Wenn plötzlich eine Nutte auf der Matte steht….

Ich las heute im Buch "Du musst kein Held sein" von meinem Lieblingsautor Max Lucado.
Und er brachte mich auf diese Story, die ich aus der Volxbibel zitieren möchte. Du kannst sie auch in Deiner Bibel nachlesen.
 

"Irgendwann wurde Jesus mal von einem Pharisäer, der Simon hieß, zum Essen eingeladen. Jesus nahm die Einladung an und setzte sich zu dem ins Wohnzimmer. Plötzlich betrat eine stadtbekannte Nutte das Haus und stürzte in das Zimmer, wo Jesus mit den anderen saß. Sie hatte über ein paar Ecken gehört, dass Jesus bei Simon eingeladen war, und brachte eine Flasche mit wahnsinnig teurem Öl mit.
Die Frau ging zu Jesus und kniete sich vor ihm hin. Dabei weinte sie so sehr, dass seine Füße von den Tränen ganz nass wurden. Total durcheinander versuchte sie erst die Füße mit ihren langen Haaren zu trocknen, dann küsste sie die Füße und dann schüttete sie auch noch das Öl darüber."
Lukas 7, 36-39


Damals hatten die Menschen nur so eine Art Flip Flops an den Füßen und das bei jedem Wetter.  Dementsprechend schmutzig waren ihre Füße auch. Wenn man dann bei irgendwem schick zum Essen eingeladen wurde und derjenige hatte genügend Kohle, um sich einen Diener zu leisten – dann kam der eben und badete einem die Füße. Ein krasser Job.
 


Jedenfalls ist Jesus an diesem Tag bei Simon eingeladen. Ich stelle mir eine noble Feier vor, wo nur die Crème de la Crème eingeladen ist. So richtig Schicki-Micki… mit zig verschiedenen Besteckssorten für mehrere Gänge.
 

Plötzlich steht da also diese Frau im Raum. Ihr Name wird nicht erwähnt – also nenne ich sie einfach mal Frau. Frau und Simon sind sehr unterschiedliche Menschen. Der Simon ist ein anerkannter Mann, er ist Theologe, so ein hoher "Geistlicher". Und Frau ist eine stadtbekannte Hure. Stell dir mal eine Frau im hautengen knappen Kleidchen vor – beim Pastor und all den anderen "frommen" Gästen. 

Sie kniet sich vor Jesus nieder und beginnt ohne zu zögern seine Füße zu waschen. Wasser und Handtuch hat sie nicht dabei, also wäscht sie seine Füße mir ihren Tränen – irgendwie freaky. Wie heftig muß diese Frau nur geweint haben??? In einer Bibelübersetzung steht: "Sie ließ es Tränen regnen!"

Dann trocknet sie seine Füsse mit ihren langen Haaren, bevor sie sie mit gutem Öl einreibt. Vielleicht ihr einziger wertvoller Besitz.


Ich glaube dem Simon fielen gerade alle Zacken aus der Krone – eine Nutte und das auf seiner Feier!! Was sollen denn die Gäste denken??

 

"Der Pharisäer, der Jesus eingeladen hatte, beobachtete die Szene aus großem Abstand. „Wenn dieser Mann wirklich Dinge sieht, die man eigentlich nicht wissen kann, wenn er echt prophetisch begabt wäre, dann müsste er doch wissen, was das für eine Frau ist …!“ " 
Lukas 7, 39

Ohoh mein guter Simon – wenn Du Dich da mal nicht täuschst, denn:

 

"Jesus konnte aber seine Gedanken lesen und sagte zu ihm: „Simon, ich will dir mal was erzählen, darf ich?“ „Ja klar, Meister, ich höre zu!“, war seine Antwort.
„Also, da war mal so ein sehr reicher Mann, der hatte zwei Leuten Geld geliehen. Einer hatte von ihm fünfhundert Euro bekommen, der andere aber fünftausend. Beide waren aber zum Zeitpunkt der geplanten Geldrückgabe pleite. Weil das so war, schenkte er ihnen das Geld einfach. Welcher von den beiden wird ihm jetzt am meisten dankbar sein?“„Na, derjenige, der mehr Schulden hatte!“, meinte Simon. „Bingo!“, sagte Jesus.
Und dann zeigte Jesus auf die Frau und sagte: „Sieh dir mal diese Frau genau an. Als ich in dein Haus gekommen bin, hast du mir da erst mal ein Fußbad angeboten? Meine Mauken waren ganz schön dreckig, weißt du. Aber sie hat meine Füße sogar mit ihren Tränen gewaschen und nur mit ihren Haaren abgetrocknet! Und hast du mir zur Begrüßung vielleicht einen Kuss auf die Wange gegeben, oder High Five gemacht oder so was? Sie hat mir ohne Ende die Füße geküsst, und zwar non stop seitdem ich hier bin!
Du hast mir auch nicht, wie es ja bei besonderen Gästen üblich ist, etwas Öl auf meine Stirn gegossen. Sie hat sogar das total kostbare Myrrhenöl genommen und damit meine Füße begossen.
Ich will dir mal was sagen, mein Lieber: Weil ihr selbst auch viel Mist verziehen worden ist, war sie in der Lage auch viel zu lieben. Wem wenig verziehen worden ist, der liebt auch wenig.“ Und dann sagte Jesus noch mal zu der Frau:

„Alles was zwischen Dir und Gott stand ist jetzt weg, Dein Sündenregister ist gelöscht!“
Lukas 7, 40-48

 

Boooar ich krieg Gänsehaut – das haut rein! Simon blieb wahrscheinlich der Mund erstmal offen. Das Ding ist nun, wieso war Simon so abwesend? Wieso war er so distanziert? Er war schließlich der gebildete Theologe, der wusste JESUS ist bei IHM zum Besuch – was für eine Ehre! Er ist Gottes Sohn!!

Um es mal zu erklären wie es heute wäre… Jesus kommt zu Besuch. Simon umarmt ihn nicht zur Begrüßung, er gibt ihm auch nicht die Hand oder er nimmt auch nicht seine Jacke ab, um sie aufzuhängen.

Dabei "kennt" Simon den Jesus doch viel besser als die Frau. Doch weißte was das Problem ist? Was bei manch so einem Theologen heute noch das Problem ist?


Menschen wie Simon suchen nicht die Gnade Gottes, sondern sie analysieren lieber! Sie zerpflücken die Bibel theoretisch – sie sagen nicht:

"Hey Jesus – hier bin ich! Vergib mir all den Scheiß, den ich im Leben gemacht habe!
Danke das ich lebe, danke das es Dich gibt, danke für Deine Liebe! Gebrauche mich für Dich!"

Klar hätte diese Vergebung Simon auch bekommen, aber er bat einfach nie darum. Während die Frau von der Straße, aus diesem Kelch der Vergebung trinkt… spielt sich Simon auf und gibt den Macho.

Mir ging diese Geschichte nahe und ich habe längere Zeit drüber nachdenken müßen. Jesus zu kennen heißt nicht immer Jesus zu erkennen!
Nicht jeder Theologe ist ein Simon… und nicht jeder "Nicht-Theologe" ist so wie diese Frau. Das sind natürlich Beispiele.

Doch frage Dich selbst…. versuchst Du Gott zu studieren oder versuchst Du ihn zu lieben und durch seine Liebe auch andere zu lieben – siehe dazu mein Beitrag von gestern:

"Das Geheimnis der Nächstenliebe…"

 

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, sei fett gesegnet
Deine Jesus Punk

PS: Das Video gehört zu meinen Lieblingsclips…. es spricht für sich!


Foto: RolfHandke/pixelio.de

 


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Dieser Beitrag wurde am 26. Februar 2011 veröffentlicht.

19 Gedanken zu „Wenn plötzlich eine Nutte auf der Matte steht….

    1. DanIEl

      das soll ja Abwertend tönen…  JESUS  liebt was "Abgewertet" ist TROTZDEM… !!!!!   Seine Sanftmut kontra die Härte dieser Welt…

      Antworten
  1. Deborah

    Ganz schön krass….was mir bisher nie aufgefallen war:
    Der Simon sieht die Frau noch so, wie er sie kannte und verurteilt hatte….
    ….Jesus sieht sie als zu Gott umgekehrte Frau, der vergeben ist.

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Da hast du Recht. Weißt Du was mir noch in den Sinn kam?

      Eine stadtbekannte Prostituierte…. wer weiß ob nicht Simon oder einer der Gäste da mal mit ihr gepennt hat und sich jetzt auch noch peinlich berührt vorkam?! Es wird nicht erwähnt, aber das heißt nicht, dass es nicht so gewesen sein könnte. Oder?

      Antworten
  2. Flunra

    Jesus ist für alle gestrorben, als wir noch Sünder waren. Zu Lebzeiten war er für alle da und hat allen das reich Gottes gepredigt, dass es jetzt nahe herbeigekommen ist. Diese Frau hat das Reich ergriffen und ihre Liebe dem Geber dieses Reiches geschenkt. Wer nur auf Gesetze achtet ist so beschäftigt, dass er nicht lieben kann. Denn lieben heißt auch, sich vergessen. In dem Moment wo ich mich nicht unter Kontrolle habe, könnte ich ja sündigen, dsehalb immer Augen auf, das ich nichts falsch mache und andere auf ihre Fehler aufmerksam mache.
    Theologie ist die Lehre von Gott aus menschlicher Sicht, aus der Sicht des Verstandes. Jesus war aber nicht gekommen um uns eine neue Theologie zu lehren, sondern er kam, um uns das Reich Gottes zu bringen und den Weg zu zeigen, wie man in es hinein kommem kann. Die Theologen beschreiben das Reich Gottes theoretisch aus ihrer Sicht. Jesus aber brachte es praktisch für jeden erreichbar in diese Welt, damit der, der es ergriffen hat nicht mehr Teil der Welt ist, sondern nur noch in der Welt lebt(Johannes 17).
    Wer gerettet werden will, muss sich an Jesus wenden und nicht an die Theologen, denn nur er ist der Weg zum Vater(JAHWEH). Christen heißen auch Botschafter an Christi statt, weil sie das Reich Gottes an ihre Mitmenschen bringen, wie es Jesus tat.

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  3. d@gobertr

    Das Problem an der Geschichte ist, ich bin nicht Jesus, nichtSimon.
    Aber was schön ist an der Geschichte: Deborah schrieb:
    27. Februar 2011 at 00:20
    Ganz schön krass….was mir bisher nie aufgefallen war:
    Der Simon sieht die Frau noch so, wie er sie kannte und verurteilt hatte….
    ….Jesus sieht sie als zu Gott umgekehrte Frau, der vergeben ist.



    Dieser Jesus ist mein neues Leben durch Sein Kreuz! Ich brauch nicht wie er sein. Ich soll ich sein, durch Ihn. Ganz entspannt der Situationen harren, die da kommen. Kein Imagine oder sowas. Es wird sein, wie es sein wird.
    Menschen wie Simon suchen nicht die Gnade Gottes, sondern sie analysieren lieber! Sie zerpflücken die Bibel theoretisch –
    Genau, Mandy! Wir denken uns nicht eine Situation, wir erleben diese. Und dann zeigt sich, was unsere Realität ist.
    Die des Simons, oder die des Neuen Lebens durch Jesus Christus! esgrüßt.d@gobertr

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  4. Pingback: Artikelempfehlung, die Dritte! - Meeting Jesus

  5. Anonymous

    Oder am besten Frau die in der Prostitution arbeitet….Apropop Frau die in diesem Bereich arbeitet, wir haben ein Mädchen befreit und sie wieder zu ihrer Familie geschickt, Sie ist eine Überlebende von Zwangsprostitution…

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  6. Ron

    Bei der Liebe, die den Füßen
    Deines gottverklärten Sohnes
    Tränen ließ zum Balsam fließen,
    Trotz des Pharisäerhohnes;
    Beim Gefäße, das so reichlich
    Tropfte Wohlgeruch hernieder,
    Bei den Locken, die so weichlich
    Trockneten die heil’gen Glieder…

    Die du großen Sünderinnen
    Deine Nähe nicht verweigerst
    Und ein büßendes Gewinnen
    In die Ewigkeiten steigerst,
    Gönn auch dieser guten Seele,
    Die sich einmal nur vergessen,
    Die nicht ahnte, daß sie fehle,
    Dein Verzeihen angemessen!

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