Archiv für den Monat: Dezember 2017

Danke für Eure Wärme!

Wie ihr unten auf den Fotos unschwer erkennen könnt, sind unsere Lagerkapazitäten ausgereizt. Damit können wir sehr vielen Menschen durch den Winter helfen!  laugh   
 

Momentan sind wir fast jede Nacht unterwegs. Das bedeutet ca. 19 Uhr beginnen wir unseren 32 Liter Thermobehälter mit heißem Wasser aufzufüllen. Damit werden die gebrauchten Wärmflaschen unterwegs direkt aufgefüllt.  

Es ist toll, wenn die Menschen unter der Brücke mit ihren Flaschen alle zum Auto gelaufen kommen und um heißes Wasser bitten. Sie sind so dankbar dafür! 

Die 5 Liter Pumpkanne mit heißen Wasser für Tee / Kaffee wird daheim gefüllt und noch einige neue Wärmflasche für Obdachlose, die noch keine haben. Danach Auto packen mit warmen Sachen. Wohlgemerkt alles durch die Seitentüren …. vor 2 Tagen ist uns hinten einer reingerauscht :-( naja die Klappe geht nicht mehr auf, aber das Auto (unser „Wolle“) ist jetzt nen Stück kürzer, erleichtert das einparken.  

Ca. 21:30 Uhr sind wir in Mitte / am Bahnhof Zoo beginnt meist unsere „Brückentour“, dann die 2 U-Bahn Stationen abklappern die bei der Kälte geöffnet bleiben und in der Stadt die Augen offen halten bis 3-4 Uhr.

Zuhause noch etwas runterkommen und ab 5-6 Uhr schlafen. Ab 13 Uhr neue Pakete auspacken und sonstiger Blogkram. Danke an die Nachbarin, die den Pakatlieferanten oft die Tür öffnet und uns beim heißen Wasser kochen unterstützt! Und Danke natürlich an sämtliche Lieferanten für eure Mühe! Großartig!  Nun ist das Lager gut gefüllt und es kommt etwas Ruhe rein, da wir erstmal ausgesorgt haben. Sollte dringend etwas benötigt werden – werde ich hier Bescheid geben.


Es ist schon etwas stressig, aber schön zu geben – es kommt viel zurück. Und es ist toll, etwas Sinnvolles zu tun – das erdet und erfüllt mich selbst mit Freude.
 

Und jetzt mal ne virtuelle La-Ola-Welle mit einem herzlichen Dankeschön, an nette Vermieter die uns die Möglichkeit geben die Sachen hier außerhalb unserer eigenen Kellerräume zu lagern. 😉
 

Alles Liebe und schönes Wochenende an jeden Einzelnen! 

Mandy
 

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Übrigens alle Wärmflaschen Schenker haben gleich noch ne gute Sache unterstützt! :-)

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Dieser Beitrag wurde am 16. Dezember 2017 veröffentlicht.

WANTED: Dolmetscher gesucht!

Bulgarisch, Rumänisch, Russisch, Tschechisch, Persisch, Italienisch.

Kältehilfe
 

Wenn wir Abends / Nachts zu den Obdachlosen gehen, können wir uns mit so manchen Ausländer leider nicht austauschen.

Gerade jetzt wo es richtig kalt wird, ist es wichtig die Menschen zu "überreden" (mal mehr, mal weniger) in eine Notunterkunft zu gehen, wo es warm ist, sie ein Dach über dem Kopf haben und etwas zu essen bekommen.

Kürzlich hatten wir einen verletzten Mann und konnten nur schwer rausfinden, was ihm genau weh tut bzw. was passiert ist. Auch im Krankenhaus gestaltete sich das ziemlich schwierig.

Daraufhin hat sich ein gebürtiger Pole bei mir gemeldet, der bei Bedarf dolmetscht. Ein lieber Dank an dieser Stelle! :-)
 

Du kommst in Frage, wenn Du:
 
1. die Sprache gut beherrschst. Einfache Sätze und Wörter können wir notfalls auch mit einer App übersetzen. Klappt aber nur bedingt gut …
 
2. Solltest Du Abends ab 21 Uhr telefonisch erreichbar sein. Wir sind bis mind. 1 Uhr unterwegs. Meistens bis ca. 3 Uhr.
 

Wir sind mehrmals die Woche unterwegs. Du musst nicht an jedem dieser Tage die ganze Zeit zur Verfügung stehen.
 
Ich würde gerne eine WhatsApp Gruppe aufmachen mit unterschiedlichen Dolmetschern, wenn wir unterwegs sind, gebe ich kurz Meldung. Wer an diesem Abend bereit ist, gibt nach Möglichkeit kurz Bescheid ob und wie lange ich ihn anrufen kann.

Im Notfall würde ich Dich dann anrufen, Dich auf Lautsprecher stellen und wir sprechen zu dritt mit dem Obdachlosen.


Melde Dich am besten per PN über FB oder per Mail: mandy@unendlichgeliebt.de bei mir, wenn Du meinst, dass wäre was für Dich. Gerne kannst Du den Beitrag auch teilen.

 
Wäre super, wenn das klappt und wir unser kleines Team zusammen bekommen! :-)
 
Mandy
 

Bis morgen den 15. Dezember kannst Du noch: "Wärme Schenken!"

Dieser Beitrag wurde am 14. Dezember 2017 veröffentlicht.

„Die müssen doch nicht so leben!“

Ca. 1-3 x wöchentlich, wie wir es leisten können, fahren wir – mein Mann Karsten und ich – manchmal begleiten uns auch Freunde – Nachts durch Berlin und versorgen Obdachlose mit warmen Sachen, die viele tolle Blogleser dafür schenken.    

Tomei und Gregor
– Tomek und Gregor –


"Die müssen doch nicht so leben!"


… heißt es immer wieder Kommentaren und Mails, die ich dazu bekomme. Ich möchte versuchen darauf einzugehen.


Ich denke, keiner beschließt: "Nächsten Monat, verkaufe ich all mein Hab und Gut und lebe auf der Straße."

Nach unseren Beobachtungen kommen Menschen aus ganz unterschiedlichen Gründen an den Punkt, an dem sie sich zum ersten Mal einen Schlafplatz unter der Brücke suchen müssen. In Gesprächen hört man immer wieder von Schicksalsschlägen, psychischen Erkrankungen, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit und sonstigen Problemen die der Auslöser waren. Oft scheint es dann plötzlich schneller zu gehen, als man dachte. Der Vermieter schmeißt einen raus, man findet keine bezahlbare Wohnung. Die Partnerin stirbt, man wird verlassen, wird berufsunfähig usw.  


Sehr berührend war vor 2 Wochen das Gespräch mit Sebastian, der eigentlich einen Job als Baumpfleger hatte, den er aufgab um sich um seine psychisch kranke Freundin Melanie zu kümmern, die er nicht alleine lassen konnte, und die in Psychiatrien traumatische Erfahrungen gemacht hatte – dort auf keinen Fall mehr hin will/kann. (beide Namen geändert) Obwohl sie eigentlich dringend medizinische Hilfe und Betreuung bräuchte, leben die Beiden nun gemeinsam auf den Strassen Berlins. Sebastian hätte es geschafft, auch als Legastheniker (er kann weder lesen noch schreiben) seinen Lebensunterhalt zu verdienen, aber er wählte den schwierigeren Weg – wer will ihm das vorwerfen?! Wir werden weiter versuchen, ihn mit Sozialarbeitern in Kontakt zu bringen, damit die beiden vielleicht ein Perspektive bekommen. Aber mit Melanies Waschzwang können sie in keiner Notunterkunft übernachten. Da kann man eben nicht 1-2 Stunden in Ruhe im Bad verbringen, wie sie es bräuchte. Zudem wurde sie bereits vergewaltigt. Gemeinschaftsduschen sind ein No-Go. Und schon ist Streß vorprogrammiert. Auf der Strasse ist das Duschen natürlich auch nicht möglich, was einen Teufelskreis/Strudel aus psychischem Stress, Beziehungsstress und Minderwertigkeitsgefühlen in Gang hält, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint.  


Jeder von uns kann unter bestimmten Umständen an einen Punkt gelangen, an dem er ohne Hilfe nicht wieder auf die Beine kommt.

Ab einem gewissen Punkt wird das Gefühl der Überforderung von Mut- und Hoffnungslosigkeit abgelöst und mündet in Lethargie und Gleichgültigkeit. Man träumt nicht mehr vom Leben und davon, wie man es gestalten könnte, sondern begnügt sich damit, irgendwie zu überleben.

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Dieser Beitrag wurde am 6. Dezember 2017 veröffentlicht.

Dein Nikolaus für Obdachlose ✔

Nikolaus sein ist schon ein verdammt cooler Job! :-)

Herzlichen Dank für eure Nikoläuse, Karten und Briefe. Ich habe sie gerne verteilt. 


Da werden sich morgen früh einige drüber freuen  


#zwölfStunden #hundertzwanzigkilometer #berlin

Wer es nicht mitbekommen hatte:  Dein Nikolaus für Obachlose!



Das etwas andere Weihnachtsfeeling …

Marianne schreibt dazu auf FB: "Die Werbung auf der anderen Straßenseite. „The choice is your’s.“ Ob die darunter „wohnenden“ die Wahl hatten?"

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Bild 2

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Dieser Beitrag wurde am 6. Dezember 2017 veröffentlicht.

Manche haben nie erfahren was Liebe ist …

Als Kind hat sich fast jeder gern ein "Haus" aus Decken gebaut. Wie traurig, wenn man das als Erwachsener bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf der Straße tun muss :-( Immer wieder laufen Ratten vorbei, es stinkt nach Urin.
 

obdachlos


Die Menschen die hier "wohnen" kommen aus allmöglichen Schichten. Vom Akademiker bis zum Hilfsarbeiter. Sie haben irgendwann die "Kontrolle" über ihr Leben verloren oder hatten einfach nur großes Pech. Eins kam zum anderem.

Sie sind oft psychisch und körperlich krank, süchtig, verzweifelt, haben schlimme Schicksalsschläge und ein hartes Leben hinter sich. Ich hoffe mit heißem Tee, Gesprächen, unserer Zeit und Euren warmen Sachen können wir ihnen ein kleines Stück Herzenswärme schenken. ❤️ Und ihnen das Gefühl vermitteln nicht allein zu sein: "Wir denken an Euch – wir übersehen Euch nicht! Ihr seid wertvoll!"

Wenn mich einer dieser Menschen anlächelt oder wir uns umarmen, bete ich zu Gott das er niemals die Hoffnung auf ein besseres Leben verliert, helfende Hände annehmen kann und sein Herz öffnet. Das fällt vielen schwer. Zu oft ist ihr Vertrauen missbraucht wurden. Zu oft wurden sie verletzt. Zu oft wurden und werden sie abgelehnt.
 

Manche haben nie erfahren was Liebe ist …


Ich bin dankbar in meine saubere Wohnung, mit fließend Wasser und Strom zurück zu gehen, mich in mein warmes Bett zu legen und noch eine heiße Milch zu trinken. Doch mir blutet jedes Mal ein bisschen mein Herz, weil wir Menschen nicht retten können, sie unter den Brücken in der Kälte zurück lassen. Wir können ihnen nur mit unseren begrenzten Möglichkeit helfen, sie unterstützen und für sie beten. Doch vielleicht ist gerade das das Größte was wir tun können: jeden einzelnen Menschen von ihnen vor Gott bringen.


DANKE für Eure Geschenke!


God bless you,
Mandy

 


Du möchtest Wärme schenken? klicke hier

Dieser Beitrag wurde am 1. Dezember 2017 veröffentlicht.