„Warum bittest Du mich immer wieder, Dir zu vergeben?“

Bevor ich einen neuen Blogartikel schreiben, spreche ich für gewöhnlich mit Gott: "Hey Gott, worüber soll ich schreiben?"

Heute schwirrt mir nur ein konkreter Satz im Kopf rum … Mir fällt keine so richtige gute und passende Einleitung dazu ein. Ich muss bald weg und habe nicht viel Zeit. Deshalb wollte ich es verwerfen und nichts schreiben. Doch es lässt mich nicht los. Bevor ich lange rumüberlege, schreibe ich diesen Satz:


"Warum bittest Du mich immer wieder, Dir zu vergeben, wo ich Dir doch schon beim ersten Mal vergeben habe??"


Anderen zu vergeben, bekommst Du meistens noch irgendwie hin – zumindest mit Gottes Hilfe! Aber Dir selbst vergeben – in einer bestimmten Sache? Ja, das ist ein wirklich schwieriges Problem! Die eigenen Fehler trägst Du mit Dir herum wie einen schweren Rucksack?! Immer mal wieder packst Du was obendrauf, bis er immer schwerer und schwerer wird, bis Du irgendwann in die Knie gehst und darunter zusammenbrichst?!

Na klar, eine gute Portion Schuldgefühle kann hilfreich sein, um Dir klarzumachen, dass Du einen Fehler begangen hast – um Dein Verhalten zu ändern. Doch wenn die Portion zu groß wird und Du Dich überfrisst, spätestens dann wird es gefährlich. Schuldgefühle können zerstörerische Außmaße annehmen … Eine der häufigsten Todesursachen bei Menschen unter 40 Jahren ist Selbstmord. Schuld ist mies, Schuld frisst Hoffnung!


Warum fällt es uns Menschen manchmal so schwer, Gottes Vergebung für uns selbst anzunehmen??

Ich vermute der Hauptgrund liegt darin, dass wir Gott viel zu oft (wenn auch unbewusst) mit unserem irdischen Vater vergleichen. Vielleicht war Dein Vater streng und alles andere als gnädig? Vielleicht war er oft unterwegs, selten daheim? Oder hat sich kaum für Dich interessiert?

Es gibt wohl kein Geheimrezept: Von wegen nimm dies und ein wenig von dem, warte 'ne halbe Stunde und schon kannst Du Dir vergeben. Nein. Ich glaube, man muss sich im Kopf immer wieder klarmachen, dass Gott vergibt, wenn Du ehrlich zu ihm bist und ihn drum bittest! Immer und immer wieder! Irgendwann rutscht diese Erkenntnis ins Herz. So habe ich das erlebt. 


Stell Dich mutig der Frage: "Warum bittest Du mich immer wieder, Dir zu vergeben, wo ich Dir doch schon beim ersten Mal vergeben habe??"


"Durch Jesus sind wir erlöst: Unsere ganze Schuld und unsere Fehler sind uns vergeben. So zeigt Gott uns den Reichtum seiner Gnade."  vgl. Epheser 1, 7


Denk nicht nur drüber nach!


Alles Liebe und fetten Segen
Deine Mandy

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 27. August 2015 veröffentlicht.

18 Gedanken zu „„Warum bittest Du mich immer wieder, Dir zu vergeben?“

    1. Mandy Artikelautor

      Es geht mir eher um eine bestimmte Sache, einen bestimmten Fehler. Wo man immer wieder zu Gott geht und sagt: "Vergib mir! Vergib mir! Vergib …" – obwohl die Sache für ihn längst geritzt und vom "Schuldenkonto" gestrichen wurde.

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  1. Jule Jariba

    Ein Therapeut hat mich mal vor vielen Jahren gefragt: „wenn Ihr Gott Ihnen doch vergeben hat, warum tun Sie es nicht? Sind Sie etwa wichtiger als Gott?“
    Das hat mich sehr nachdenklich gemacht

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    1. Annette

      Ja, weil uns dann unser Stolz im Weg ist und wir uns über Gott erheben . Aber muss ich mir auch immer wieder bewußt machen !

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      1. Mercedes

        Wenn ich mir nicht vergeben kann bin ich zu stolz….was is das für Unsinn!

        ….ich bin dann vielleicht hart mit mir selbst….a stolz NIEMALS! 

        Du solltest dir den unterschied erklären lassen liebe Annette …un zwar nich von irgendwem….sondern von GOTT!!!!

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        1. GekreuzSIEGT Moderator - Hanspeter

          Hallo Mercedes und Annette

          Wahrscheinlich gibt es unterschiedliche Ursachen, warum ein Mensch sich nicht vergeben kann. Z.B. weil er so gelehrt oder es ihm vorgelebt wurde, dass man sich selbst nicht vergibt. Es gibt ja Menschen, die suhlen sich richtig darin, sich klein zu machen.

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  2. Werner

    Vergeben braucht Kraft und die bekommen wir von Gott. Ich habe mich oft schuldig gefühlt für das was mir passiert ist (Mißbrauch und Mißhandlung) und kam aus dem Hamsterrad von Schud und Schuldzuweisung nicht heraus. Mit der Hilfe Gottes und einiger Glaubensbrüder-und schwestern habe ich gelernt zuvergeben und zu verstehen dass Gott meine Sünden vergebenhat und sie an der tiefsten Stelle des Meeres versenkt, und ein Schilddran gemacht hat „Angelnverboten“. Ich weiß dass ich mit allem was ich habe,meine Fehler, meine Sünde alles kann ich ihm bringen. Er ist treu und gerecht und vergibt alles was ich reuevoll unterm Kreuz niederlege. Und wir beten vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Ich danke dass er mir vergibt und mir hilft zu vergeben. Danke Mandy dass du mich mal wieder darauf aufmerksam gemacht hast.

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  3. Gisela

    Liebe Mandy,

    du hast eben bei mir den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Kurz bevor ich deinen heutigen Blog gelesen habe, sind mir Dinge eingefallen, die ich früher einmal gemacht habe, und sie waren alles andere als gut.

    Ich habe zwar schon öfter über diese Dinge nachgedacht und wohl auch schon mehrfach um Vergebung gebeten, aber sie haben mich immer noch geplagt, und so habe ich Gott eben nochmal um Vergebung gebeten für all diese Dinge, falls ich vielleicht doch noch was vergessen hätte.

    Und dann lese ich bei dir: "Warum bittest Du mich immer wieder, Dir zu vergeben, wo ich Dir doch schon beim ersten Mal vergeben habe??"

    Wow, das hat gepasst. Gott hat mir doch längst vergeben!!!

    Danke, lieber Gott!!!

    Nun muss/darf ich lernen, mir selbst zu vergeben.

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  4. Carmen

    Danke liebe Mandy! Seit tagen quäle ich mich sehr eigentlich seit Wochen. Aber die letzten paar tage hat mich meine Furcht der Fehler der Vergangenheit fast wahnsinnig gemacht. Gott segne dich für deinen dienst! Ich kann seine Vergebung annehmen und glauben.

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  5. Christian

    Meine Mama hat mir auf dem Sterbebett auch eine Sünde gebeichtet, die sie als junges Mädchen tat und worüber sie keinen Frieden hatte, obwohl sie täglich um Vergebung betete. Beim ersten Mal hatte sie ein Gefühl dass ihr von Gott vergeben wurde, danach nicht mehr. Ich wußte ihr zuerst auch keinen Trost, aber zu Haus fand ich die Bibelstelle: „…und er wird ihrer Sünden nie mehr gedenken.“ Ich rannte zurück ins Krankenhaus:“ Mama, kuck mal was hier steht! Beim 1. mal hat er Dir vergeben, bei den weiteren malen konnt er er nichts sagen, er wußte ja gar nicht mehr, wovon Du redest!“

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  6. Alexander Brinkmann

    Es ist auf jeden Fall interessant, dass wir ständig Gott um Vergebung bitten, aber wenn anderen uns darum bitten, denken, einmal müsste doch ausreichen. Der Religionsphilosoph Jörg Splett behauptet diesbezüglich, dass Jesus (gegenüber Petrus) eigentlich meinte: 70mal sollst du dem anderen dasselbe vergeben. Man vergibt also und denkt 1 Stunde später, ach, eigentlich ist der andere doch ein Arsch, und dann vergibt man wieder usw. – bis irgendwann die Worte ins Herz rutschen. Selbstredend vergibt Gott gleich beim ersten Mal von ganzem Herzen, aber es kann sein, dass wir Schwierigkeiten haben, gleich beim ersten Mal anzunehmen, dass uns nun wirklich vergeben ist.  

    Davon unabhängig gibt es natürlich auch die billige Art, um Vergebung zu bitten, also einfach mal in regelmäßigen Abständen das Gewissen beruhigen und dann so weiter mach als sei nichts gewesen. Den Eiter also wegwischen, aber nicht die Wunde versorgen lassen, um mal einen eher ekligen Vergleich zu ziehen.

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    1. Steffen Klemm

      In der ‚billigen Art‘ stand mal folgendes im Jugendzentrum zu lesen, wo ich vor Jahren ehrenamtlich tätig war:
      „Wer Gott vertraut & Bretter klaut, der hat ne billige Laube,“

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  7. Doris

    Danke. Darüber denke ich auch öfter nach. Mir fällt es schwer mir selbst zu vergeben und mich so zu akzeptieren wie ich bin. Gott tut es ohne wenn und aber weil er mich liebt.

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