Archiv für den Monat: August 2016

Unmenschliche Vergebung …

"Wie könnt ihr von Gott eine Belohnung erwarten, wenn ihr nur die liebt, die euch ebenfalls lieben?" fragte Jesus. (Matthäus 5,46)


Wer mir Gutes tut, den mag ich. Dir geht das wahrscheinlich ähnlich. Aber was passiert, wenn Du jemanden gut behandelst, obwohl er mies zu Dir ist? Das fällt auf!! Denn das "passt nicht" – es ist eine untypische Reaktion. Eine Reaktion mit der niemand rechnet. 
 

Ich las in einem Buch mit dem Titel "Auf den ɟdoʞ gestellt" von Lee Strobel folgende Geschichte.
Ich erzähle sie mit meinen Worten.
 

Eine 32-jährige Frau wurde in Indiana / USA Opfer eines brutalen Verbrechens. Ein 22-jähriger Mann war in ihre Wohnung eingebrochen, hatte sie niedergeschlagen, in ihre Brust geschossen, missbrauchte sie sexuell, drückte ihr ein Kissen aufs Gesicht und schoss noch einmal …. wie durch ein Wunder überlebte die Frau!

Der Typ wurde gefasst. Es kam zur Gerichtsverhandlung, wo die Frau gegen ihn aussagen musste. Die Richterin Paula Lopassa hatte erwartet, dass das Opfer diesen brutalen Täter voller Wut beschuldigt und die härteste Strafe für ihn verlangen würde.

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Das Opfer war Christin, und obwohl sie sagte, dass der Angeklagte für seine Tat und zum Schutz der Allgemeinheit ins Gefängnis solle, fügte sie noch hinzu:

"Mir geht es nicht um Rache oder Vergeltung. Es würde das Geschehene nicht ungeschehen machen und es würde mein Leben vergiften. Ich möchte diesem Mann helfen. Er ist leicht zurückgeblieben, er braucht offensichtlich Hilfe, und ich möchte sicherstellen, dass er diese Hilfe bekommt, damit er eines Tages wieder ein freier Mann sein kann. Ich möchte nicht, dass er leidet. Ich habe genug für uns beide gelitten. Ich möchte das, was für ihn das Beste ist. Und mit Gottes Hilfe möchte ich ihm vergeben."


Was für eine Reaktion!? Die Richterin war so berührt davon, dass ihr Tränen über die Wange liefen. Dann sagte sie:

"Ich weine wegen Ihrer Bereitschaft, diesem Menschen zu vergeben. Es ist unüblich, dass das Opfer eines so schwer wiegenden Verbrechens eine solch versöhnende Haltung einnimmt. Und ich denke, dass sie das Beste ausstrahlt, das in uns Menschen ist."


Jeder, der in diesem Gerichtssaal saß, der davon aus der Zeitung laß oder diese Geschichte hier auf dem Blog liest, wird sich fragen: Wie ist die Reaktion der Frau möglich?? 

Und vielleicht führt seine Antwort direkt zu dem, dessen Liebe, Kraft und Gnade eine solche Reaktion möglich macht. Wir sagen oft: "Ich könnte das nicht …. " – Wohl jeder hätte dafür Verständnis! Und doch glaube ich, dass es Gott ist, der uns die Kraft dazu schenken kann, selbst das Schlimmste zu vergeben. Auch wenn Vergebung schwer ist und wohl ein lebenslanger Prozess …


A.M. Hunter, ein Autor, sagte mal:

"Gutes mit Bösem zu vergelten ist der Weg des Teufels. Gutes mit Gutem zu vergelten ist der Weg des Menschen. Aber Böses mit Gutem zu vergelten ist der Weg Gottes."

 

In diesem Sinne, ganz viel Segenregen.

Deine Mandy
 

 

© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

Dieser Beitrag wurde am 30. August 2016 veröffentlicht.

“ … wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ – echt?

Ein König beschließt zu all den Leuten zu gehen, die ihm noch Geld schulden. Er geht auch zu einem Mann, der ihm mehrere Millionen schuldet. Doch der Mann hat keine Kohle, so appelliert er an das Mitgefühl des Königs. Denn er weiß, dass der König die Macht hat, ihn und seine Familie als Sklaven zu verkaufen. So hätte der König wenigstens einen Teil der Schulden eingetrieben. Oder er kann den Schuldner in den Knast bringen und ihn solange dort schmoren lassen, bis seine Verwandten das Geld aufgetrieben haben.

Der Mann hat Angst und ist verzweifelt, er geht vor dem König auf die Knie und bettelt um Zeitaufschub, er würde alles zurück zahlen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er jemals alles zurückzahlen kann ist praktisch null. Total utopisch.

Was tut nun der König? Er hat Mitleid mit dem Mann. Gnade vor Recht. Er verzichtet auf sein Geld! Er muss keinen einzigen Cent mehr an den König zurück zahlen! Was für ein Geschenk??!
 

Ende gut, alles gut? 

Könnte man meinen. Der Schuldner müsste ja nur so vor Dankbarkeit platzen … doch dann … begegnet ihm sein Arbeitskollege. Der schuldet ihm einen geringen Betrag, vielleicht 20 €. Das gleiche Spiel wie eben: Der Arbeitskollege ist total blank und kann nicht zahlen. Er bittet um Aufschub, er möchte alles zurück zahlen, doch kann es im Moment noch nicht. 


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Und was tut nun unser reich beschenkter Mann? Gnade vor Recht?

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Dieser Beitrag wurde am 29. August 2016 veröffentlicht.

„Einige leben und das ist der Grund, warum wir hier sind.“

In den letzten Tagen war ich auf einer Radtour: Berlin / Ostseeküste und zurück. 

Da ich mit Radfahren beschäftigt war und auf den Käffern das Netz ohnehin bescheiden ist, hab ich nur am Rande als kurze SPIEGEL Eilmeldungen, mitbekommen, was in der Welt los ist. 

Schweres Erdbeben in Mittelitalien. Über 240 Tote soll es geben. Unzählige Verletzte. Verletzt an Körper, Seele und Geist. Ja. Bei vielen, wenn nicht sogar bei allen, wird der Glaube in diesen Momenten auf die Probe gestellt. Er bekommt Risse. 
 

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Na klar, Erdbeben passieren. Überschwemmungen, Vulkan Ausbrüche, gewaltige Stürme … nichts Neues unter der Sonne – schon gar nicht in davon bedrohten Gebiete. 

Und doch erschreckt es mich. Ich hoffe und bete, dass die Menschen die gerade weinend auf dem Flachbildschirm in mein heiles Zuhause kommen, es schaffen, wieder festen Boden unter die Füße zu bekommen. Wie schlimm muss es auch für ältere Menschen sein, die Jahrzehnte lang in diesen nun völlig zerstörten Häusern lebten? Die dort ihre Kinder aufzogen?! 


Mich holen solche Katastrophen-Nachrichten mal wieder auf den Boden zurück. Ich werde dann ganz demütig und dankbar, für das was ich habe. Ich kapiere manchmal erst wieder was für ein behütetes Leben ich habe … Für die Sicherheit und für den Reichtum in dem ich leben darf. Und dafür, dass ich in einem Gebiet lebe, dass nicht von Naturkatastrophen bedroht wird. Was für ein Geschenk!!


In einem Bericht der ZEIT, lass ich heute eine Aussage eines Helfers, die mich berührte. Christian Bianchetti sagte:

"Leider sind 90 Prozent derjenigen, die wir herausziehen, tot. 
Einige jedoch leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

 

Bergungshelfer – krasser Job. Warum tut er das??? Hoffnung treibt ihn an! Er sagt es selbst: "Einige jedoch leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

Er wühlt durch Trümmerberge, um Menschen zu finden.
Er geht über Leichen, um nach Leben zu suchen. 
 

Ich denke wir Christen sollten genau das auch tun! Ich meine im geistlichen Sinne … nicht nur über offene Gemeindetüren sprechen, sondern … sie öffnen! Trümmer wegräumen. Kaputte Mauern abtragen. Menschen die helfende Hand reichen. 

 

In diesem Sinne: "Einige leben und das ist der Grund, warum wir hier sind."

 

Deine Mandy

 


Wenn Du die Menschen in Italien finanziell unterstützen möchtest,
dann kannst Du das u.a. hier tunCaritas.

 

© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

Dieser Beitrag wurde am 26. August 2016 veröffentlicht.

Psalme = mehr als poetisches Geschreibsel??

Kennst du Momente, in denen dir deine Probleme größer vorkommen, als alles andere auf dieser Welt? Du weißt weder ein, noch aus? Du bist wütend? Wütend auf andere Menschen? Wütend auf dich selbst? Wütend auf Gott?


Die Psalme empfand ich lange als irgendein poetisches Geschreibsel, bis ich mich näher damit auseinandersetzte. Mir fiel David auf, der Schreiber. Ein Mann dessen Sprache Worte waren. Ein Mann, der die künstlerische Fähigkeit besaß, Gefühle aufs Papier zu bringen. Der Worte als Ventil nutze …
 

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Und er war ein Mann über den Gott sagte:

"Er ist ein Mann nach meinem Herzen."  – Apostelgeschichte 13, 22 NL


Wenn das mal kein Kompliment ist, dann weiß ich auch nicht.  😛

David ist vielen von uns sehr ähnlich. Er erlebte Höhepunkte und Tiefschläge. Er kannte Momente, in denen Gott ihm unglaublich groß und mächtig vorkam. Und er kannte Momente, in denen seine Probleme ihn fertig machten, ihm schlaflose Nächte bereiteten, ihn verzweifeln ließen …  Momente, in denen er sich vom "großen Gott" verlassen fühlte. Wenn es ihn überhaupt gibt …

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Dieser Beitrag wurde am 19. August 2016 veröffentlicht.

Aleppo, die Hölle auf Erden …

Da sitzt er nun; Omran soll er heißen. Ein kleiner Junge, fünf Jahre alt. Stellvertretend für Tausende Männer, Frauen und Kinder die in diesem und anderen ekelhaften Kriegen (vom Kongo bis Somalia) alles verlieren und traumatisiert zurückbleiben, wenn sie schon nicht sterben …

Sein Gesicht spricht mehr als tausend Worte. Bomben, Schüsse, Schreie. Er wird nie vergessen, was er hörte und was er sah. Die "First Aid" (Erste Hilfe) Box neben ihm … welche Ironie.


Pflaster und Verband für eine zerstörte Kinderseele? 
   

Wozu sind Menschen nur fähig??!

Dein Sohn, Deine Tochter, Deine Mutter, Dein Vater, Du …. jeder Einzelne könnte auf Omran's Platz sitzen. Welch Glück haben wir, dass wir dieses Schicksal nicht teilen. 

In Syrien hagelt es Bomben, in Deutschland Pokemons … ja, wir dürfen Spaß haben, auch herrlich sinnfreie Dinge machen. Doch wir sollten dabei niemals die Dankbarkeit vergessen und die Hilfe, die wir geben können. Geh auf die Straße, demonstriere gegen Waffenexport! Geh in die Flüchtlingsheime, frage wo Hilfe gebraucht wird! Erkundige Dich, wo Du finanziell helfen kannst! Bete!
 

Wie immer werde ich zu diesem Blogbeitrag Mails und Kommentare lesen, die nicht ohne das Wort "Lügenpresse" auskommen. Wie immer wird es Menschen geben, die entsetzt sind wie ein Kind "zur Schau gestellt wird". Wie immer wird es Menschen geben, die ….

Ich habe beschlossen nicht mehr auf Kommentare dieser Art einzugehen. Meine Zeit ist mir dafür zu wertvoll … Bitte habe Verständnis dafür. Unterschiedliche Ansichten und Meinungen sind ok.


Ich poste dieses Video, weil es mir am Herzen liegt Menschen die Augen zu öffnen! Wir müssen oft sehen, was wir nicht glauben können!


In Prediger 9, Vers 18 steht:

"Weisheit bewirkt mehr als Waffen, aber ein einziger, der Böses tut, kann viel Gutes zerstören."

 

…. mir fehlen weitere Worte!

 

Beten wir, für Weisheit und Frieden!

Mandy
 

Dieser Beitrag wurde am 18. August 2016 veröffentlicht.

Wie reagiere ich auf Kritik?

Wie äußert man konstruktive Kritik? – darum ging es gestern. 

Heute geht es um Reaktionen auf Kritik. Wie geht man am klügsten mit Kritikern um? 
 

Um aus Kritik positiven Nutzen zu ziehen, ist es wichtig sich dafür zu öffnen.

Leider gehen manche Menschen in Abwehrhaltung, wenn sie kritisiert werden. Sie sind überempfindlich, beleidigt, fühlen sich persönlich angegriffen oder werden sogar wütend, wenn ihnen jemand "reinredet". Möglicherweise resultierten solche Reaktionen aus Stolz, Angst oder Unsicherheit. 

Was auch immer der Grund ist; Abwehr führt zu Bitterkeit, Selbstmitleid und Unzufriedenheit. Eine echte Bremse für Wachstum.

Abwehrende Menschen sind nur schwer zu erreichen. Es ist oft anstrengend mit ihnen zu tun zu haben. Ich erwische mich oft dabei, wie ich etwas beschönige, damit der andere sich besser fühlt oder etwas überhaupt nicht anspreche, damit ich ihn nicht verletze. Es fühlt sich an wie auf Scherben zu laufen – jeder Schritt kann daneben gehen … jedes Wort kann das falsche sein.

Vielleicht hat diese abwehrende Haltung zum Ziel Verletzungen und Ablehnung zu vermeiden. Der Gedanke jemand mag mich nicht ist für abwehrende Menschen unerträglich. Doch leider tritt durch dieses Verhalten ein, was sie vermeiden wollen. Andere Menschen ziehen sich zurück und dann fühlen sie sich verlassen und vereinsamen.

 

Selbst gebaute Schutzmauern müssen weg.

Es ist gesünder Stärken und Schwächen anzunehmen und dazu zu stehen! Mach Dich frei von diesen Gedanken oben! Das ist harte Arbeit! Besonders für hochsensible Menschen, die sehr feinfühlig Signale wahrnehmen, die andere gar nicht bemerken. Genau deshalb müssen sie auch aufpassen, nicht etwas wahrzunehmen, das gar nicht existiert. Wir Menschen sind fehlbar. Missverständnisse gibt es mehr als genügend. Bevor Du Dich angegriffen fühlst, geh zu der Person und frage nach ob Du richtig verstanden hast, was Du wahrgenommen hast. (Sprüche 3, 30)

Und mach Dich nicht fertig, wenn Du Dich in Deiner Wahrnehmung mal getäuscht hast. Umso besser, oder?  😉  Keiner von uns ist perfekt! Weder Du, noch Deine Kritiker. Und stell Dir erstmal vor, wenn ich alles berücksichtigen würde was in diesem Beitrag steht, dann wäre ich vermutlich Jesus!!  😛  Ich versuche es, je nach Lebens- und Tagessituation klappt es mal mehr, mal weniger gut. 
 

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Dieser Beitrag wurde am 17. August 2016 veröffentlicht.

Wie äußert man konstruktive Kritik?

Unsere Welt wäre besser, wenn wir lernen würden klar und konstruktiv zu kritisieren. Zu weit hergeholt? Ich denke nicht.

Ist es möglich die Arbeit oder Kunst anderer zu beurteilen, ohne ihn dadurch als Mensch abzuwerten? Definitiv. 

Durch meinen Blog habe ich Einblick wie Menschen kritisieren. Ermutigen sich mich dazu zulernen? Bauen sie mich auf? Oder schmieren sie mir nur genüsslich aufs Brot wie und wo ich, 
ihrer Meinung nach, versagt habe? 
 

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Meine Tipps zum Thema:


Verschaffe Dir einen Gesamteindruck …

Unser Treppenhaus wurde in den letzten Monaten saniert. Die Treppen wurden mühsam, Stufe für Stufe abgeschliffen. Danach folgte das Geländer. Viel Arbeit! Viel Staub! Viel Geduld! Ein Lob, das ich danach mehrfach hörte: "Immerhin besser als vorher!". Wenn der Deutsche nicht meckert, ist bekanntlich genug gelobt! Wirklich?


Egal was Du zu bewerten hast, mach Dir ein Gesamteindruck. Schau Dir das Treppenhaus von oben bis unten an. Lass Musik auf Dich wirken. Brich den Film nicht schon nach 10 Minuten ab. Blättere nicht nur durchs Vorwort …. wer konstruktiv kritisieren will, muss sich Zeit für das Ganze nehmen! So vermeidest Du Schnellschüsse, die Du im Nachhinein bereust. 

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Dieser Beitrag wurde am 16. August 2016 veröffentlicht.