Es riecht nach Teig & Vorfreude, denn unser Gast hat heute ein kleines Backprojekt gestartet. Mehl abgewogen, Eier aufgeschlagen … eins davon ist leider unterm Tisch gelandet. Und Mehl? Überall. Wirklich überall. Na ja, man kennt's. Backen ohne Chaos ist wie Advent ohne Plätzchen – irgendwie unvorstellbar.
Während er rührt & aussticht, taucht plötzlich eine Frage auf: Warum eigentlich backen im Advent? Klar, weil’s Spaß macht. Weil es lecker ist. Weil es verbindet. Und weil es an Weihnachten erinnert – an das Gefühl, dass aus etwas Einfachem etwas Großartiges, fast schon Wunderbares entstehen kann.
Und dann taucht ein anderes Bild auf: Ein richtiges Festmahl, liebevoll vorbereitet, mit Hingabe und Freude. Jesus erzählt davon in einem Gleichnis (Lukas 14,15-24): Ein Mann lädt zu einem großen Fest ein. Alles ist bereit, die Tische sind gedeckt, das Essen dampft. Doch die Eingeladenen? Einer muss sich um sein Feld kümmern, der andere möchte seine neuen Zugtiere ausprobieren, und ein Dritter ist frisch verheiratet – keine Zeit. Kurz gesagt: Jeder hat ne Ausrede.
Der Gastgeber könnte jetzt enttäuscht aufgeben, die Türen schließen und sich ärgern. Aber nein – er denkt nicht mal daran. Stattdessen sagt er zu seinen Angestellten: „Dann lade andere ein. Geht hinaus auf die Straßen und Plätze und bringt Menschen her, die niemals mit einer Einladung gerechnet hätten.“ Die Vergessenen, die Ausgeschlossenen, die, die niemand auf dem Schirm hatte. Sein Ziel? „Mein Haus soll voll werden.“
Der Gast wirft einen Blick auf den Tisch. Das Chaos, die Mehlreste, die unfertigen Kekse – und trotzdem passiert etwas. Advent fühlt sich plötzlich an wie so eine Einladung. Es geht nicht darum, dass alles perfekt ist, sondern darum, ob man bereit ist. Bereit, die kleinen Backchaos-Momente zu genießen und etwas Größeres darin zu sehen. Bereit, sich einzulassen.
Vielleicht ist das genau die Botschaft von Weihnachten: Du bist eingeladen, genauso wie Du bist – mit allem, was unterm Tisch landet, und allem, was nicht perfekt läuft. Mit zerbrochenen Eiern, unförmigen Keksen und einem Herzen, das offen ist. Denn am Ende zählt nicht das Chaos, sondern dass Du sagst: „Ich bin dabei. Ich nehme Deine Einladung an.“
Und wer weiß, vielleicht bringt der Gast ja bald ein paar dieser Kekse mit – als kleinen Vorgeschmack auf ein Fest, das noch viel größer ist …. 🎄🍪
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