Stell Dir vor es ist Weihnachten … mitten im Krieg!


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​Hast Du schon mal von "Weihnachtsfrieden im Schützengraben" gehört? 

Keine Ahnung, ob es sich genauso zugetragen hat. Vielleicht wurde es über die Jahrzehnte romantisch ausgeschmückt. Doch der Kern der Botschaft berührt mich. Deshalb will ich Dir heute davon erzählen.


1914 begann der 1. Weltkrieg. Im Sommer wurde den Soldaten versprochen:

"Zu Weihnachten seid ihr wieder zuhause!" 


Pustekuchen. An Weihnachten vermissten unzählige Eltern ihre Söhne, Frauen ihre Männer und Kinder ihre Väter. Es war furchtbar! Bis Weihnachten 1914 waren ca. 160 000 junge englische Männer gefallen und 300.000 Deutsche. Tausende starben zudem an Kälte. 

Mitten im Krieg beschlossen die Herrführer auf beiden Seiten (Deutschland und England) das jetzt Waffenruhe herrschen sollte – es sei doch Weihnachten. Gesagt. Getan. So lieferten die Deutschen kleine, geschmückte Weihnachtsbäumchen an die Front. Es gab Geschenke und Briefe von den Liebsten zuhause. Die britischen Soldaten erhielten ein Päckchen des Königs mit einer Princess Mary Box. Eine Metall-Schatulle, in der sich Schokolade, Kekse, Zigaretten, Tabak und eine Grußkarte der englischen Prinzessin befand. Man tauschte nicht nur die üblichen Weihnachtsgeschenke aus, sondern legte die Waffen hin.


Es herrschte absolute Stille! Stille auf dem Schlachtfeld, auf dem sonst Bomben fielen …

…. Granaten flogen, tonnenweise Munition verballert wurde und Tausende Menschen sinnlos starben!! Die Soldaten hörten auf zu kämpfen. Die meisten bis zum 2. Feiertag, vereinzelt sogar bis in den Januar hinein. Stattdessen sangen sie Weihnachtslieder: "Stille Nacht, heilige Nacht" auf der einen Seite. "Silent night, holy night" auf der anderen.  

In einem englischen Bataillonsbuch wird berichtet, wie plötzlich ein halbes Dutzend deutscher Soldaten ohne Waffen aus den Schützengräben auftauchten:  „Don't shoot. We don't want to fight today. We will send you some beer.” –  „Nicht schießen. Wir wollen heute nicht kämpfen. Wir schicken Euch Bier rüber.“  Dann wurde ein Fass Bier übers Kriegsfeld gerollt. Die Engländer schickten im Gegenzug englischen Weihnachtspudding zu den Deutschen.


Manche Quellen berichten, dass Engländer und Deutsche zusammen einen Weihnachtsgottesdienst feierten. Psalm 23: "Der Herr ist mein Hirte" wurde jeweils auf deutsch und englisch vorgelesen. Es soll sogar Fußballspiele zwischen Engländern und Deutschen, zwischen den Schützengräben gegeben haben.  
 

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Ich wünschte wir hätten täglich ein Stückchen Weihnachten auf den Schlachtfeldern dieser Welt. 

Kein Mensch hätte die Macht Kriege anzuzetteln, wenn wir "Kleinen" uns mit allen Mitteln dagegen stellen würden!

Mit einem Baby in einer Krippe fängt Gottes Frieden an! Ganz klein, ganz unten! Nicht mit Macht und Gewalt, nicht mit Kräftemässen und Schwanzlängen vergleichen. Gottes Frieden geht nicht von großen Politiker, Diktatoren und Königen aus. Er geht nicht von "denen da oben" aus. Sondern er beginnt hier bei jedem von uns, hier in unseren Herzen! Wir können Hass verbreiten oder Liebe leben und Frieden verbreiten. 


Frieden beginnt, wenn wir kapieren, wer dieser kleine Junge in der Krippe wirklich ist und warum er zum Symbol der Menschheit wurde!


"Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch ihn zu retten." Johannes 3, 17

 

In diesem Sinne, wünsche ich uns friedliche Weihnachten!
 

Deine Mandy

 


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Dieser Beitrag wurde am 14. Dezember 2022 veröffentlicht.

2 Gedanken zu „Stell Dir vor es ist Weihnachten … mitten im Krieg!

  1. Elvira

    Liebe Mandy
    Diese Geschichte hat mir mein Opa
    (Jahrgang 1892 )ganz oft erzählt wie er mit den Engländern an der Front Fußball gespielt und Weihnachtslieder gesungen hat und das sie als die Feiertage vorbei waren nicht mehr aufeinander schießen konnten. Als Jugendliche dachte ich immer naja Opa redet sich den Krieg schön.

    Als viele Jahre der Film Merry Chrismas mit fast dem selben Inhalt in die Kinos kam erkannte ich das Opa seine Erzählungen wohl doch kein Soldatenlatein war.
    Ich war emotional so fertig das ich über eine halbe Stunde nach Ende des Films das Kino nicht verlassen konnte.
    Ich wünsche Dir eine gesegnete Weihnachtszeit.

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  2. Tonnie

    Auf beiden Seiten gab es noch ein übergreifendes christliches Bewusstsein für Weihnachten als Fest der Nächstenliebe. Es kam auch in den Weihnachtsliedern zum Ausdruck, die in mehreren Sprachen ähnlich klangen (Stille Nacht, Heilige Nacht, Heilige Nacht: Stille Nacht, heilige Nacht und Douce nuit, sainte nuit).
    Schicken wir uns gegenseitig unsere „Stille Nacht Heilige Nacht“-Aufführungen. Aus unseren Schützengräben auf der ganzen Welt. Beginnen wir mit dem Weihnachtsfrieden 2021. Ich fange an.
    https://www.youtube.com/watch?v=GmDMDCh30P8

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