Katharina

…. erzählt ihre Geschichte mit Gott

 

Aufgewachsen bin ich relativ normal, ohne besondere Vorkommnisse. Abends haben wir öfter gebetet, aber wir waren nicht oft in der Kirche. Allerdings zum Gottesdienst in der Osternacht, um fünf Uhr morgens, das war was besonderes.

An meiner Firmung durfte ich die Lesung in der Kirche machen.

 

Im Juli 2007 hatte ich einen heftigen Autounfall – ich war die Beifahrerin und hatte dabei unwahrscheinliches Glück.

An dem Tag war auch ein ganz furchtbares Unwetter und der Pilot vom Rettungshubschrauber, in dem ich lag, ist auf eigene Verantwortung direkt vor der Klinik gelandet.

Ich lag dann drei Tage im künstlichen Koma. Mein rechter Arm wurde mir beim Unfall komplett abgerissen. Ich hatte mehrere Brüche, eine Schnittwunde am Fuß und wurde mit insgesamt 50 Fäden zusammen geflickt. Außerdem hatte ich blaue Flecken und ein kleines Loch in der Lunge, aber immer ein Lächeln auf den Lippen.

 

Nur zwei Monate später – im September – hab ich meine Ausbildung weiter gemacht und mich durchgebissen und mit 1,3 abgeschlossen. Seit dem Ende meiner Ausbildung bin ich einmal im Jahr an meiner ehemaligen Fachakademie und erzähle da meine Geschichte. Schön, was das für eine Wirkung hat.

 

2009 habe ich im Zug eine Ordensfrau kennengelernt und die gab mir einen Flyer mit Programm, was bei ihr im Orden so läuft. Ich besuchte am Wochenende dann die Exerzitien mit und das war der Wahnsinn. Ich fuhr mit einem Gefühl nach Hause, das ich so noch nicht erlebt hatte und nur Gott einem geben kann.

Irgendwann hab ich mich mit Gott ganz viel über den Unfall unterhalten. An einem anderen Tag ging ich in den Gottesdienst und in einem Lied wurde "hab keine Angst" gesunden – das hat mich berührt und mir liefen die Tränen. Seit dem darf ich durch Gott immer mehr sehen, was für ein Segen wir Menschen füreinander sind.

 

"Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben."

Jeremia 29, 11

 

Ich durfte Gott schon auf so vielfältige Weise erfahren und es ist immer wieder der Wahnsinn.

Ich war im August, dieses Jahr, in Assisi / Italien und dort betete ich in der San Chiara Kirche am San Damiano Kreuz und in mir schwirrte ein Satz, den ich Anfang des Urlaubs auf einer Karte gelesen hatte:

"Ich bin bei euch, alle Tage eures Lebens bis zum Ende der Welt."

Matthäus 28, 20

 

Ich überlegte und redete mit Gott viel über dieses DA Sein. Dann stand ich auf und wollte gehen und während ich gehe fällt mein Blick auf ein schwarzhaariges Mädel, nicht älter als ich, sie dreht sich zur Seite und…. hat auch nur einen Arm.

Danach ging ich weiter – völlig verdattert – aber es drängte mich zurück. Inzwischen saß sie im Mittelgang auf dem Boden und ich setzte mich einfach dazu. Wir lächelten uns Beide an und dieses Gefühl neben ihr zu sitzen, lässt sich nicht in Worte fassen.

In dem Moment saß Gott (für mich) in Gestalt von ihr neben mir. Er war bei mir, wie er es alle Tage meines Lebens ist.
 

Sei gesegnet!
Katharina

 

 

Katharina ist heute 24 Jahre alt und Erzieherin im Kindergarten. Lektorin, Firmhelferin und gerne an Jugendgottesdienste oder ähnlichem beteiligt.

 

© Foto: Katharina

 

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3 Gedanken zu „Katharina

  1. Harald

    Das ist echt eine bewegende Geschichte….. wo du immer die Leute auftreibst….. vielen DANK….. die Geschichten machen mir regelmäßig Mut……

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  2. Luise

    Wow, das ist ja megacool! Normalerweise kommen Leute ja durch schwierige und harte Erlebnisse eher von Gott ab, aber du hast gerade dadurch irgendwie ZU Gott gefunden…finde ich super :).
    Deine Geschichte ist richtig ermutigend, vielen Dank dafuer!
    Luise

    Antworten

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