Kamel-Modus statt Turbo-Alltag


Ein Kamel rennt nicht. Es trottet. Ruhig, Schritt für Schritt. Während Pferde in vollem Galopp durch die Wüste jagen, bleibt das Kamel gelassen. Es weiß: Die Strecke ist lang.  🐪✨

Damals, im alten Orient, waren Kamele das Maß aller Dinge. Ohne sie? Keine Karawanen, kein Handel, keine Reisen. Sie trugen Lasten, hielten Stürme aus, Hunger, Durst. Und sie kamen an – nicht schnell, aber zuverlässig.  

In genau dieser Welt lebte Jesus. Kein Esel-Express, kein Streitwagen. Wer unterwegs war, lief zu Fuß oder ritt auf einem Esel. Kamele? Die waren für Händler & lange Karawanenreisen da. Zeit war ein anderer Faktor – und genau in dieser Langsamkeit sprach Jesus über Leben, Geduld, Vertrauen und Nachfolge.  

Die Bibel erzählt, dass Weise aus dem Osten kamen, um Jesus als Neugeborenen zu besuchen (Matthäus 2,1-12). Sie reisten vermutlich aus Persien oder Babylon – eine lange Strecke durch die Wüste. Und was war ihr Transportmittel? Vermutlich Kamele. Definitiv kein DHL-Transporter, kein UPS-Flieger, keine Amazon-Drohne. Nur ein langsames, aber verlässliches Tier. Tage- und wochenlang zog sich die Reise hin. Zeit, um nachzudenken. Zeit, um dem Stern zu folgen.  


Passt Jesu Botschaft in unsere Welt des Sofort-Modus?

Unsere Welt ist auf Tempo getrimmt. Warten? Unvorstellbar. Wir bestellen mit einem Klick und erwarten, dass es morgen da ist. Nachrichten müssen sofort beantwortet werden, Stille fühlt sich wie eine Lücke an, die wir schnell mit Ablenkung füllen. Selbst Beziehungen funktionieren oft nach dem Prinzip: Schnell kennenlernen, schnell bewerten, schnell weiterziehen. Wer nicht mithält, fühlt sich abgehängt.

Und dann kommt Jesus mit so einer Aussage: „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten tragt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.“ (Matthäus 11,28)


Ruhe? In Zeiten von Termindruck, ständiger Erreichbarkeit und Prime-"Sofortkauf"-Option? Wie soll das gehen?

Vielleicht, indem wir mal bewusst innehalten. Kamel-Modus statt Turbo-Alltag. Schritt für Schritt, statt Hetzen. Denn die wirklich wichtigen Dinge – Liebe, Vertrauen, echte Begegnungen – brauchen Zeit.

Jesus sprach von Geduld, von Hingabe, von Nächstenliebe. Davon, dass Menschen wichtiger sind als Leistung. Er zeigte, dass es nicht darum geht, wer am schnellsten ist oder am meisten schafft, sondern darum, wem wir wirklich unser Herz schenken. Aber genau das fällt uns schwer. Wer langsam ist, gilt als ineffektiv. Wer nachdenkt, statt sofort zu reagieren, wirkt unsicher. Wer sich Zeit für Menschen nimmt, „verschwendet“ sie aus Sicht der Effizienz. Doch vielleicht ist es genau das, was fehlt: Das bewusste Gehen statt hetzen. Das Zuhören statt schnell urteilen. Das Vertrauen, dass manches mal eben wachsen muss.

Jesus lebte in einer langsameren Welt, aber seine Worte gelten heute noch. Nicht, weil wir die Zeit zurückdrehen sollen, sondern weil wir unser Tempo hinterfragen dürfen. Wo hetze ich? Wo nehme ich mir keine Zeit für das, was wirklich zählt?

 „Seid geduldig und stärkt eure Herzen.“ – Jakobus 5,8
 

Vielleicht ist heute ein guter Tag für den Kamel-Modus. Jesus läuft mit – nicht schneller, als Du gehen kannst. 😉

Bis morgen!

Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 12. Februar 2025 veröffentlicht.

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