Grübelritis


"Warum habe ich Probleme, die andere nicht haben? Warum trifft es immer mich? Hätte ich irgendwas anders machen müssen? Was wäre, wenn …… Hätt ich doch nur …."

"Warum habe ich Probleme, die andere nicht haben? Warum trifft es immer mich? Hätte ich irgendwas anders machen müssen? Was wäre, wenn …… Hätt ich doch nur …."

"Warum habe ich Probleme, die andere nicht haben? Warum trifft es immer mich? Hätte ich irgendwas anders machen müssen? Was wäre, wenn …… Hätt ich doch nur …."

 

….. das war Grübeln!

 

Es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen Nachdenken und Grübeln:


Nachdenken bedeutet in der Regel alle Ereignisse, Gefühle und was sonst noch so aufkommt zusammenzufassen, im Kopf zu "sortieren" und nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

 

Grübeln hingegen bedeutet Endlosschleife. Fragen immer und immer wieder wälzen…. "was wäre, wenn?" Spielchen spielen und eigentlich macht Grübeln nichts besser, sondern im Gegenteil die Situation verschlimmert sich sogar noch.

 

Ewiges Grübeln hat negative Auswirkungen: Schlaflosigkeit, nicht entspannen können, Hoffnungslosigkeit verstärkt sich, Selbstvertrauen sinkt ….


Vielleicht hat Grübeln wenigstens den einen positiven Aspekt: Man hat das Gefühl aktiv zu sein, schließlich denkt man immer wieder an das Problem und beschäftigt sich intensiv damit. Aber irgendwie ist es doch so, als wenn man in einem Schaukelstuhl sitzt. Man tut etwas, nämlich hin- und herschaukeln, aber kommt doch nicht voran.

 

Jeder von uns hatte schon Grübelritis und es nervt einfach…. Endlos grübeln macht keinen Spaß und keinen Sinn. Wie können wir also damit aufhören?

 

In der Bibel wird drauf hingewiesen, dass sich umzudrehen und zurückzugucken eher hinderlich sein kann.
(vgl. 1. Mose 19, 26 und Lukas 9, 62)
 

Das zu kapieren ist mindestens genauso wichtig wie zu kapieren, dass Grübelei nicht weiterhilft – sondern eher hinderlich sein kann.

 

Im Psalm 77,4 heißt es:

"Denke ich an Gott, dann seufze ich. Grüble ich über alles nach, so verlässt mich der Mut."

 

 

Das gedankliche STOPschild!

 

Wenn Du wild am Grübeln bist, dann stell Dir ein STOPschild vor, sprich laut: "STOP" und klatsche dabei in die Hände oder male ein Stoppschild auf ein Stück Papier, rufe "STOP, STOP, STOP" – egal wie, es gibt verschiedene Methoden, die bei jedem ganz unterschiedlich funktionieren.

Ja, ein bisschen albern kommst Du Dir vielleicht dabei vor und es wird auch nicht beim ersten Mal funktionieren. Übung macht den Meister, finde raus, was bei Dir gut funktioniert.

Vielleicht hilft Dir auch ein Gummi am Handgelenk, den Du ziehst und dann loslässt, wenn Du STOP rufst.

Ein leichter körperlicher Schmerz kann Dein Stop bekräftigen.

Bei manch einem hilft es auch, sich ein Chili– oder ein Pfefferkorn auf die Zunge legen.

Ich z.B.. stehe auf megascharfe Gummibärchen… die gibt es in speziellen Gummibärchenläden zu kaufen, wenn Du die Dinger isst, dann denkst und grübelst Du nix mehr außer: "Schaaaaaaarf".

 

 

Ablenkung

Nachdem Du Dein innerliches Gedankenkarussell durch das "STOP" anhalten hast, musst Du aufpassen, dass Deine Gedanken nicht direkt wieder in alte Bahnen zurückfallen. Es ist wichtig, dass Du Dich direkt danach ablenkst. Unterhalte Dich mit jemandem über irgendwas anderes, sprich mit Gott oder beantworte Dir selbst Fragen wie:

  • Wofür bin ich gerade dankbar?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Was kann ich heute verändern?

 

Grübelgedanken aufschreiben

Natürlich soll es auch nicht drum gehen, Dir den ganzen Tag nur STOPschilder vor die Nase zu halten. Das, worüber Du grübelst, beschäftigt Dich und hat seinen Grund. Lege Dir eine Zeit fest z.B. eine halbe Stunde, wo Du diese Grübelgedanken zulässt.

Manchmal hilft aufschreiben, um Gedanken zu ordnen und besser einordnen zu können. Schreibe sie Dir auf und überlege, was dahinter steckt. Mach Dir klar, dass Du nicht Opfer über Deine Gedanken bist, sondern sehr wohl bestimmen kannst, in welche Richtung sie sich drehen.

 

Sprich mit Gott und anderen Menschen darüber

Blöde und nervende Gedanken gehören nicht gefressen, sondern rausgekotzt – also sprich drüber, dass hilft in vielen Fällen. Bei anderen Menschen musste natürlich aufpassen, jeder hat so seine eigenen Gedanken und Probleme. Achte drauf, dass es gerade passt, der andere Zeit hat und fang nicht immer und immer wieder mit dem gleichen Zeug an, das nervt oft nur. Freunde sind Freunde und keine Therapeuten! Wenn freundschaftliche Gespräche nicht ausreichen, dann solltest Du Dir anders Hilfe suchen – dabei können Freunde helfen.

Gott hält da schon mehr aus…. 😉 Zu ihm kannst Du immer und jederzeit gehen und sagen, was Dich beschäftigen und was Dir im Kopf rumkreist.

 

Was tust Du gegen Grübelritis?

Nun, das waren gesammelte Weisheiten von meiner Wenigkeit…. was fällt Dir dazu ein? Was tust Du, wenn Deine Gedanken abdrehen oder eher hinderlich statt förderlich sind?

 

 

Sei fett gesegnet
Deine Mandy
Jesus-Punk

 

 

© Fotos: gekreuzsiegt

 


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Dieser Beitrag wurde am 17. September 2012 veröffentlicht.

12 Gedanken zu „Grübelritis

  1. Rosemarie

    deine Tipps sind gut für Grübler, Gott sei Dank bin ich keiner! Ich lege alles bei unserem Herrn ab und hole es auch nicht wieder zurück, er hilft wie und wann er will aber er tuts! ♥

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  2. Monika

    Nach dem Krebstod meines Mannes habe ich mich gedanklich zwei Jahre ständig im Kreis beweg. Es hat mich schlaflos gemacht und mich an den Rand meiner Gesundheit gebracht (Herzinfarkt).
    Ich konnte nicht mehr beten, weil ich Gott für ungerecht hielt!
    Mein Onkel der kath. Priester war hat mir am Sterbebett meines Mannes gesagt: Sei nich traurig, nicht jedem Ehepaar sind so viele (35) glückliche, gemeinsame Ehejahre vergönnt. Ich war total sauer auf meinen Onkel, weil ich mich in meinem Schmerz nicht verstanden fühlte.
    Erst mit der Zeit wurde ich Gott dankbar dafür, dass er meinen Liebsten nicht mehr hat weiter leiden lassen. Später konnte ich es auch wieder ertragen mich  an so viele schöne gemeinsame Stunden zu erinnern.
    Je mehr ich mich mit Gott aussöhnte, umso ruhiger wurde ich wieder und die Grübelzeiten wurden kürzer.
    Auch heute, fast fünf Jahre nach dem Tod meines Mannes würde ich alles dafür tun, wenn ich ihn wieder bei mir hätte, aber ich habe mit meinem Gott und mit meinem Schiksal Frieden geschlossen und das gibt mir wieder Ruhe und eine gewisse Zufriedenheit.

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Monika.

      Es ist wirklich sehr schade, dass Dein Mann früh starb. Wahrscheinlich dauert es wirklich lang bis man lernt für das dankbar zu sein, was man gemeinsam erleben konnte und nicht das in den Vordergrund zu stellen, was man nicht mehr zusammen machen kann.

      Schön, dass Dir Dein Glaube Kraft gibt und Du die Hoffnung nicht verloren hast vorrauszuschauen.

      Ich wünsch Dir ganz viel Segen und liebe Menschen um Dich rum.

      Mandy

      Antworten
  3. Teresa

    ich dachte auch – klingt wie "Skills" – :)
     
    was tue ich:
     
    auch aufschreiben
    mit Therapeuten reden
    mit Menschen sprechen
    ablenken, nach Wegen suchen – auf der Suche nach Verbesserung bleiben
    mit Gott reden,  es zu ihm bringen
    schau, woher kommt das, reflektieren, es verändert sich manches, wenn ich es mir bewusst machen kann und dann finde ich Ruhe
    Ablenken, aber auch drauf schaun, weil wenn es immer wieder kommt, das hat eben seine Gründe und was gerade nicht verändert werden kann – wie man so schön sagt: an Gott seine Sorgen abgeben … und es gibt Menschen, die auch Probleme mit tragen und durchaus auch belastbar sind, wenn sie von Sorgen und Nöten hören
    oder auch mal was Neues ausprobieren und ganz wichtig: realistisches, schönes Ziel haben
     
    das sind so paar Sachen, aber zulassen halte ich für wichtiger, als nur wegschieben und Stop zu sagen :)
    man nimmt den Gedanken ihren Schrecken, wenn man sie sich genau anschaut, das hilft schon auch … und grübeln an sich, wird oft negativ dargestellt … es schreit wohl nach Veränderung oder grübeln kann auch zwanghaft sein … gibt viel …

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    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Teresa.

      Ich denke Du hast es gut rausbekommen was Dir hilft gegen die Grübelei und hast auch erkannt, dass grübeln nicht immer nur weggeschoben gehört. Ich wünsch Dir, dass Du ganz oft das auch umsetzen kannst.

      Sei gesegnet!
      Mandy

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  4. Birdy

    Anfangen zu träumen,…mich irgendwo an einen Ort beamen, den ich ich mit totaler Entspannung verbinde. Ablenken durch Wohnung aufräumen, mit Freunden telefonieren, in die Stadt fahren und Shoppen gehen, lernen, DVD gucken, im Internet stöbern, Kaninchen streicheln, spannende Bücher lesen……….und wenn das alles nicht funktioniert, dann sitze ich hat trotzdem grübelnd auf dem Sofa rum. ^^

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  5. Sonja S.

    Ich kontrolliere mich auch immer, ob diese Gedanken mir weiterhelfen, etwas zu verarbeiten (dann ist es notwendig) oder ob es nur Grübelei ist, die nichts bringt und mich zurückwirft. Dann wende ich mich an Jesus. Früher sagte ich auch immer STOP, seit ich an Jesus glaube, sage ich JESUS und gebe es an ihn ab. Und dann versuche ich herauszufinden, was mir am meisten hilft, z.B. ein kleines Ehrenamt in der Kirche. Der Kontakt zu den unterschiedlichen Menschen, auf die ich mich einstellen muß, wo ich helfen kann ist für mich genau das Richtige.

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