Sammelst Du gern irgendwelche Dinge, die Du eigentlich gar nicht brauchst?
Oder bist Du eher jemand, der sich schnell von irgendwelchem Krims Krams befreit und ihn wegschmeißt, damit die Bude nicht zu voll wird?
Es gibt bekanntlich Beides:
Menschen, die jede Ausgabe der GEO aufgehoben haben, nachdem sie vor 20 Jahren ein Studentenabo abschlossen, die jedes Schreibheft aus der Schulzeit noch haben, jedes Kinderbuch, jede Postkarte und auch jede Tasse aufheben – auch die mit abgebrochenen Henkel.
Und dann gibt es die anderen… die, die alles leichten Herzens wegwerfen, was sie nicht mehr brauchen. Gelesene Bücher fliegen in die Altpapiertonne, Schuhe, die gerade mal ein Jahr alt sind – ab in den Altkleidercontainer. Und bitte keine Keramikfiguren oder sonstigen Schnickschnack für ins Regal.
Werner Tiki Küstenmacher – ich finde kein anderer kann "aufräumen" so gut erklären und dabei motivieren wie er. Wer ihn nicht kennt, der sollte sich dringend seine Bücher besorgen.
Ich bin, soweit ich das selbst einschätzen kann, weder der Sammel-Typ noch der absolute Alles-Gleich-Wegwerf-Typ. Irgendwas dazuwischen wird es sein, Tendenz zum "Fortschmeiß-Typ" , weil ich Platz und freie Regale mag.
Es ist schon eine Kunst zu wissen, ob man etwas nochmal braucht und es behalten sollte, oder ob es in die Tonne gehört. Ich habe irgendwann alle alte Briefe, Fotos und Tagesbücher weggeworfen und bereue das heute, denn sowas ist nicht ersetzbar. Da hätte ich heute vielleicht doch ganz gern mal reingeschaut.
Wegwerfen oder behalten?
Diese Frage stellen sich auch die Leute, von denen Du im Hebräaer Brief lesen kannst. Dabei geht es aber nicht um alte Bücher, Postkarten oder komische Tassen, sondern es geht um das Vertrauen auf Jesus.
Man kann es achtlos beiseite legen, wegwerfen, verbannen oder sonstwas.
Im Hebräerbrief kannst Du lesen, dass Menschen "zum Glauben" kamen. Was ist damit gemeint?
Glaube bedeutet:
Vertrauen zu Jesus fassen. Ich vertraue mich ihm an. Ich vertraue darauf, dass er mir die Wahrheit sagt. Ich traue ihm zu, dass er mein Leben in Ordnung bringt und den Rest der Welt auch. Ich trau mich, ihm zu vertrauen. Obwohl ich ihn nicht sehen kann.
Kennst Du diese Hochseilgarten? Schon mal in einem gewesen?
Sieht von unten ganz easy aus, wie die da oben auf den Seilen rumhangeln – aber wenn man selbst oben steht, dann lernt man plötzlich was Vertrauen heißt:
Ich traue den Worten derer, die mir erzählen, dass die Gurte halten und die Seile nicht reisen.
Vertrauen heißt die Kontrolle abgeben. Vertrauen heißt losgehen und den ersten Schritt machen.
Das Motto der Hebräer (Kapitel 4 und 6) war:
"Jesus ist vertrauenswürdig! Er macht den Weg frei für ein Leben mit Gott. Er schafft eine ganz neue Welt. Er hält uns fest in den Gurten, wenn wir mal abstürzen. Was er sagt, dadrauf kann man sich verlassen. Wovor er uns warnt, das lassen wir sein. Wenn er es will, dann bekennen wir uns zu ihm, auch wenn uns jeder auslacht. Weil Jesus es uns wert ist."
Die Hebräer wagten also den ersten Schritt – sie vertrauten. Krass ist, das sie ihr Leben als Christ auch als "Leidenskampf" bezeichnen (Hebräer 10):
Hm…. keine Ahnung, wie die Leute früher so drauf waren. Aber ich glaube für einige waren diese Hebräer einfach abgefahrene und durchgeknallte "Jesus – Spinner". Die wurden verachtet, ausgelachtet und für bescheuert gehalten.
Die Hebräer aber blieben stark und sagten:
"Werft nun euer Vertrauen nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft."
Ich vermute, das war für die Leute in der Gemeinde nicht so einfach und bestimmten hockten die auch mal da und wogen ab: Vertrauen behalten oder Vertrauen wegwerfen?
So wie die Hebräer ihr "Leben mit Jesus" verbrachten ist nichts Besonderes, geht vielen von uns doch ähnlich:
- "Ich habe gewagt zu vertrauen, dass Jesus meine Mutter heilt. Aber sie starb trotzdem…."
- "Ich habe es gewagt meinen Beruf aufzugeben, um Pastor zu werden. Aber jetzt nage ich am Hungertuch."
- "Ich habe es gewagt meinen Freunden von Jesus zu erzählen und jetzt lachen die mich aus!"
- "Ich habe gewagt Jesus zu vertrauen, dass er unsere Ehe rettet und nun lassen wir uns doch scheiden."
So ist es doch oder? Und plötzlich steht man da und wiegt ab – Vertrauen behalten oder wegwerfen?
Was sagt Jesus in dieser Situation zu den Leuten in der Hebräer Gemeinde?
Er hält ihnen vor Augen was sie haben und erhoffen, und was sie verlieren – endgültig verlieren – wenn sie Gott den Laufpass geben und nix mehr von ihm wissen wollen.
"Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. "
Vertrauen braucht also Geduld. Ohne Geduld kein Vertrauen.
Jeder Student braucht Geduld; viele Jahre lernen evtl. Doktorarbeit. Jeder Marathonläufer braucht Geduld. Jede Mutter braucht Geduld. Jeder, der verheiratet ist braucht Geduld. Einfach jeder. Und vorallem auch wer mit Jesus unterwegs ist, auch der braucht Geduld.
Vertrauen ist der erste Schritt und aus Vertrauen wächst die Geduld. An keiner Stelle in der Bibel steht, dass, wenn wir Christ sind, unsere Probleme ultraschnell gelöst werden. Man braucht eben Geduld, wenn etwas mühsam ist.
Geduld lohnt sich – das ist immer so.
Ich glaube Gott hat keine Uhr oder sie läuft entscheidend anders als bei uns. Alles passiert zu seiner Zeit, aber es lohnt sich auf ihn zu vertrauen und geduldig zu warten.
Wer Jesus vertraut, der wird beschenkt. Er wird Jesus erleben, daran glaube ich und er wird irgendwann sagen können: Er ist gut vertraut zu haben!
Sei fett gesegnet
Deine Mandy
Jesus Punk
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Hebräer 10,36 das war mein „Leitspruch“, wo Gott mir deutlich gemacht hat, wie wichtig Geduld ist und daß sie nicht umsonst ist. Immer, wenn ich verzweifelt oder traurig war, ist mir diese Bibelstelle begegnet.
genau das hab ich heute gebraucht, und ich glaub morgen brauch ichs auch und vielleicht übermorgen… mann dauert das lang… 😉
ich finde bloß immer den goldenen Mittelweg zwischen Aktionismus und Untätigkeit nicht
Das ist aber nicht so leicht.!