Ihr Lieben, heute ist Reformationstag!
Vielleicht hast Du es beim Bäcker bemerkt, da liegen bei so manchem gerade „Reformationsbrötchen“ in der Theke – lecker, leicht süß und irgendwie traditionell.
Da stellt sich die Frage: Steckt hinter dem Reformationstag nur altes, uninteressantes Kirchenzeug, und irgendwann kam einfach irgendwer auf die Idee, dazu Brötchen zu backen? Oder hat dieser Tag heute noch einen sinnvollen Grund?
Wenn wir ehrlich sind, wirkt der Reformationstag für viele von uns ziemlich weit weg. Martin Luther, der mit seinen 95 Thesen an die Kirchentür klopfte … ich mein, was hat das mit heute zu tun? Aber vielleicht lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Denn was vor über 500 Jahren geschah, ist, wie ich finde, durchaus interessant und mehr als nur „verstaubtes Kirchengedöns.“
Die Reformation war der Startschuss für Veränderung. Luther hat nicht nur gegen Missstände in der Kirche gepredigt – er hat daran erinnert, worum es wirklich geht: um eine persönliche Beziehung zu Gott, die frei ist von Zwängen und menschlichen Vorschriften. Es geht um die Frage, wer Gott für Dich und mich ist – und ob wir glauben, dass wir durch seine Gnade gerettet sind und nicht durch unser eigenes Tun. Die Reformation hat uns das Evangelium – das, was in der Bibel steht – wieder klarer vor Augen geführt: Jesus allein ist unser Zugang zu Gott.
Und jetzt zurück zu den Reformationsbrötchen! Die Tradition dieser Brötchen stammt aus Mitteldeutschland und geht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Gebacken werden sie, um an Martin Luther und seine Botschaft zu erinnern. Ein quadratisches, süßes Gebäck, oft mit einem Kreuz aus Teigsträngen oben drauf, ist natürlich kein Zufall! Das Kreuz soll an den christlichen Glauben erinnern und an Luthers Botschaft von der „Freiheit durch Gnade.“
Und hier kommt die Verbindung zu heute: Wir leben in einer Welt, in der wir oft versuchen, alles richtig zu machen, alles zu kontrollieren und uns dadurch Anerkennung zu verdienen – bei Menschen und manchmal auch bei Gott. Aber der Reformationstag erinnert uns daran, dass wir das nicht müssen. Unsere Beziehung zu Gott basiert nicht auf Leistung, sondern auf unendlicher Liebe, die er uns schenkt – bedingungslos.
Vielleicht also, während Du so ein Reformationsbrötchen genießt, erinnerst Du Dich daran, dass es heute immer noch relevant ist, mal runterzukommen und Dich ganz ehrlich zu fragen: Lebe ich aus Gnade oder aus dem Druck, alles richtig machen zu müssen? Ist es vielleicht Zeit für 'ne persönliche Revolution im Glauben?
Leute, lasst uns heute den Reformationstag feiern – nicht als verstaubtes Fest, sondern als Erinnerung daran, dass wir frei sind! Frei durch Jesus. Und vielleicht nehmen wir diese Freiheit zum Anlass, auch anderen Menschen etwas von dieser befreienden Botschaft weiterzugeben. Denn die gute Nachricht von der Gnade Gottes ist alles andere als altes Zeug – sie ist heute so kraftvoll wie vor 500 Jahren.
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ – Galater 5, 1
In diesem Sinne:
Happy Reformationstag – und guten Appetit.
Deine Mandy