„Ich sehe was, was Du nicht siehst …

…. und das ist rot!"


Dieses Ratespiel für Kinder kennt wohl fast jeder von uns.

Wusstest Du, dass es über 2000 Jahre alt ist?? Nö??? 

Ich schon. smiley-zeigt-zaehne

ichsehewas


Der gute, alte Johannes aus der Bibel hat es mit uns gespielt. Vielleicht nicht wirklich bewusst, aber was er in seinen Briefen an einige Gemeinden in Kleinasien schrieb, erinnert sehr daran:

"Ich sehe was, was Ihr nicht seht … und das ist eine friedliche Welt! Eine Welt ohne Kriege, Unterdrückung und Verfolgung. Eine Welt in der unser Gott ganz nahe bei den Menschen ist."


Was glaubst Du wie die Leute in den Gemeinden darauf reagiert haben? Ob sie sich nach dieser "heilen Welt" umschauten oder Johannes direkt als bekloppt abstempelten? "Was auch immer der Typ genommen hat, er sollte damit aufhören!"  


Die Leute damals konnten ihren Glauben nicht öffentlich leben. Da war nix mit Bibel lesen im Park, einen öffentlichen Gang in die Kirche, einem Kreuz um den Hals oder einem Fischaufkleber am Auto. Die Christen damals wurden vom Kaiser und seinen Leuten verfolgt, gefoltert und sogar getötet. Und dann kommt mir nichts, dir nichts ein Brief ins Haus geflattert, in dem Johannes behauptet:  


"Danach sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen; auch das Meer gab es nicht mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, schön wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. Und vom Thron her hörte ich eine mächtige Stimme rufen:»Seht, die Wohnung Gottes ist jetzt bei den Menschen! Gott wird in ihrer Mitte wohnen; sie werden sein Volk sein – ein Volk aus vielen Völkern, und er selbst, ihr Gott, wird ´immer` bei ihnen sein. Er wird alle ihre Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid und keine Schmerzen, und es werden keine Angstschreie mehr zu hören sein. Denn was früher war, ist vergangen.« 


Daraufhin sagte der, der auf dem Thron saß: »Seht, ich mache alles neu.« Und er befahl mir: »Schreibe die Worte auf, ´die du eben gehört hast`! Denn sie sind wahr und zuverlässig.« Dann sagte er zu mir: »Nun ist alles erfüllt. Ich bin das A und das O, der Ursprung und das Ziel ´aller Dinge`. Wer Durst hat, dem werde ich umsonst von dem Wasser zu trinken geben, das aus der Quelle des Lebens fließt. Das alles wird das Erbe dessen sein, der siegreich aus dem Kampf hervorgeht, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein." – Offenbarung 21, 1-7 NGÜ 

 

Kein Mensch konnte sehen, was Johannes sah. Und heute? 

Heute wie damals sehe ich Kriege. Ich sehe Menschen, die sich gegenseitig misshandeln, sich misstrauen und sogar umbringen. Ich sehe Menschen, die der Krebs auffrisst. Ich sehe ältere Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben und heute Flaschen sammeln um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Ich sehe Kinder, die verdursten oder verhungern. Ich sehe Kinder, denen die Liebe entzogen wird, die sie so dringend brauchen ….


Johannes???? Wo ist die heile Welt, die Du siehst?? Wo ist sie??

Du magst vielleicht denken, dass Johannes gut Reden hatte. Wahrscheinlich lebte er ganz gut, hatte alles was er brauchte und noch viel mehr. Doch weit gefehlt. Johannes lebte in einer Welt wie wir. Wobei ihm ging's dreckiger … Er wurde selbst verfolgt und verbannt und als er die Briefe an die Gemeinden schrieb, hockte er im Knast. Und wahrscheinlich war das kein Knast, in dem man seine Strafe nur absitzt, sondern in dem Folter und harte Arbeit auf dem Tagesplan stand.

Hat unser Johannes also doch irgendwas eingeworfen oder warum kann er vor Schmerz, Leid und Angst noch etwas von einer neuen heilen Welt behaupten? Oder war das etwa so ein Psychoding … von wegen alles ist gerade so schrecklich, also rede ich mir ein das alles gut wird. So eine Art Trost und hilfloser Schrei nach Veränderung?!


Nein. Ich glaube Johannes war klarer im Kopf als die meisten von uns. Er besann sich immer wieder zu seinen Wurzeln und ließ seinen Verstand nicht von düsteren Gedanken vernebeln. Er war bereit trotz der beschissenen Umstände und Probleme in seinem Leben, Gott nicht außer Acht zu lassen. Er blieb immer und zu jeder Zeit, in guten wie auch in schlechten Zeiten mit ihm verbunden. Vielleicht schenkte Gott ihm als eine Art 'Dankeschön' diese Vision der Zukunft? Wobei … Zukunft?


Wenn ich mich genauer umschaue und versuche zu sehen, was Johannes sieht, dann sehe ich neben all dem negativen auch positives:

In den letzten Monaten zum Beispiel. Da war ich in der Kältehilfe aktiv. Bin Nacht für Nacht durch die Straßen und unter die Brücken gelaufen, habe Menschen in Notunterkünfte gebracht. Ich habe Schlafsäcke, Wärmflaschen, Mützen, Handschuhe … heiße Getränke verteilt. Und weißt Du was mir aufgefallen ist? Es gibt in dieser großen Stadt so viele Kirchen, Gemeindehäuser und Nachtcafe´s die ihre Türen öffnen. Die Leute kochen Suppe, legen Isomatten aus, beziehen Bettdecken …  für die Ärmsten der Armen … für Menschen, die allesamt wertvoll sind!
 

Ich musste oft an Hebräer 13, 2 denken:

"Durch ihre Gastfreundlichkeit haben einige, ohne es zu wissen, Engel bei sich aufgenommen."


Plötzlich sehe ich Vorzeichen der neuen Welt. Ich sehe, wie sich Menschen in Leid und Schmerz helfen. Ich sehe wie sie anderen ihre Liebe schenken, ich sehe wie sie mit ihnen weinen und mit ihnen lachen. Und ich danke Gott von ganzen Herzen für diese neue Welt, die er für uns baut. Für den Himmel, in dem es keinen Schmerz, kein Leid und keine Tränen mehr geben wird. 


Johannes. Ich sehe was, was Du siehst … 

 

Ich wünsche Dir lieber Blogleser, dass auch Du schon diese neue Welt sehen lernst und kannst  … 

 

Deine Mandy

 

© Foto: meins

 


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Dieser Beitrag wurde am 13. März 2018 veröffentlicht.

6 Gedanken zu „„Ich sehe was, was Du nicht siehst …

  1. Heidrun

    Es steht geschrieben:,, Jeder bekommt das was er verdient“ . Was man sät das erntet man. Und… Wenn sich die Spreu vom Weizen trennt ( Dann hat der, der keinen Lohn bekommt sein Leben verpennt) . Jeder bekommt das ewige LEBEN angeboten (also nix mit sterben und runzelig werden un so ). Und …:,, Nur wenige werden den Weg finden. Schmal ist der Weg, der ins (sage, schreibe und VERSTEHE!) EWIGE Leben führt. Doch breit ist der Weg, der ins Verderben führt.

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  2. Jana

    Gestern erst habe ich die Offenbarung gelesen und musste noch viel darüber nachdenken. Da passt dein Artikel heute perfekt! Vielen Dank dafür. :)

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  3. Dalia

    Seit einigen Jahren kann ich diese neue Welt auf eine Art und Weise sehen, wodurch sich meine Sichtweise auf unsere Zeit und die nahe Zukunft sehr verändert haben. Ich kann die Hoffnung von Johannes jedenfalls sehr gut verstehen und ich weiß, dass sie Wirklichkeit werden wird :-)
    Habe dir mal vor längerer Zeit eine Email geschriebene liebe Mandy, vielleicht tauschen wir uns mal aus?

    Dalia

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  4. Gott ist allen gütig

    Danke Mandy!
    Die sehr wunderbare Nachricht ist, dass unser Schöpfer seine Schöpfung retten möchte, aber wir müssen bereit sein, es zuzulassen, dass er uns zu seinem geliebten sündlosen Sohn zieht.

    Der Herr Jesus Christus ist der Vermittler. Lasst uns den König der Gerechtigkeit so oft wir können für sein vollkommenes Sühnopfer preisen.
    Seid ermutigt, denn es ist Gottes Wille daß wir nach ihm hungern und dürsten, damit wir ihm vertrauen und ihm gehorchen können.

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