Gott canceln – geht das?

Letzte Woche ging’s hier um Cancel Culture – dieses Phänomen, bei dem Menschen oder Meinungen aus dem Leben gestrichen werden, weil sie nicht (mehr) ins eigene Weltbild passen. Und während ich darüber nachdachte, kam mir ein herausfordernder Gedanke:
 

✨ Was wäre, wenn wir Gott canceln könnten? ✨

Vielleicht hast Du das schon mal gefühlt – dieses innere Ringen, wenn das Leben nicht so läuft, wie Du gehofft hast. Wenn Gebete unbeantwortet bleiben, wenn Unrecht geschieht, wenn Menschen leiden, während die, die es verdient hätten, ungeschoren davonkommen. Und dann fragt man sich:

👉 „Gott, was tust Du da eigentlich? Warum greifst Du nicht ein? Warum fühlt es sich an, als würdest Du mich ignorieren?“


Manchmal tut es weh, an Gott zu glauben. Und es wäre fast einfacher, einfach „Nein, danke“ zu sagen und sich zu verabschieden. Ihn aus dem eigenen Leben zu streichen. So, als wäre Er nur eine Option unter vielen.


Und weißt Du was? Jona hat es genau so versucht. 🏃💨

Lichtblick_2021_04_18 - Jona
 

Der Typ, der eigentlich Gottes Auftrag hatte, nach Ninive zu gehen, um den Leuten dort klarzumachen, dass sie mal ihr Leben überdenken sollten. Aber Jona fand diese Leute so daneben, dass er keinen Bock hatte, ihnen Gottes Gnade zu verkünden. Also buchte er ein Ticket in die entgegengesetzte Richtung und versuchte, Gott zu canceln – oder zumindest aus seinem Leben auszuklinken.

Aber das Ding ist: Gott lässt sich nicht so einfach abservieren. Während Jona sich auf seiner selbstgewählten Flucht wähnte, kam ein Sturm.  Dann ein riesiger Fisch. Und schließlich saß er doch da, mitten in Ninive, mit einer Botschaft, die er nie hatte bringen wollen.

Warum? Weil Gott größer ist als unsere Frustration. Er hält es aus, wenn wir sauer auf Ihn sind, wenn wir zweifeln, wenn wir am liebsten alles hinschmeißen würden. Aber Er bleibt trotzdem. Er bleibt bei Dir, selbst wenn Du wegläufst.Selbst wenn Du innerlich sagst: „Ich bin raus.“

Jona hat sich am Ende übrigens trotzdem noch beschwert – weil Gott Gnade zeigte, wo Jona lieber Gerechtigkeit gesehen hätte. Wütend sagte er zu Gott:


„Ich wusste doch, dass du gnädig und barmherzig bist, voller Geduld und voller Liebe. Du lässt dich davon abbringen, Unheil zu schicken.“ – Jona 4, 2b


Jona sagt das nicht bewundernd – sondern vorwurfsvoll. Für ihn ist es ein Problem, dass Gott Gnade walten lässt, anstatt hart durchzugreifen. Und Gott? Der nimmt sich die Zeit, mit Jona zu reden. Keine Abrechnung, kein „Dann geh halt“. Sondern ein sanftes: „Lass uns drüber reden.“ 

Vielleicht ist genau das die eigentliche Einladung: Gott hält Dich aus. Und vielleicht lohnt es sich, Ihn nicht vorschnell aus Deinem Leben zu streichen – sondern mit Ihm im Gespräch zu bleiben.
 

📖 Lesetipp: Wenn Dich das Thema interessiert, dann schau mal in Psalm 73. Da ringt jemand mit genau denselben Fragen: Warum geht es den Ungerechten oft besser? Und was macht das mit meinem Glauben?
 

🙏 Ich wünsche Dir eine Woche, in der Du Dich traust, mit Gott ehrlich zu sein. Selbst wenn es unbequem ist. Selbst wenn es Fragen sind, auf die es (noch) keine Antworten gibt.
 

Er hält Dich aus. Und das ist vielleicht eine der besten Nachrichten überhaupt. 

Bis morgen
Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 10. März 2025 veröffentlicht.

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