Auf den Charakter kommt es an

"Bleib so wie Du bist!"  – ein Wunsch, den so mancher gern auf Grußkarten schreibt.

Ich mag ihn nicht besonders. Wahrscheinlich macht sich kaum einer Gedanken darüber. Also sehe ich das Gute darin; nach dem Motto: "Behalte die guten Eigenschaften, die Du hast! Du bist toll!"


Doch was ist mit meinen Eigenschaften, die weniger gut sind?


Viele von uns, setzen sich ab und an – gerne zum Jahreswechsel – ein neues Ziel: 

  • "Dieses Jahr möchte ich lernen geduldiger zu sein!"
  • "Dieses Jahr möchte ich großzügiger sein!"
  • "Dieses Jahr möchte ich mehr vertrauen!"
  • "Dieses Jahr … 

Mein Vorsatz für jedes Jahr – oder besser jeden einzelnen Tag – ist es, jesusmässiger zu leben. 

Ich glaube, nur er kann unseren Charakter formen. Nur ihm ist es möglich uns darin zu unterstützen, andere Menschen zu lieben, wie sie sind und ihnen zu dienen. Klar, geht alles nur, wenn wir uns drauf einlassen. Auch da gibt uns Gott jede Menge Freiheiten. Wenn wir ihm unser JA geben, dann verändert er unseren Charakter – unsere Wesensart. Tag für Tag. Schritt für Schritt; auch wenn wir öfter mal stolpern.
 


In Kolosser 3, 8-10 NGÜ steht:

"Doch jetzt legt das alles ab, auch Zorn, Aufbrausen, Bosheit und Verleumdung; kein gemeines Wort darf über eure Lippen kommen. Belügt einander nicht mehr! Ihr habt doch das alte Gewand ausgezogen  – den alten Menschen mit seinen Verhaltensweisen – und habt das neue Gewand angezogen – den neuen, von Gott erschaffenen Menschen, der fortwährend erneuert wird, damit ihr ´Gott` immer besser kennen lernt und seinem Bild ähnlich werdet." 


Charakter entwickelt sich nicht alleine, sondern vor allem in Beziehungen.
Beziehungen sind ein Lebensmittel. Einsamkeit macht krank, unsere Seele "verhungert" …


Die Entwicklung unseres Charakters beginnt früh. Neben der Beziehung zu unseren Eltern gilt die nächst wichtigste Beziehung, dem Kuscheltier! Fast jedes kleine Kind hat eins. Es liebt dieses Stofftier, spricht mit ihm und besteht darauf, es als stetigen Begleiter bei sich zu haben. 

  

Die Medienpädagogin Dr. Maya Götz schreibt:

"Fast die Hälfte der 1- bis 2-Jährigen hat den Teddy als liebstes Stofftier für sich auserkoren. Und: Er hat gegenüber früheren Generationen sogar noch an Sympathiepunkten gewonnen. Warum der Bär so beliebt ist? „Er hat zwei Arme, zwei Beine, eine Nase und ein Gesicht, das dem Menschen sehr ähnlich ist“, erklärt Maya Götz. Seine Körperform, besonders der große Kopf, komme dem eines Kindes sehr nahe. „Einen Bär kann man hinsetzen, hinlegen und herumtragen – man kann ihn wie einen Menschen behandeln, im Gegensatz zu einem Stoffhund beispielsweise, der meist auf seinen vier Beinen steht“, so die Medienpädagogin. […]  

Ob Teddy, Hasi, Püppi oder Schlumpi, wie der Stoffhund von Maya Götz heißt, den sie seit ihrer Kindheit hat – sie alle agieren als Entwicklungshelfer für Psyche und Sozialisation der Kinder und spielen eine bedeutende Rolle in ihrem Leben. Wie bedeutend, weiß etwa die Hälfte der  Erwachsenen – sie haben ihr Lieblingsstofftier bis heute." – Quelle: urbia.de


Schau Dir mal die Entwicklung von David und Saul in der Bibel an. Beide hatten Gott als Entwicklungshelfer an ihrer Seite. David war ein erfolgreicher Leiter. Saul leider nicht.


Was ist das Geheimnis von David? Was machte er anders als Saul?


Vielleicht gibt uns Psalm 78, 72 einen guten Hinweis: "David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand." 


Ein aufrichtiges Herz (Charakter) und eine kluge Hand (Kompetenz) – sind zwei Hauptmerkmale eines "Mannes mit Charakter" – wie man sagt. Keine Sorge, es gibt auch Frauen mit Charakter 😉


Perfekt war David nicht. Im Gegenteil. Lies mal Psalm 32 und Psalm 51. Was er mit Bathseba und ihrem Mann abgezogen hat … da gab es Mord und Totschlag, im wahrsten Sinne! David hatte Schreckliches getan.

Er packte es vor Gott auf den Tisch, versteckte sich nicht und stand zu seinen Fehlern. Er war bereit die Konzequenzen für diese Taten zu tragen und bat Gott ihm seine Schuld zu vergeben. Gott nahm ihm "die Last von den Schultern" heißt es. 

Ob sich David von diesen Taten jemals komplett erholt hat? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich hat es ihn ein Leben lang beschäftigt, mal mehr, mal weniger. Er musste damit leben. Doch sein Herz war frei. Frei von Schuld, voller Gnade. Und die gab er an viele Menschen weiter. David hatte neu begonnen. Sein Leben komplett geändert! 


Und Saul? Eigentlich war er ein schlauer Kerl. Er war selbstbewusst, mutig und fleißig. Gott kann Schwächen in Stärken verwandeln, aber eben nur dann, wenn wir gemeinsame Sache mit ihm machen. Saul gestand sich seine Fehler nicht ein, er vertraute nicht auf Gott, sondern auf seine eigenen Stärken. Das geht ne Weile gut, doch irgendwann stößt jeder Mensch an seine Grenzen. Lange Rede … am Ende brachte sich Saul mit seinem eigenen Schwert um.


David und Saul, beide hatten charakterliche Stärken und Schwächen. In so manchen Bereichen waren sie sich sehr ähnlich. Und doch verlief ihr Leben ganz unterschiedlich, sie entwickelten sich in verschiedene Richtungen.


Gott möchte unser Entwicklungshelfer sein! Unseren Charakter formen – denn er ist eine wichtige Vorraussetzung um Menschen lieben und dienen zu können!


Im Galater 5, 22 steht:

"Die Frucht hingegen, die der Geist Gottes hervorbringt, besteht in Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung."
 
Diese Charaktereigenschaften wünsch ich Dir! Dass sie mehr und mehr in Dir ausreifen, um Dich und andere zu bereichern!

 

Es geht nicht um Druck und Schlechtrederei – "Du bist nicht gut genug. Du musst besser und noch besser werden!" – sondern viel mehr darum, eigenes Verhalten zu reflektieren, Schwächen zu erkennen, ehrlich zu sein und Stärken zu fördern!

 

Fang doch gleich damit an :-)

 

Alles Liebe, Segenregen.

Mandy


© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 


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Dieser Beitrag wurde am 12. April 2016 veröffentlicht.

3 Gedanken zu „Auf den Charakter kommt es an

  1. Cornelia

    Ich hab irgendwann „bleib so wie du bist“ durch „schön,dass es dich gibt “ ersetzt…. 😉 an den charakterschwächen arbeiten wir dann noch

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  2. Sandra

    Auf meiner Abifeier hat der Rektor damals gesagt: „Wenn euch in 20 Jahren jemand sagt, dass ihr euch nicht verändert habt, dann versteht das als Beleidigung – oder zweifelt zumindest an euch“. Jeder Mensch verändert sich permanent – und das ist toll!

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  3. Markus

    …ich bin ja ein Fan von "Stärken fördern"… Wenn uns Gott ganz bewusst "Begabungen" geschenkt hat, dann sollen wir sie sicher nicht ins" Schweisstuch " packen und vergraben, sondern damit wuchern…das ist auch leichter als immer so viel Kraft in unsere negativen Seiten zu investieren und wir werden manches doch nicht ändern….

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