Kennst Du folgende Aussage?
"Jesus hat uns von Krankheit und Leid befreit! Wir müssen sie nicht ertragen, wir können dagegen beten!"
Hast Du Dich daraufhin schon gefragt warum dann viele Menschen (inkl. Christen) trotzdem krank sind und furchtbares Leid (zB. Missbrauch) erleben?
Ich habe darauf bis heute keine Antwort bekommen. Da werden sie ganz still, die Menschen die scheinbar am lautesten beten. Kann es sein, dass ihr Konstrukt der heilen Welt mit diesen unbeantworten Fragen zu zerbrechen droht? Oder liege ich vielleicht falsch? Verstehe ich die (einfache?) Logik nicht, die dahinter steckt?
Das Ganze erinnert mich an die alte Büroweisheit:
Leider hängt dieses Schild symbolisch wohl an so mancher Gemeindetür oder zumindest an der Tür einzelner Menschen.
Spricht da etwa Frust aus meinen Worten? Ein bisschen. Vielmehr Traurigkeit.
Denn es traut sich doch kaum einer sein Leiden zu äußern, gerade dann wenn es "unsichtbare" Leiden sind! Ein gebrochenes Herz lässt sich besser verstecken, als ein gebrochener Arm. Doch alles was wir verstecken, unter den Tisch kehren, was nicht ans Licht kommt, erdrückt uns. Bis es manch einer nicht mehr aushält …
"Bete aufrichtig, vertraue – dann heilt Dich Gott!" – Was für eine zynische Anmaßung so etwas zu behaupten! Nein, so einfach ist das eben nicht. Leid kann man nicht weg erklären.
Wer das tut, begibt sich in einen Teufelskreis, in dem wir unsere Mitmenschen unterdrücken und einschüchtern.
Statt sie in den Arm zu nehmen und ihnen zu zeigen: "Du bist nicht allein!" verzweifeln sie still und weinen leise. Welche Last legt man Menschen nur auf, mit frommen Idealen die es gar nicht gibt?! Wieviel Last müssen sie damit zusätzlich ertragen?