Erinnerst Du Dich noch an Deine Geburt? Wohl kaum. Vermutlich eher an Erzählungen Deiner Eltern oder Großeltern, wie das damals abgelaufen ist. Vorallem Deine Mutter wird es wohl noch heute ganz genau wissen! Frag sie mal.
Eine Geburt ist für eine Frau eines der größten Ereignisse ihres Lebens! Vermutlich die ganze Schwangerschaft. Im besten Falle 9 Monate voller Veränderungen bis zum großen Finale! Besonders beim ersten Kind hat man zwar jede Menge über die Geburt gelesen und erzählt bekommen, doch sie selbst zu erleben, ist nochmal ne ganz andere Nummer!
Die Mutter von Jesus hieß Maria und die hat Schwangerschaft und Geburt damals völlig anders erlebt, als das die Frauen heute tun. Vielleicht wäre sie ein bisschen neidisch, über die vielfältigen Möglichkeiten, die es heute gibt um sein Kind auf die Welt zu bringen: Wassergeburt, Gebärrad, Sprossenwand, Geburtsseil, Gummiball, Gebärhocker … ( ja ja, jede Menge Zeug – frag Google) da ist die "natürliche" Geburt im Liegen ja fast schon langweilig. Zudem gibt es spezielle Geburtshäuser, Hebammen und natürlich Ärzte, die bei Komplikationen jederzeit eingreifen und helfen! PDA und so ein Zeug kam es damals natürlich auch noch nicht.
Den oftmals rettenden Kaiserschnitt gab es auch erst deutlich später. Man fing zwar in der Antike bereits an der Frau den Bauch mehr oder weniger inkompetent aufzuschneiden, wenn die Geburt auf natürlichem Wege nicht klappte …. doch die Frau starb dabei. Zu hoch der Blutverlust. An die völlig fehlende Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen denken wir mal gar nicht.
Doch Achtung, laut der WHO (Weltgesundheitsorganisation) sterben noch immer jeden Tag ungefähr 800 Frauen an vermeidbaren Komplikationen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt, 99 Prozent davon in Entwicklungsländern. (Quelle: Wiki)
Unser Leben beginnt mit jeder Menge Blut und Schleim und Schmerzen. Ein so toller Anblick ist das nicht, machen wir uns nichts vor. Die Geburt ist etwas Besonderes, unvergessliches … doch die meisten von uns würden sie sich vermutlich weniger schmerzhaft und blutig wünschen.
Krass ist, dass Gott sich entschieden hat als Mensch auf die Welt zu kommen! Als kleines Baby aus dem Bauch einer Frau. Der hätte Jesus ja auch blut- und schmerzfrei aus einer Rippe basteln können, so wie er es bei Eva tat. Aber nix da … eine echte Geburt sollte her!
Maria bekam von einem Engel gesagt: "Gottes Geist wird über dich kommen, seine Kraft wird das Wunder vollbringen. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig und Sohn Gottes genannt werden." – Lukas 1, 35 GNB
Am Anfang sind alle gleich, ob nun Säugetier oder Mensch. Wir alle werden von unseren Müttern geboren. Wir alle kommen als hilflose Wesen zur Welt, müssen erst einmal nur gefüttert oder gesäugt werden, gewärmt, geschützt und umsorgt über eine mehr oder weniger lange Zeit. Was wir sonst im Leben brauchen, lernen wir erst später.
Die Geburt verbindet die Tiere und die Menschen und auch Gott. Wenn unsere Mutter uns nicht viele Monate in ihrem Bauch getragen und genährt hätte, wenn sie uns nicht unter Wehen und Schmerzen geboren hätte, so gäbe es uns nicht. Und dann kurz nach der Geburt wird die Nabelschnur abgebunden und durchtrennt. Aus "eins" wird zwei.
Auch Gott kam genau wie wir zur Welt.
Gott wurde neu geboren … ein großer Gott in einem kleinem, hilflosen Baby.
Kurz vor seinem Abgang hier auf der Erde, sprach er von seinem Comeback:
"Denn im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Sonst hätte ich euch nicht gesagt: Ich gehe hin, um dort alles für euch vorzubereiten. Und wenn alles bereit ist, werde ich zurückkommen, um euch zu mir zu holen. Dann werdet auch ihr dort sein, wo ich bin." – Johannes 14, 2-4 HfA
Und damit wir uns schon mal vorstellen können, was das wohl für ein Feeling gibt, kündigte er an:
"Es wird so sein wie bei einer Frau, die ein Kind bekommt: Sie macht Schweres durch, doch sobald ihr Kind geboren ist, sind Angst und Schmerzen vergessen. Sie ist nur noch glücklich darüber, dass ihr Kind zur Welt gekommen ist. Auch ihr seid jetzt sehr traurig, aber ich werde euch wiedersehen. Dann werdet ihr froh und glücklich sein, und diese Freude kann euch niemand mehr nehmen. Am Tag unseres Wiedersehens werden all eure Fragen beantwortet sein." – Johannes 16, 21-23 HfA
Die Jünger waren damals traurig, als Jesus sie verließ. Vielleicht bist Du auch manchmal und fragst Dich wie sich das wohl anfühlt, wenn Jesus eines Tages tatsächlich hier wieder auf der Erde "landet" … Jetzt weißt Du es! Und kannst es sicher noch besser nachvollziehen, wenn Du eine Mama bist?!
Krass ist auch, dass bereits am Tag des Wiedersehens (also nicht erst 3 Monate später) all unsere Fragen beantwortet sein werden! In der Luther Übersetzung heißt es: "Und an jenem Tage werdet ihr mich nichts fragen." Wenn man bedenkt, dass ich aktuell um die 4531 Fragen an Gott habe, ist "nichts" ziemlich wenig.
Sind alle Fragen auf einmal uninteressant??! Vermutlich. Es wird scheinbar die reinste Freude herrschen und wohl auch keine Vorwürfe alá: "Also Gott, wie konntest Du damals nur zulassen, dass …. ???!" Nix. Kannst Du Dir das vorstellen?!
In der Offenbarung Kapitel 21 und 22 kannst Du schon mal einen Einblick gewinnen, wie es im Himmel sein wird.
Die bekannteste Ansage steht in Kapitel 21, 4: "Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben und keine Traurigkeit, keine Klage und keine Quälerei mehr. Was einmal war, ist für immer vorbei."
Na wenn das mal kein Grund zur Vorfreude ist?!
Segenregen bis zum nächsten Mal.
Deine Mandy
Foto: Image by Daniel Nebreda from Pixabay
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Ein schöner Beitrag. Ich denke unser ganzes Leben ist wie eine Schwangerschaft, die Reifezeit bis zur Geburt in den Himmel hinein. Und wie wir einander brauchen, zum Ausgetragen- und Geborenwerden, zum Heranwachsen und Finden zu Gott, brauchen wir auch Gott selbst, der uns jeden Tag führt und lenkt.
Beten wir doch, dass Gott gerade den werdenden Müttern Menschen an die Seite stellt, die mutig mithelfen, die Kinder auf die Welt und an der Hand Gottes durch die Welt zu bringen.
Hallo Mandy,
gut, für mich ist die Bibel kein Geschichtsbuch. Wer an die Verbalinspiration glaubt, wird vermutlich schwer nachvollziehen können, dass Gottesgebärerin bzw. Jungfrauengeburt gebräuchliche Topoi in den antiken Kulturen des Mittelmeers und der Levante waren. Freilich ist die Kombination dieser Narrative im christlichen Glauben einzigartig. Aus meiner Sicht sind es die herangezogenen Motive jedoch nicht.
Ein bleibendes Problem habe ich hiermit: „[…] Am Tag unseres Wiedersehens werden all eure Fragen beantwortet sein.“ Das gilt nur für die Gläubigen. Alle anderen landen in der ewigen Verdammnis.
Viele Grüße
*ping*
Hallo!
Als 4fache Mutter mit durchwegs guten Geburtserfahrungen (1x ambulant, 3x zuhause) möchte ich zum ersten Teil des Artikels etwas anmerken: Die Geburt im Liegen darf bitte sehr nicht als „natürlich“ dargestellt werden: Dies wurde nur so gemacht, damit es die Ärzte (bewusst männlich geschrieben) bequemer haben – was ich weiß. Natürliche Positionen sind Hocken, Vierfüßler-Stand, tw auch im Liegen, aber dann zB in angehockter Haltung. Die Position im Liegen am Rücken verlangsamt die Geburt. Dh eine Hebamme kann das mal empfehlen zwischendurch, wenn es notwendig sein sollte. Am wichtigsten ist wohl, das Sich-immer-Bewegen-Können und die Position suchen können als Mutter. Und genau das wurde sehr lange durch das verpflichtete Rücken-Liegen verunmöglicht. Und zu Blut und Schleim: Grundsätzlich kommt nicht viel Blut bei der Geburt. Erst dann etwas durch die Nachgeburt und danach der Wochenfluss, wenn alles wieder abgebaut wird. Was kommt, ist das sogenannte Fruchtwasser, aber das ist anfangs auch schon alles. Und zu den Schmerzen: Eine Geburt ist meist auch etwas Wunderschönes. Wenn frau sich gut fallen lassen kann und bei sich bleiben kann, in ungestörter, heimeliger Atmosphäre, dann gelingt es auch besser, die Wehen zu beatmen und die Geburt sogar ein wenig zu genießen 😉
Ich wünsche allen gute Geburtserfahrungen: weg von den Fernsehserien-Bilder, wo es immer grelles Licht und Hektik und weiße Kittel überall gibt. Sondern Ruhe, 1 liebe Person um dich, abgedunkelte, warme Räume und eine gute Hebamme als Begleiterin. Und die Sicherheit, dass wir in guten Zeiten leben, wo es gute Notfall-Medizin für den Problemfall gibt.