Gnade. Ein Wort das zigfach in der Bibel vorkommt.
Es ist die Grundlage des Glaubens schlechthin. Doch wie oft benutzt man dieses Wort so larifari daher, ohne sich bewusst zu machen, was es bedeutet?
Gnade ist ein Geschenk. Ein Geschenk für Dich von Gott!
Du hast Dir Gnade nicht durch tolle Taten und Aktionen verdient, nee die bekommst Du einfach so. Punkt.
Super fromme Formulierung. Irgendwie fixt das Menschen, die mit Gott nichts am Hut haben, nicht wirklich an. Naja, einige vielleicht – aber die meisten verdrehen wahrscheinlich die Augen.
Ich glaube Jesus wusste das genau und deshalb hat er viele Beispiele – Geschichten aus dem Leben erzählt – damit wir Menschen uns hineinfühlen können und wirklich raffen, was Gnade bedeutet.
Ich bin ja noch immer dafür, dass Jesus unter die Blogger geht oder zumindest einen Facebook Account eröffnet – denn er hat es gut raus, die Leute zu fesseln, beim Herzen zu packen und den Kern der Sache in einfachen Sätzen zu erklären.
Das beste Beispiel ist natürlich die Geschichte vom Verlorenen Sohn. Lies sie in Lukas 15, 11-32 HfA
Achte beim Lesen mal auf den Zusammenhang, in dem Jesus sie erzählte.
Jesus saß vor religiösen Schnöseln, die ihn dumm anmachten, weil er sich mit – in ihren Augen – asozialen Leuten traf, sich Zeit für sie nahm, in dem er zB. mit ihnen aß. Das passte denen nicht in den Kram.
Und was tat Jesus? Der fauchte nicht zurück oder schickte sie weg, nein er schenkte ihnen ebenfalls seine Zeit und erzählte ihnen gleich drei Geschichten.
Die erste Geschichte handelte von einem verlorenen Schaf. Lies sie in Lukas 15, 1-7 NLB
Kurzfassung: Schäfer ist mit Schafherde unterwegs. Auf einmal verschwindet eins. Weg isses. Schäfer macht sich auf die Socken, um verlorenes Schaf zu finden. Als er es findet, schmeißt er ne Party.
Moral der Geschichte, Jesus erklärt's: "Genauso ist im Himmel die Freude über einen verlorenen Sünder, der zu Gott zurückkehrt, größer als über neunundneunzig andere, die gerecht sind und gar nicht erst vom Weg abirrten!"
Die zweite Geschichte handelt von einer verlorenen Münze. Lies sie in Lukas 15, 8-10
Kurzfassung: Eine Frau hat 10 Münzen, eine davon geht verloren. Die sucht sie wie verrückt, logisch – wer verliert schon gern Geld, vor allem wenn er auf jeden Cent angewiesen ist. Als sie die Münze gefunden hat, lädt sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen ein und sie feiern was das Zeug hält.
Moral der Geschichte, Jesus erklärt's: "Genauso herrscht Freude bei den Engeln Gottes, wenn auch nur ein einziger Sünder bereut und auf seinem Weg umkehrt."
Die dritte Geschichte ist die vom Verlorenen Sohn. Lies sie in Lukas 15, 11-32.
Kurzfassung: Vater hat zwei Söhne. Der eine will vorzeitig sein Erbe. Er bekommt es und zieht los. Sex, Drugs & Rock'n Roll. Irgendwann ist die Kohle alle, ihm geht's mies, einen gescheiten Job hat er auch nicht. Er fühlt sich seinem Vater gegenüber total schuldig Doch er nimmt allen Mut zusammen und geht zurück nach Hause … voller Angst und Zweifel, wie sein Vater wohl reagieren wird.
Als der Vater seinen Sohn schon von weitem sieht, rennt er ihm mit offenen Armen und Freudentränen in den Augen entgegen. Und weil seine Freude so unendlich groß ist, seinen Sohn wieder in den Armen zu halten, macht er was? Richtig, er lässt es krachen und schmeißt eine Party!
DAS ist Gnade! Dieser Vater steht sinnbildlich für Gott!
Jemand, der Scheiße gebaut hat, bekommt nicht zuerst den Arsch versohlt und ihm wird auch nicht vorgepredigt, was er für ein Idiot ist … er wird in den Arm genommen und bekommt zu hören: Ich lieb Dich – Du bist mein geliebtes Kind, egal was Du für Bockmist gebaut hast!
Das schließt natürlich nicht aus, dass der Vater seinem Sohn doch noch ordentlich die Leviten gelesen hat.
Weißt Du was mir bei den ersten Beiden Geschichten auffällt? Frag Dich mal, was das Schaf und die Münze getan haben, um gefunden zu werden? Klingelts? Die haben nix getan. Das Schaf trottete umher und fraß hier und da das Gras ab und die Münze lag irgendwie rum, bis die Frau sie fand.
Es gibt unzählige Predigten über die Geschichte mit dem Verlorenen Sohn und ich hab auch schon mehr als einmal drüber geschrieben. Und worüber? Darüber, dass der Sohn eingesehen hat, dass er Mist gebaut hat und dass er zu seinem Vater zurück ging. Er fühlte sich ziemlich mies, sein Selbstwertgefühl war sicher total eingeschrumpelt, von Selbstverdammnis und Selbstverachtung ganz zu schweigen … doch all diese blöden Gedanken und Gefühle konnten ihm die Würde der Annahme nicht nehmen! Sein Vater liebte ihn, egal was er angestellt hatte, wie er sich fühlte oder ob er sich vielleicht sogar hasste. Sein Vater organisierte eine Party!
Ich denke, dass Jesus zuerst die Geschichte mit dem Schaf und der Münze erzählte, bevor er zum Verlorenen Sohn kam, und das hat hat durchaus seinen Sinn.
Gott liebt Dich bedingungslos. Er würde alles für Dich tun. Er würde für Dich sterben. Er ist für Dich gestorben!
Stell Dir mal ein Baby vor, dass wird nicht geliebt, weil es bei der Geburt so easy peacy aus dem Geburtskanal geflutscht ist … weil es sich Mühe gegeben hat, Mutti keine Schmerzen zu bereiten. Mal ehrlich, wenn das so wäre, würde fast keiner sein Baby lieben, oder? Denn soweit ich das mitbekomme, ist fast jede Geburt eine schmerzvolle Angelegenheit.
In Epheser 1, 8-9 NLB steht:
Gott schmeißt Dir zu Ehren eine Party! Weil Du das Wertvollste bist, was er hat!
Schau mal die Omi unten im Video, die geht richtig ab – so könnten wir uns zur Abwechslung auch mal freuen Scheißegal was die anderen denken, im Herzen glücklich sein und zu wissen, dass man unendlich und bedingslos geliebt ist, das macht das Leben aus!
Ich wünsch Dir, dass Dir das immer mehr bewusst wird!
Sei mega mässig gesegnet dabei!
Deine Mandy