. Auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot."
2. Samuel 1,4


Sie sind tot!

Vielleicht musstest Du diese eiskalte Hand, die sich schwer auf Deine Schulter legt, auch schon erleben. Vielleicht in einer Notaufnahme, auf einer Intensivstation, am Telefon….


Der krasse Schmerz der Trauer. Trauer bedeutet Verlust . Wir werden beraubt. Der Tod raubt uns Momente, die erst noch kommen sollten, Erinnerungen, die es nun nie geben wird: Geburtstage, Reisen, gemeinsame Zeit… alles weggerissen.


Und jetzt in Japan, wo der Ausgang und die Konsequenzen dieser Katastrophe noch nicht gewiss sind, da kommt die Angst. Ich denke viele Menschen werden sich fragen:

"Bin ich vielleicht der Nächste?"

 

Diese Todesangst raubt den Leuten, die in großen Turnhallen untergebracht sind, den Schlaf. Die Angst vor der Ungewissheit ob ihre Verwandten und Freunde noch am Leben sind, spiegelt sich in ihren Gesichtern wieder. Menschen brechen zusammen, wenn sie an den Tafeln, die aufgestellt wurden, den Namen ihrer Leute finden, denn dann wurden sie geborgen. Tot. In den Trümmern einer Katastrophe endete ihr Leben.

Die Angst die zur Gewissheit wurde. Die Hoffnung ist einem Schlag kaputt. Viele Menschen, müssen in diesem Augenblick, der Trauer ins Gesicht sehen. Das tat auch David… er war ein mächtiger Krieger, er hatte einen Riesen zu Fall gebracht und jetzt bricht er in Tränen aus:

"Sie weinten und fasteten bis zum Abend und hielten die Totenklage um Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Heer des Herrn, um alle Männer Israels, die in der Schlacht gefallen waren."
2. Samuel 1, 17

 

Auch Jesus weinte am Grab von seinem Freund Lazarus, obwohl er wusste, dass dieser zu Gott kommen wird.

"Jesus fing an zu weinen."  Da sagten die Leute: »Er muss ihn sehr geliebt haben!«
Johannes 11, 35+36

 
Der Tod. Dieses Wegreißen, von jemanden den man liebt, der tut weh! Immer!
Ich habe keine Ahnung wie lange Jesus weinte oder auch David, aber es ist sehr wichtig sich diese Zeit zum Weinen zu nehmen.
 
"Der Weise geht dorthin, wo man trauert."
Prediger 7,5
 
In der Bibel wurde sehr viel und oft geweint. 70% der Psalme sind sogenannte Klagelieder. Es gibt sogar ein extra Kapitel dazu.
Ich denke Weinen ist wichtig, damit die Trauer "raus kommt". Vielleicht sagte David deshalb:
 
"Kummer ist besser als Lachen, denn Traurigkeit reinigt den Menschen."
Prediger 7, 4
 
David war echt fertig nach dem Tod seines besten Freundes:
 
"Nachts weine ich wie ein Kind, bis die Kissen durchnässt und meine Augen ganz verquollen sind."
Psalm 6,7
 
David war König und rief im ganzen Land eine Zeit der Trauer aus. Er bekämpfte diese Traurigkeit nicht, sondern stellte sich ihr. Und irgendwann sagte er dann bzw. schrieb sein Sohn auf:
 
"Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen. Klagen hat seine Zeit wie auch das Tanzen."
Prediger 3, 1.4
 

Wenn Du trauerst, dann gib Dir die nötige Zeit zum Weinen, aber weißt du David fordert Christen auch zu etwas wichtigem auf:

 
"Ihr sollt nicht trauern wie die Menschen, denen die Hoffnung auf das ewige Leben fehlt."
1. Thessalonicher 4, 13
 
Wenn ein Mensch die Message von Jesus in seinem Leben kapiert hat und mit ihm Kontakt aufnahm, dann wird er jetzt bei Gott sein. Vielleicht tat er es im letzten Moment seines Lebens….
Da wo Gott ist, gibt es keinen Schmerz, keine Zweifel und keine Kämpfe mehr. Wir werden dort glücklicher sein, als jemals zuvor.
Und wenn Du auch "Ja" zum Chef sagst, dann wirst Du ihn wiedersehen, davon bin ich überzeugt.
 
Gott weiß wie sich die Menschen im Japan fühlen, die um ihre Angehörigen trauern. Er kennt diesen Schmerz, er hat seinen eigenen Sohn sterben gesehen. Und Gott weiß auch wie genial es ist, wenn Menschen sich zu ihm bekennen und eine fette Party voller Freude mit ihm im Himmel feiern!
 
Wenn jemand aus Deinem Umfeld stirbt, dann lass die Trauer zu. Nutze die Chance, dass die Zeit nach dem Leben hier, die genialste wird, die Du je erleben wirst.
 
 
Sei fett gesegnet! Deine Jesus Punk
 

 

 

 

 

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Vier Jahre nach dem Tod seiner Frau Anna, die im Alter von 45 Jahren einem Krebsleiden erlag, widmete Herbert Grönemeyer ihr das Lied „Der Weg" auf seinem Album "Mensch".


Foto oben: jenafoto24.de/pixelio.de, Foto unten: GiselaGiardino/flickr.com, Bearbeitung: gekreuzsiegt

 


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Dieser Beitrag wurde am 16. März 2011 veröffentlicht.

9 Gedanken zu „Wie sollen wir mit der Trauer umgehen?

  1. Petra

    Irgentwann laufen wir wieder soweit uns unsere Füsse tragen :) Ich glaube , das ,was passiert , kann … weiss nicht wann … Umwelt usw. Folgeschäden… behoben werden !!! Und ich freue mich für die , die miterleben dürfen , wie abgefahren das ist !!! Wieviel Leute man in der Zeit trifft ! Man sieht viel mehr ! Und… es gibt sicher auch Lastentiere :) ?!?!?!?!?! Irgentwie und irgentwann gibt es ein HAPPY END

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  2. Deborah

    Danke Mandy, dieses David-Fasten zur Trauerbewältigung hatte ich immer überlesen. Dabei ist das eine ganz wichtige Sache.
    Mir ist gerade beim Lesen aufgefallen, dass es im Gebet für Japan nicht recht weiterging, weil ich meine eigene Trauer über den Verlust dort nicht wahrgenommen hatte. 
    Mein Lieblingslied dazu:
    Im Vortext widmet Ofra Haza das Kaddish-Gebet auch allen Opfern der Welt:
    http://www.youtube.com/watch?v=5hQ0OkcLKuE
    aus wiki: deutsche Übersetzung:

    „Erhoben und geheiligt werde sein großer Name auf der Welt, die nach seinem Willen von Ihm erschaffen wurde – sein Reich erstehe in eurem Leben in euren Tagen und im Leben des ganzen Hauses Israel, schnell und in nächster Zeit, sprecht: Amen! Sein großer Name sei gepriesen in Ewigkeit und Ewigkeit der Ewigkeiten. Gepriesen und gerühmt, verherrlicht, erhoben, erhöht, gefeiert, hocherhoben und gepriesen sei der Name des Heiligen, gelobt sei er, hoch über jedem Lob und Gesang, jeder Verherrlichung und Trostverheißung, die je in der Welt gesprochen wurde, sprecht Amen.
    Fülle des Friedens und Leben möge vom Himmel herab uns und ganz Israel zuteil werden, sprecht Amen.
    Der Frieden stiftet in seinen Himmelshöhen, er stifte Frieden unter uns und ganz Israel, sprecht Amen.“

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  3. Andrea

    Danke für Deinen einfühlsamen Beitrag!  Es ist gut, sich mit diesem Thema zu befassen. Trauer holt uns alle irgendwann mal ein..Aber schön  in Deinem Schlusszitat: Wir sollen nicht trauern, wie die Menschen, die keine Hoffnung auf das Ewige Leben haben. JAWOLL!  Wir haben in der Tat einen tragenden Grund: Die Freude auf´s Wiedersehen bei GOTT.
    Japan unserm GOTT befohlen.

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  4. Pitri:)

    Über das Verhalten bei Todesfällen ( Sirach 38,16 )
    Mein Sohn , wenn jemand stirbt , dann weine und klage über ihn . Zeig , dass es dir nahe geht ! Gib ihm ein ordentliches Begräbnis und vernachlässige sein Grab nicht.Klage laut über seinen Tod und vergiess heisse Tränen . Ehre ihn , wie es sich gehört , und halte die Trauerzeit ein , einen Tag oder zwei , um das Grede der Leute zu vermeiden. Dann aber fasse dich wieder in deinem Schmerz !
    " Die Trauer kann dir alle Kraft rauben und dir sogar den Tod bringen ."
    Darum überlass dich nicht deiner Trauer , schüttle sie ab und denk daran , dass auch für dich das Ende kommt . Vergiss nicht , dass du den Toten nicht zurück holen kannst . Ihm kannst du nicht mehr nützen , aber dir selbst kannst du schaden ! Erinnere dich daran , dass sein Schicksal auch deines ist : Gestern er – morgen du ! Wenn jemand zur letzten Ruhe  gelegt worden ist , dann lass auch die Erinnerung an ihn zur Ruhe kommen ! Wenn der Lebensgeist ihn verlassen hat , tröste dich über den Verlust !

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  5. Pingback: Artikelempfehlung, die Sechste! - Meeting Jesus

  6. Alina

    Bemerkenswert schöner Artikel, das muss ich schon sagen :-)
    Würde selbst nur den letzten Satz anders schreiben: Nutze die Chance, dass die Zeit nach der Trauer, die geilste wird, die du bisher erlebt hast. (Bleibe Botschafter der „Message“ auf Erden, auch und gerade wenn jemand aus deinem Umfeld stirbt.)

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