#Uncancelled – Warum Jesus anders mit Menschen umging

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© Foto: Image by NoName_13 from Pixabay

 

Es gibt so einen Satz, den höre ich in letzter Zeit immer wieder: „Der Typ ist gecancelt – auf ewig!!“ 

Cancel Culture nennt sich das, dieses Phänomen, Menschen aus dem gesellschaftlichen oder digitalen Leben auszuschließen, weil sie sich danebenbenommen haben. Manchmal verständlich. Manchmal aber auch einfach nur, weil wir uns keine Mühe mehr geben wollen, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Jetzt stell Dir mal vor, Jesus wäre heute auf Social Media unterwegs. Würde er mitmachen? Würde er Leute blockieren, weil sie toxisch sind? Oder hätte er einen ganz anderen Umgang damit?


Jesus hat Menschen nicht einfach abgeschrieben

Ein Blick ins Neue Testament zeigt: Jesus hat Menschen nicht gecancelt. Selbst die, die nach allen gesellschaftlichen Maßstäben richtig daneben waren, hat er nicht einfach ignoriert oder abgeschrieben. Aber er hat sie auch nicht einfach in Ruhe gelassen. Er hat sie konfrontiert – mit Wahrheit, mit Liebe, mit einer Einladung zur Veränderung.
 

Ein Beispiel: Die Ehebrecherin in Johannes 8,1-11 Die Menge will sie steinigen. Nach dem Gesetz haben sie das Recht dazu. Jesus? Könnte einfach mit der Masse gehen, aber stattdessen stellt er sich dazwischen: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“

Bäm. Die Leute lassen ihre Steine fallen und gehen. Jesus hätte sagen können: „Alles gut, mach einfach weiter so.“ Aber das tut er nicht. Stattdessen sagt er: „Geh hin und sündige nicht mehr.“ Keine Verurteilung, aber auch keine Billigung ihres Verhaltens. Wahrheit und Liebe in einem Satz.
 

Ein anderes Beispiel: Zachäus in Lukas 19,1-10 Der Typ war ein Betrüger, ein Abzocker, verachtet von allen. Wenn jemand einen Shitstorm verdient hätte, dann er. Und Jesus? Lädt sich bei ihm zum Essen ein. Einfach so. Das verändert Zachäus mehr als jede öffentliche Bloßstellung es je gekonnt hätte. Er gibt sein Geld zurück, er ändert sein Leben – nicht, weil jemand ihn zum Außenseiter gemacht hat, sondern weil Jesus ihn als Mensch gesehen hat.
 

Was bedeutet das für uns?

Wir leben in einer Welt, die schnelle Urteile liebt. Ein falsches Wort, eine unbedachte Tat – und jemand ist „weg vom Fenster“. Aber ist das wirklich, wie wir mit Menschen umgehen sollten? Jesus hat Fehler nie schöngeredet, aber er hat den Menschen dahinter gesehen. Vielleicht sollten wir das auch öfter versuchen.

Gleichzeitig heißt das nicht, dass wir uns nicht von Menschen distanzieren dürfen, die uns nicht guttun. Jesus hat vergeben, aber er hat sich nicht von jedem ausnutzen lassen. Es geht nicht darum, mit toxischen Menschen um jeden Preis in Kontakt zu bleiben – sondern darum, nicht vorschnell die Tür zuzuschlagen, wenn Veränderung möglich wäre.
 

🔹 Wo bin ich selbst schnell dabei, jemanden „abzuschreiben“?
🔹 Wie kann ich Kritik üben, ohne den Menschen dahinter abzulehnen?
🔹 Gibt es jemanden, dem ich nochmal eine Chance geben sollte?


Jesus war kein Fan davon, Menschen zu canceln. Er war ein Fan davon, ihnen die Chance zu geben, sich zu verändern. Und vielleicht – nur vielleicht – wäre das eine Haltung, die wir uns abgucken könnten.  😉


Hab einen schönen Tag!
Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 4. März 2025 veröffentlicht.

2 Gedanken zu „#Uncancelled – Warum Jesus anders mit Menschen umging

  1. Abihu

    Falscher „Jesus“. Lies nochmal die gesamte Heilige Schrift. Derselbe, der die Pharisäer und Schriftgelehrten öffentlich bloßgestellt und verurteilt hat, ist derjenige, der auch die Sindflut über die Welt gebracht und die gesamte Menschheit bis auf 8 Menschen ausgetilgt hat, und ist ebenso derselbe, der da Gericht halten und die Ungläubigen ins ewige Feuer werfen wird.

    Und nein, du bist nicht „unendlich geliebt“. Wer die Gebote nicht hält, ist Gottes Feind. Und da du in allen erdenklichen Sünden lebst, hast du keinen Anteil am Reiche Gottes und Christi.

    Du bist eine Hündin und eine Sau.

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    1. Mandy Artikelautor

      Hey Abihu.

      „Lies nochmal die gesamte Heilige Schrift“ – weißt Du was? Das ist ein ziemlich guter Rat. Denn wenn ich das tue, finde ich nicht nur Gericht und Strafe, sondern auch Gnade, Barmherzigkeit und eine Liebe, die größer ist als unser Verstand es fassen kann. Ja, Jesus hat Klartext gesprochen, aber vor allem hat Er Menschen die Hand gereicht, sie geheilt, ihnen eine zweite (und dritte und vierte …) Chance gegeben.

      Und was die „unendliche Liebe“ betrifft – ich halte mich da lieber an das, was Jesus selbst gesagt hat: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Johannes 3,16)

      Wenn Gott nur die lieben würde, die alles perfekt machen, dann wäre das eine ziemlich einsame Runde im Himmel. Die Bibel ist voller Menschen, die Fehler gemacht haben, die gestrauchelt sind, die gefallen und wieder aufgestanden sind – und Gott hat sie trotzdem geliebt. Ja, Er ruft uns zur Umkehr, aber Er tut es nicht, indem Er uns beschimpft oder uns sagt, dass wir keinen Anteil an Ihm haben. Sondern indem Er uns zeigt: "Meine Gnade ist genug für Dich." 

      Was Du hier schreibst, klingt für mich nicht nach dem Jesus, dem ich nachfolge. Mein Jesus saß mit Sündern am Tisch, berührte die Unberührbaren und hatte kein Problem damit, dass Leute ihre Zweifel und Fragen hatten. Vielleicht solltest Du Ihn nochmal neu kennenlernen. 😉

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