Lieber nachgeben um des lieben Friedens willen?
Kannste machen. Gut isses nicht.
Wer sich dauerhaft still fügt und eigene Bedürfnisse hinten anstellt, wird unzufrieden mit sich selbst, seinen Mitmenschen und letztendlich der ganzen Welt. Wer Konflikte nicht klärt und mit sich rumschleppt, füttert damit immer schön den Groll in seinem Herzen. Bis man eines Tages verlernt, wahrzunehmen, was man selbst möchte, und sich dafür einzusetzen. Sollte der Kragen vor lauter Konflikten irgendwann platzen …. dann Leute, dann wirds richtig unangenehm!! Während alte Verletzungen hoch kommen, wirft man mit Vorwürfen und miesen Beleidigungen um sich. Es ist nie gut, im Streit die Achtung voreinander zu verlieren.
Ich glaube besser ist es Konflikte schon im Kleinen ansprechen, auch wenns manchmal lästig und anstrengend ist. Kein Vergleich zu dem Frust, der sich sonst anstaut und dem Frieden, der dabei flöten geht!
Streit kommt in jeder Beziehung vor und das ist total in Ordnung, solange Beide fair bleiben.
Winston Churchill sagte mal: „Wenn zwei Menschen immer die gleichen Ansichten haben, ist einer von ihnen überflüssig.“
Vielleicht sagst Du jetzt: "Moment, Gott hat uns aufgefordert, einander zu lieben und nicht, uns zu streiten, oder?"
Wohl wahr. Meiner Ansicht nach, schließt das eine das andere nicht aus.
Jesus führte viele Streitgespräche, besonders mit Pharisäern und Schriftgelehrten. Er stellte unbequeme Fragen. Er kehrte nichts unter den Teppich. Er nannte Unrecht beim Namen. Einmal ging er sogar in den Tempel und warf dort die Tische der Händler um, weil sie aus dem Tempel ein Kaufhaus gemacht hatten. Geradezu skandalös! Jesus war definitiv kein harmoniesüchtiger Softie!
Streiten ist anstrengend, belastet und kann eskalieren. Aber ein guter Streit kann aber auch gegenseitiges Verstehen und Wertschätzung fördern. Wenn wir miteinander streiten, dann reden wir miteinander, dann sind wir einander nicht egal. Konflikte weisen auf bestehende Probleme hin. Wenn sie fair besprochen werden, eröffnen sie neue Perspektiven. Sie lösen Veränderungen aus und können zu heilsamen Erkenntnissen und guten Lösungen führen.
Im Prediger 3, 8 steht: „Lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit. Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.“ –
Damit aber Frieden seine Zeit haben kann, müssen wir uns manchmal Zeit für ein Streitgespräch nehmen. Oder anders gesagt: Damit ich mich mit jemandem versöhnen kann, muss ich mich erstmal mit ihm auseinandersetzen.
In diesem Sinne, wünsche ich Dir ein friedliches Wochenende!
Deine Mandy
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