Jesus und sein Verhältnis zur Familie: Was geht denn da ab?!

"Ehre deinen Vater und deine Mutter" ist das 5. der 10 Gebote. 2. Mose 20, 12; 5. Mose 5, 16 Scheint also wichtig zu sein.

Wenn man sich anschaut, was im Alten Testament passierte, wenn man dieses Gebot nicht hielt… Aua, ganz schön übel! Da sollten Söhne gesteinigt werden, die nicht auf ihre Eltern hörten! 5. Mose 31, 18-21  Auch wer seine Eltern verflucht, sollte sterben! 2. Mose 21, 17 Selbst Jesus predigte im Neuen Testament, dass Eltern ehren ne wichtige Sache sei. Markus 7, 9-13
 

Jesus


Nehmen wir mal eine Geschichte aus seiner Kindheit: Lukas 2, 41-52. Jesus war 12 Jahre alt und seine Eltern hatten ihn zum Passahfest mit nach Jerusalem genommen. Als sie sich nach der Feierei auf den Heimweg machten, war er plötzlich abgehauen! Der Alptraum aller Eltern: plötzlich ist das Kind weg!! Sie suchten ganze drei Tage nach ihm!! Jesus hatte sich nicht verlaufen, er war absichtlich abgehauen! 


"Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen. […] Die Eltern waren fassungslos, als sie ihn dort fanden. »Kind«, fragte ihn Maria, »wie konntest du uns nur so etwas antun? Dein Vater und ich haben dich überall verzweifelt gesucht!«"  

Und was antwortete Jesus???

»Warum habt ihr mich gesucht? Habt ihr denn nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«

Jo. Tiefgründige Antwort von einem 12-jährigen Bengel. Heißt auf deutsch soviel wie: "Wieso seid ihr überrascht? Habt ihr nicht gecheckt, dass ich bei meinem richtigen Vater bin?" 

 

Warum distanzierte sich Jesus scheinbar von seinen eigenen Eltern?? Wie passt das zusammen? Meidet er seine Familie?

Lukas schreibt weiter: "Doch sie begriffen nicht, was er damit meinte. Dann kehrte Jesus mit seinen Eltern nach Nazareth zurück, und er war ihnen gehorsam. Seine Mutter aber dachte immer wieder über das nach, was geschehen war." 


Immerhin war er dann gehorsam. Er scheint also nicht (nur) respektlos gewesen zu sein. Die Story könnte man jetzt zu den Akten legen, wer hat in der Kindheit keinen Blödsinn angestellt? Das man als Kind die Tragweite, Angst und Verzweiflung nicht abschätzen kann, die man als Mutter oder Vater durchlebt, wenn plötzlich das eigene Kind spurlos verschwindet … kann man ja noch irgendwie nachvollziehen.

Wobei: Jesus war kein normaler Mensch – hätte man das von Gottes Sohn nicht erwarten können? Lassen wir es dabei – wir können hier nur Vermutungen anstellen.


Auch als er dann erwachsen war, gab es Momente, wo man denken könnte: "'Ähm, Jesus?! Wie sieht's aus mit Eltern ehren und so??" 

Mit ca. dreißig Jahren beschloss Jesus, seinen Zimmermannsjob an den Nagel zu hängen und als Wanderprediger loszuziehen. Du musst wissen, dass das früher etwas anders ablief als heute. Damals war es nämlich so, dass die Kinder für die Eltern im Alter sorgten. Da gab es noch keine monatliche Rente aufs Konto.

Als Wanderprediger verabschiedete sich Jesus von seinen Eltern und zog durchs Land. Damals gab es auch kein Skype oder WhatsApp; man war wirklich weg. Die Brüder von Jesus hielten das für ne ziemlich bekloppte Idee und glaubten nicht an ihn. – Johannes 7, 5

Jesus zog außerdem nicht alleine los. Nein. Er nahm sich noch zwei Brüderpaare mit: Petrus und Andreas sowie Jakobus und Johannes. Markus 1, 16-20 Die vier verdienten ihr Geld bis dato mit der Fischerei und versorgten damit auch ihre Familien. Doch was sagt Jesus? = Mitkommen! Also ließen sie ihre Eltern zurück. Begeistert waren die also sicher nicht, dass ihre Sprösslinge – ihre Altersversorgung – sich plötzlich einem Typen anschloss, der durch die Gegend zog.
 

Als Jesus eines Tages wieder in der Stadt war, wollte seine Familie ihn sprechen. In Markus 3, 20 steht: "Als das seine Angehörigen erfuhren (dass er mit seinen Jüngern in der Stadt war), machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt wegzuholen, denn sie sagten sich: »Er muss verrückt geworden sein.« "

Die dachten, Jesus sei völlig bekloppt geworden und wollten mit ihm sprechen. Und was sagt der??  »Wer sind meine Mutter und meine Brüder?« Er sah auf die Leute, die um ihn herumsaßen, und sagte: »Das hier sind meine Mutter und meine Brüder! Wer tut, was Gott will, der ist mein Bruder, meine Schwester und meine Mutter!« Markus 3, 31-35


Na bravo. In der damaligen Kultur war Familie das höchste Gut. Sich so zu verhalten, muss für seine Mutter und Brüder schockierend gewesen sein. Sogar zu seinen Jüngern sagte Jesus: "Auch sollt ihr hier auf der Erde keinen von euch ›Vater‹ nennen; denn nur einer ist euer Vater: der im Himmel."Matthäus 23, 9 = echt heavy.

Aber das ist pillepalle gegen das, was er in Lukas 14, 26 sagt: "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein." Harter Tobak!

Weitermachen kann man mit Matthäus 10, 37: "Wer seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, mein Jünger zu sein." 

In Lukas 18, 29-30 steht: "Jesus sagte zu seinen Jüngern gewandt: »Ich versichere euch: Jeder, der sein Haus, seine Frau, seine Geschwister, seine Eltern oder seine Kinder zurücklässt, um sich für Gottes Reich einzusetzen, der bekommt es hier auf dieser Erde vielfach wieder, und dann in der zukünftigen Welt das ewige Leben.«"


Aber jetzt mal genug davon: die Frage, die sich mir und Dir vielleicht auch stellt ist doch: 

Hat Jesus was gegen Familie?? 


Ich muss zugeben, manche Aussagen erschrecken mich und ich kapiere sie nicht bis ins Detail. Muss ich zum Glück auch nicht. Ich konzentriere mich, wie so oft, viel mehr auf das, was ich verstehe. Das beschäftigt mich mehr als genug! 

Fakt ist, dass Jesus die religiösen Schnösel dafür verurteilte, dass sie nach Ausreden suchten, um ihre alten Eltern nicht versorgen zu müssen. Kinder haben Jesus sehr viel bedeutet – er liebte sie und machte immer wieder klar, wie wertvoll sie sind. Sicher war es ihm wichtig, dass sie in einer liebevollen Familie aufwachsen.

Ich glaube, Jesus wusste ganz genau, dass es leider auch die eigene Familie sein kann, die einem in den Rücken fällt und den Glauben als Christ verurteilt. – Matthäus 10, 21-22 Hier bei uns in Deutschland erleben die meisten das wahrscheinlich nicht so krass … bis auf blöde Sprüche. Doch in anderen Kulturen – vor allem auch der damaligen – herrscht/e ein anderer Wind. Da wurden Menschen von der eigenen Familie verstoßen, weil sie nicht den "Familienglauben" teilten.

Oder schau mal, wenn ein Muslim Christ wird: das ist oftmals kein Spaß. Der persönliche Glaube gilt hier nicht als Privatsache, ich habe mehrfach gehört, dass "Ungläubige" (also auch Andersgläubige) aus der eigenen Familie verstoßen werden oder zumindest nicht mehr richtig dazugehören. Sogar Gewalt oder gar Ehrenmord gibt es! Da stehen Menschen vor der folgenschweren Entscheidung: Meine Familie oder mein Glaube an Jesus? Würdest Du Christ werden, wenn Du Deine Familie dafür verlassen musst? Wenn Du Deine Kinder dadurch verlierst? 


Jesus sagt: Deine wahre Familie sind die Menschen, die zu dir halten, wenn Du an ihn glaubst! Er nimmt Dich in seine Familie auf.

"Denn wer Gottes Willen tut, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter!" Markus 3, 35


Lies Dir mal das Neue Testament durch, da ist ständig von "Brüdern und Schwestern" die Rede. Der Glaube an Jesus verbindet = es entsteht eine neue Familie. Jesus sagt, man wird neu geboren, um zur Familie Gottes zu gehören. – Johannes 3, 3-7 Klingt ziemlich abgefahren! Gott adoptiert Menschen, die an ihn glauben, als seine Kinder. 

"Nun seid ihr alle zu Kindern Gottes geworden, weil ihr durch den Glauben mit Jesus Christus verbunden seid." Galater 3, 26


Am krassesten finde ich noch immer: Lukas 14, 26"Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein." 

Da komm ich nicht drum rum zu glauben, dass Jesus maßlos übertreibt. um seinen Standpunkt klarzumachen. Der Typ steht absolut für Liebe. Hass liegt Jesus völlig fern. Wenn die Aussage genau so gemeint ist, wie sie da steht, wie passt das dann mit der hoch gepriesenen Feindesliebe zusammen? Never! Passt nicht. 

Also ein feines Stilmittel der Rhetorik: Zuspitzung! Das haben wir ja auch schon in einigen Gleichnissen. Das Gleichnis mit dem Kamel durchs Nadelöhr. Alles klar. Total absurd. Matthäus 19, 24 Oder einen Balken im Auge haben … weißte Bescheid. Beides ist sooo übertrieben dargestellt, dass es Aufmerksamkeit erregen soll. Bei "hassen" erschreckt man: "Waaaas, ich soll hassen???" Höchstwahrscheinlich ist damit aber wohl  "eine klare Priorität haben – Gott an 1. Stelle setzen" gemeint.

Und die Stelle in "Auch sollt ihr hier auf der Erde keinen von euch ›Vater‹ nennen; denn nur einer ist euer Vater: der im Himmel." – Matthäus 23, 9  meint wahrscheinlich nicht, dass wir nicht "Papa" zu unserem biologischen Vater sagen dürfen, sondern ist vielmehr eine Frage der Treue. Wer zu Jesus gehört, hat nicht mehr nur seinen biologischen Vater als Oberhaupt der Familie, so wie man ihn früher (oder auch heute noch) sah, sondern eben Jesus. 


Kurzum komme ich bei all dem zu dem Fazit:

Stell niemals menschliche Beziehungen – egal in welcher Konstellation – über Deine Beziehung zu Gott!

Er ist der Höchste! Und diese Ehre sollten wir ihm geben wink

 

Du wirst es nicht bereuen!

 

Bis zum nächsten Mal.

Mandy

© Foto: J. Quast / Himmlisch: Zoff bei Familie Gott 

 


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Dieser Beitrag wurde am 23. Oktober 2018 veröffentlicht.

32 Gedanken zu „Jesus und sein Verhältnis zur Familie: Was geht denn da ab?!

  1. Andrea

    Ich finde die Darstellung auf dem Foto von Jesus nicht in Ordnung. Dies macht mich traurig, wenn wir IHN durch solche Bilder so verhöhnen.
    Dies macht die Welt schon genug.

    Antworten
      1. Andrea

        Jesus ist viel zu heilig, dass wir ihn im Zusammenhang eines Berichtes nackt darstellen dürfen.Vor allen Dingen in so einer flappssigen Art. Ausserdem wissen wir nicht ,wie Er ausgesehen hat.
        Ich finde es unmöglich.

        Antworten
        1. Bithya

          Am Kreuz wird er meistens noch nackter dargestellt… außerdem war er doch nicht nur ganz Gott, sondern auch ganz Mensch. Aber ich weiß, was du meinst, ist ziemlich ungewohnt.

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            1. Olaf

              In jeder Kirche hängt ein nackter Jesus in Lendenschurz … dann ließ den Artikel, Andrea. Lass dich vom Bild nicht irritieren. Es lohnt sich! Finde ich.

              Antworten
              1. Andrea

                Olaf, was hat das mit dem Bericht zu tun. Bin alt genug, um das eine von dem anderen zu unterscheiden.

              2. Anonyme

                Davon abgesehen, dass ich die meisten Kreuze von Jesus in den Kirchen, oft ähnlich unpassend finde, zeigen sie wenigstens eine realistische Momentaufnahme seines Leidens, zugegeben nicht selten befremdlich interpretiert.

                Ich glaube nicht, dass Jesus mit der schmerzenden Dornenkrone in und auf seinem Kopf, nur für eine Sekunde diese Pose eingenommen hat. Möglicherweise ist es einfach nur ein schlechtes Drehbuch oder die schauspielerische Leistung lässt zu wünschen übrig. Für mich ist es gut verständlich, dass empfindsame Menschen diese Darstellung nur als Hohn verstehen können.

                Ich bewerte nicht, wenn man dies anders sieht, aber genauso wenig sollte bewertet werden, wenn Leser hier ehrlich und sachlich ihr Missfallen äußern. Man kann es auch als Anregung aufnehmen und muss nicht gleich dagegen halten.

                Eine Kritik am Bild ist eine Kritik am Bild, nicht am Beitrag und wir müssen nicht in allem einer Meinung sein. Nicht böse gemeint, aber hatte das Bedürfnis zur Seitenhilfe.

              3. Anonyme

                Ergänzung bei: „schauspielerische Leistung “

                AN DER STELLE! Bei diesem o. a. Bild, tatsächlich beurteilen kann ich das nicht ohne das Gesamte gesehen zu haben.

  2. Anna

    Gut gemacht! Übrigens bei der Hochzeit zu Kaanan, könnte man auch denken; wie schräg ist das was Jesus da sagt: Frau was hab ich mit dir zu tun? Da hat Jesus seiner Mutter einen Wink gegeben. Er hat Nachts immer lange gebetet und er sagt dass er nur das tut was er den Vater tun sieht! Dann heisst das doch, ich rede und tue ab jetzt das was mein Vater will. Dich Mutter schätze ich, aber Gott ist mein Vater. Ihm folge ich nach!

    Antworten
    1. Amsel A350

      An diesem abend hat zwar zwischen ihm und seiner Mutter die Luft gebrannt, ABER:
      Am Ende hat er auf sie gehört und sein erstes Wunder getan.

      Trotz allem hatten er und seine Mutter eine Bindung zueinander. Maria war wohl kein stilles Mäuschen sondern eine durchaus willensstarke und für damalige Verhältnisse eigenständige Frau!

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    2. Maximilian

      …und schliesslich hat Jesus doch das getan, was seine Mutter initiiert hatte: Jesus hat Wasser zu Wein gemacht – auf die Fürsprache seiner Mutter hin! Für mich ist das eine wunderbare Stelle im NT: Maria, die Mutter Jesu als Fürsprecherin! Es ist also nicht zwingend falsch, wenn man auch heute noch die Mutter Jesus als Fürsprecherin anspricht. Falsch ist nur was die „Katholen“ daraus machen: Wenn ich die vielen so genannten Votivtafeln in Altötting lese, auf denen geschrieben steht „Maria hat geholfen“, dann ist das sachlich schlicht und einfach falsch. Schließlich hat nicht Maria den Wein zu Wasser gewandelt… Und auch die vielen Wunder, die auf diesen Votivtafeln nachzulesen sind, wurden – so sie denn welche sind – von GOTT vollbracht….

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  3. Alois

    Der Geist Gottes hat es für gut befunden, uns fast keine Einzelheiten über die Jugendzeit unseres Herrn mitzuteilen. Doch an dieser Stelle im LukasEvangelium lüftet Gott den Schleier über diese Zeit, damit wir eine erstaunliche Entdeckung machen können. Der ewige Gott, dem jedes Wesen, nicht nur die Menschen, auch die Engel, in jeder Hinsicht verantwortlich sind, kommt als Mensch auf diese Erde – und ist als Kind jenen untertan, die Ihm für genau diese Erziehung verantwortlich sind.

    Sein Verhältnis als Kind zu seinen Eltern bewegt unsere Herzen. Er hätte seinen Eltern sicher in vielen Punkten aufzeigen können, wie und wo sie hätten besser handeln können. Er tut es nicht, sondern ist ihnen untertan. Das ist mehr als Gehorsam, denn er umfasst auch eine Gesinnung der Unterordnung, die sich in keinem Moment seiner Jugend gegen die Eltern aufgelehnt hat. Nein, Er ist ihnen untertan. Er befolgt ihre Anweisungen und Gebote, Er liebt seine Eltern nicht nur mit göttlicher Liebe, sondern auch mit der aufrichtigen Liebe eines gehorsamen Kindes – und das in Vollkommenheit. Auch wenn dieses Kind Gott ist -der ewig Seiende -, so unterwirft Er sich als Mensch seinen eigenen göttlichen Geboten – in aller Einsicht, Entschiedenheit und Freude.

    Gerade bei der Gelegenheit, wo der Herr Jesus im Tempel seine göttliche Weisheit offenbart, so dass alle ausser sich geraten, und wo Er seinen Eltern deutlich machen muss, dass Er in dem sein muss, was seines Vaters ist, lesen wir, dass Er seinen Eltern untertan war. Seine Weisheit führte nicht dazu, dass Er seinen Eltern vorausging, nein, Er folgte ihnen gehorsam nach. Und das, obwohl Er seinen Eltern schon jahrelang vorgelebt hatte, dass Er aus einer anderen Welt kam und einen ewigen Vater hatte.

    Lukas 2,51:
    „Und er (Jesus) ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan.“

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  4. Simon

    Jesus stellt ganz ausdrucksstark „Gott seinen Vater“ in den Vordergrund. Er ehrt seinen Vater. — Wenn wir Gott als unseren Schöpfer annehmen, dürfen wir auch ihn, Gott, als unseren Vater ehren. Jesus liebt seine Mutter, für mich kein Zweifel. Sie, Maria, ist wohl eine der wenigen Menschen, die Jesus ohne Widerspruch angenommen hat. Sie ist Mutter. Jesus liebt sie. Jesus sagt uns, dass wir ab einem Alter (einer Reife), unsere Eltern verlassen werden, und wünscht sich, dass wir zu ihm, Jesus, kommen, in Liebe, zu seiner Familie. Familie sind die, die den Willen Gottes folgen. Diese können wir als Schwestern und Brüder annehmen, wenn sie eine Generationsstufe über uns sind, fühlen wir sie als Mutter und Vater.

    Antworten
  5. Hedi

    Das Bild finde ich auch nicht in Ordnung, aber der Text ist absolut lesenswert!!
    Danke Mandy für deine Gedanken; ist auf jeden Fall eine Anregung für mich, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen….

    Antworten
  6. Johanna

    Wahnsinn, wie unterschiedlich Wahrnehmungen sind! Beim Lesen der Kommentare habe ich mich nämlich gefragt, was für ein Bild? Ich habe es tatsächlich einfach nicht gesehen, sondern direkt den Text gelesen.
    Sehr interessant übrigens.. 😉

    Antworten
  7. Josef

    Dieses unpassende Bild erinnerte mich ein wenig an die Erscheinung und den Ausdruck des Schauspielers Sylvester Stallone, als er ein junger Mann war.
    Erinnere dich daran, dass Jesus an einem bestimmten Punkt nicht genug Kraft hatte, um das Kreuz zu tragen.
    Erinnere dich auch daran, dass der Körper Jesu stark geschlagen wurde, bevor die Dornenkrone auf seinen Kopf gelegt wurde. Er wäre an diesem Punkt völlig erschöpft gewesen und Blut wäre aus seinen Wunden geflossen.

    Antworten
  8. Josef

    Obwohl ich das Timing in meiner Antwort falsch verstanden habe, bleibt die Tatsache, dass es unverantwortlich ist, solche Bilder zu posten!

    Ein solches Bild hat nichts mit dem wahren Jesus zu tun. In der Bibel zeigt Gott immer wieder, dass Er auf das Herz schaut und Er möchte, dass wir das auch tun und nicht abgelenkt werden von dem, wie sich jemand das Aussehen seines Sohnes vorstellt.

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  9. Sam

    Ich wundere mich immer wieder darüber was man so aus „ehren“ macht! Im Kontext geht es um „bezahlen“. Das 5. Gebot richtet sich nicht an Kinder, sondern an erwachsene Juden. Das 5. Gebot war/ist das Gebot einer „Rente“ – deshalb macht auch die Verheißung „das auch du lange lebst“ Sin!

    Antworten
    1. Josef

      Epheser 6: 2 verweist auf 2. Mose 20,12 und zeigt, dass das, was Sam geschrieben hat, falsch ist.

      Diese Verse zeigen sehr klar, dass Kinder von Gott geboten werden, ihre Eltern zu ehren.

      Antworten
      1. Matthias

        Ja, Epheser 6,2 verweist auf 2. Mose 20,12. Deswegen hat Sam aber nicht weniger recht, im Gegenteil. Hier wie dort meint dieses Gebot das, was Sam beschrieben hat.
        Die Gebote richten sich in erster Linie an die Hausväter. Den Vorstand der orientalischen Grossfamilie der damaligen Zeit. Diese haben bestimmt, wie im Familienverband gelebt wird, und was zu tun ist. Deutlich wird das an 2. Mose 20,10 „Du sollst an ihm (dem Sabbat) keinerlei Arbeit tun, DU und DEIN Sohn und DEINE Tochter, etc…“ Das sagt schon sehr klar, wer da angesprochen wird. Ebenso in 2. Mose 20, 17 „Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, etc.“ Die einzigen, die Besitz hatten, waren die „Familienväter“. (Wobei man Familie nicht so verstehen darf, wie wir dies heute tun)
        Auch waren diese die einzigen, die als Zeugen auftreten durften. „Du sollst gegen deinen Nächsten nicht als falscher Zeuge aussagen“ (2. Mos 20, 16) Darin eingebettet ist das Gebot, Vater und Mutter betreffend. Somit geht es um Vater und Mutter des Hausherren -> alte Menschen. Diese sind lediglich eine Belastung für die Familie. Kinder und alle anderen können mitarbeiten, diese nicht. Es ist somit für deren Überleben unabdingbar, dass man für sie sorgt, und nur darum geht es. Dieses Gebot hat nichts, aber auch garnichts mit Gehorsamsfragen zu tun. Auch wenn dieses Gebot jahrelang in Erziehungsfragen missbraucht wurde!

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  10. Rebecca

    Es steht in der Bibel, „Du sollst Vater und Mutter ehren“ nicht, Du sollst Vater und Mutter lieben!
    Ich möchte mal einen anderen Aspekt zu dem Wort „ehren“ schreiben. In dem Wort steckt das Wort „ehrlich“ Ich denke, dass es einen Menschen ehrt, wenn ich ehrlich bin, auch wenn das manchmal unbequem ist. Es erhebt den Menschen auf gleiche Augenhöhe, schenkt ihm Vertrauen. Und lässt mich als Tochter auch erwachsen sein.
    Ich habe es so gemacht und hatte ein sehr respektvolles aber absolut ehrliches Verhältnis zu meinen Eltern. Das musste ich erst in meinem Erwachsenwerden lernen. Und auch meine Eltern öffneten sich zu dieser Ehrlichkeit, die immer respektvoll war. Es fand Aussöhnung statt, die dazu geführt hat, dass seelische Wunden heilen konnten. Ich denke, dass es genau um diese Ehrlichkeit geht, darum, dass jeder so sein darf wie er ist und man sich so auch zumutet. Keiner muss sich in irgendeien merkwürdige Liebe verbiegen. So konnte bei mir Vertrauen entstehen, gegenseitig! Und damit geht es mir gut! Mit diesem Gebot ist eine Verheißung verbunden!

    „Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehen und du lange lebst in diesem Lande!“

    Und genauso erlebe ich es. Und so verstehe ich das Gebot. Es geht nicht darum, dass man sich innig lieben muss. Es geht nicht um Friede, Freude Eierkuchen in der Beziehung mit den Eltern. Sondern um offenen, ehrlichen, respektvollen Umgang mit ihnen. Und so hat Jesus sich auch immer verhalten. Er hat nie den Respekt vor seinen Eltern verloren, auch wenn er ganz ungewöhnliche Wege gegangen ist.

    Ich habe 3 erwachsene Kinder und bemühe mich um so ein Verhältnis. Es ist wunderbar! Und ich sehe, wie es ihnen gut geht, weil wir zusammen in aller Offenheit über die Defizite aus ihrer Kindheit sprechen können, weil sie sich durch mich respektiert fühlen, wie sie ihren Standpunkt vertreten und ihr Leben nach ihren Maßstäben ausrichten, wie sie wachsen. Ich bin so dankbar für ihr Vertrauen! Wir wachsen immer Beide daran immer weiter in die Wahrheit hinein. Unser Verhältnis bessert sich immer mehr und wird auf diese Weise immer offener, herzlicher und inniger, trotz z.T. großer Entfernungen. Es ist natürlich manchmal brutal schwer, die Wahrheiten der Kinder auszuhalten, aber wozu haben wir denn Gott! :)

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    1. Natalja

      Es ist wirklich wunderschön soetwas zu lesen. Vorallem zu lesen, das soetwas möglich ist zwischen Eltern und Tochter/Sohn. Das du deinen Kindern die Möglichkeit gibst auch über dich ihre Konflikte, die sie in ihrer Kindheit erlebt haben, aufzulösen. Wow ich bin wirklich begeistert. So können sie Situationen verstehen, in denen sie vielleicht noch nicht in der Lage waren mit einer Weitsicht zu blicken und sie so sich selbst und die/den andere/n aus der Täter/Opfer-Position ziehen können.
      Was ist da passiert? Warum ist das passiert?
      Viel, was wir erleben, geschieht in Interaktion mit unseren Mitmenschen, während wir immer auch unsere eigene Geschichte in diese Interaktionen tragen und so wiederum neue Geschichten geschrieben werden.
      Wir sind verantwortlich für unser eigenes Leben und doch sind wir auf einer gewissen Weise auch verantwortlich für das Leben der anderen.
      Ich kann mit meinen Eltern leider nicht über Situationen sprechen, die mir aus der Kindheit manchmal hinterher hinken. Ich verstehe, dass Schmerz durch Schmerz ausgelöst wird und ich versuche mich daran zu erinnern, das keine „schlechte“ Tat wirklich gewollt ist von einem Menschen. Man wird hinter einer „schlechten“ Tat immer Schmerz entdecken und der Versuch sich selbst zu schützen, weil man denkt, dass das was man glaubt und sieht, echt und wahr ist. Kann man soetwas einem Menschen vorwerfen?
      Ich bin mir sicher, dass viele Dinge, die wir jetzt als selbstverständlich und normal wahrnehmen, in 100 Jahren als unmoralisch eingestuft werden.
      Ich denke du gibst deinen Kindern durch die gemeinsame Aufarbeitung die Möglichkeit immer wieder eine gesunde Beziehung zu sich selbst aufzubauen und zu ihrer Umwelt. Sie können ein harmonisches Moralsystem entwickeln, dass sie stärkt und das sich aus Liebe, Erfahrung, Offenheit und Lernen entwickelt und nicht nur durch das Übernehmen über Gehorsam und „Gewalt“.

      Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute <3
      Deine Einstellung ist ein Geschenk für deine Kinder und deine Umwelt. Danke

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  11. Amsel A350

    Natürlich will Jesus nicht, daß wir unsere hilfsbedürftigen gebrechlichen alten Eltern im Stich lassen!
    Und ganz sicher sollen wir unsere Kinder nicht vernachlässigen!
    Wir sollen schon füreinander sorgen, wie wir können!

    Aber man muss sich der Tatsache stellen: Es gibt Konstellationen die einem nicht gut tun, dann muss man sich davon lösen. Bei Suchterkrankungen und/oder Gewalttätigkeit in der Familie z.B. Gerade bnei Suchterkrankungen ist es oft das beste was man tun kann, jemanden vollkommen im Stich lassen. Denn erst wenn es wehtut, springen die Überlebensmechanismen an und die Leute beginnen, die Sucht nicht mehr zu wollen.

    Noch wichtiger ist aber folgendes: Manchmal hindern einen die „traditionellen Werte“, zu reifen. D.h. man hat sich in die Großfamilie einzufügen und alles so zu machen wie es halt Brauch ist (heutzutage in überwältigend vielen Kulturen leider vor allem so, daß die Frauen Untertan sind, unterrangige Wesen) und nichts zu hinterfragen.
    Dann wird aus der Geborgenheit der Familie eine zu enge Zwangsjacke, die einen erdrosselt.
    Und aus dem Zwang, nach außen den Schein zu wahren wird innendrin ein Lügengebäude, man kann sich nicht mehr ehrlich darüber austauschen wer man wirklich ist und was man sich wünscht.

    Warum haben wir z.B. so viele Juristen, manche Anwälte sind sogar Hartz-IV-Aufstocker weil es eigentlich mehr als genug Anwälte gibt, und unglaubeliche Massen an BWL-lern, aber so wenig Handwerker?
    Weil viele Eltern zwar scheinheilig behaupten: „Mein Kind soll alles werden können!“, damit aber nur meinen: BWL-ler, Jurist oder sowas, und das Kind dann in die Richtung schieben, also ihm unterschwellig immer das Gefühl geben: Du musst studiert haben, sonst bist du nichts wert!

    Es gehört zum Erwachsenwerden daß man auch fähig ist, das Wertesystem in das man hineingeboren wird kritisch zu hinterfragen und sich im Zweifelsfall von manchem zu lösen.
    Sonst kommt die gesamte Menschheit nie voran, d.h. sonst wird die gesamte Menschheit nie erwachsen.

    NATÜRLICH darf man seine Familie lieben, aber man muss auch immer bereit sein, auf Distanz zu gehen und sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, wenn man merkt daß sie einem nicht gut tut oder man die Werte die sie vertritt nicht mehr als richtig empfinden kann.

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    1. Anonymous

      Danke für Deine Gedanken. Zum hassen: Wenn man die wörtliche Übersetzung zu Rate zieht, bedeutet es: Wer seine Eltern nicht weniger liebt als…
      Und ich tu mich auch schwer damit Bildnisse von Gott zu erstellen. Hat er immerhin verboten…

      LG

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  12. Maximilian

    Wenn man die 2 einzig wichtigen Gebote richtig interpretiert, kann man die Worte Jesu sicher besser verstehen, wenn er sagt (Matthäus 10, 37): „Wer seinen Vater oder seine Mutter, seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, mein Jünger zu sein.“ 
    Diese Worte Jesu stehen doch nicht im Widerspruch zu (u.a.) Lk 10,17:
    »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst«
    Da ist es doch zu lesen:
    Den Nächsten soll man „nur“ so lieben wie sich selbst!
    Gott soll man aber lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all seiner Kraft und seinem ganzen Gemüt….

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