Ihr Christen!! Ihr frommen Helden!!! – Äh?

child-164318_640Ein krimineller Junkie, liest im Knast die Bibel, betet, ändert sein Leben, erfährt einige Zeit später Freiheit in jeglichem Sinne (zB. keine Gitter, kein Saufdruck, keine Wut) zieht jetzt als Prediger durchs Land und erzählt wie toll Jesus ist.
 

  • Lotterleben 
  • Gebet
  • Aha-Effekt
  • Lebensveränderung
  • Hingabe
  • Sinneswandlung 
  • Frieden
  • Jesus = Alles gut – Ende gut


Mal ehrlich; so oder ähnlich erzählen wir Christen unsere Biografie gern. Zu Recht. Ohne Zweifel. 

 

Ich bin überzeugt, dass Jesus Menschen verändern kann. 

"Wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen!"2. Korinther 5, 17

 

Ja. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. 


Auch bei mir hat sich dadurch einiges verändert. Ich bin heute wesentlich geduldiger, als früher – bevor ich mich für Glauben, Bibel und für Jesus interessierte, ihm mein Herz anvertraute. Außerdem wertschätze ich andere Menschen heute mehr, als in meinem "altem Leben". Das mag auch am Alter liegen. Doch ich vermute, dass auch Gott seine Finger im Spiel hat.

Und in meinem "neuem Leben"? Da habe ich Menschen jahrelang belogen, auch mich selbst. Ich habe öfter keinen Bock auf Gottesdienst, finde Lobpreis Musik meistens doof und gerade bringt mein Mann Schokolade und Kakao vom Einkauf mit. Ich faste doch seit einiger Zeit Schokolade. Wusste er nicht. Du darfst drei Mal raten, was ich gerade esse und mit was ich nachspüle … immerhin hilft er mir dabei.  😉

 

Ich bin kein Superheld. Ich bin Mensch und Christ. Ich bin nicht perfekt. Und Du? 

Jeder weiß, dass es keine perfekten Menschen gibt. Jeder macht kleinere und / oder größere Fehler. Jeder hat Schwächen. Doch was vermitteln wir als Christen den Menschen, denen wir begegnen? Sei es in der Familie, im Freundes- und Bekanntenkreis, in der Nachbarschaft, auf der Arbeit, beim Sport, im Gottesdienst … ? Na klar, dass Gute in uns, dass was Gott in uns positiv verändert hat! Wenn so mancher erstmal in Fahrt gekommen ist, sprudelt es aus ihm heraus. Unsere Fehler und Schwächen erzählen? Nicht anonym im Internet – sondern im echten Real Life??? Ähm. Ganz ehrlich? Ich erlebe das fast nie. Auch Bücher gibt es fast nur von scheinbar "frommen Helden", nach oben genannten Muster. 


Klar. Jeder Mensch, ob Christ oder nicht, will sich gut darstellen. Fast keinem ist total wurscht, was andere von ihm denken. Also erzählt man positives von sich und aus seinem Leben.



Immer mal wieder gibt es Blog-Kommentare oder Mails, in denen jemand etwa in diesem Wortlaut schreibt: "Bei Euch Christen scheint alles Friede, Freude, Eierkuchen zu sein! Mein Leben sieht seit Ewigkeit beschissen aus – ein Mist nach dem anderem passiert."

Mein Empfinden ist, dass viel mehr Christen erzählen, was für ein tolles und inniges Verhältnis sie zu Gott haben. Das mag so sein – das ist genial! Und doch gibt es auch Zeiten, in denen ein Christ, von Gott nichts mitbekommt. Zeiten, in denen er das Gefühl hat, seine Gebete erreichen Gott nicht. Es kommt nichts zurück. Statt Glauben und Vertrauen – Leere und Zweifel.

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ja. Wir sollten uns gegenseitig ermutigen und stärken, nicht runterziehen. Wie so oft, kommt es auch hier auf die goldene Mitte an. Manchmal ist Schwäche zeigen / dazu stehen ein Zeichen von Stärke. Nur weil es Menschen gibt, die ihre negativen Seiten unter den Tisch fallen lassen, sollten wir es ihnen nicht nachmachen.


Schwäche und Fehler zu zeigen, darüber zu sprechen, dazu zu stehen, kostet Mut – macht aber menschlicher. Versteck Deine Menschlichkeit nicht und Du wirkst greifbarer, vertrauensvoller und beeindruckender für andere!


In Deinem "alten Leben" hast Du Mist verbockt und in Deinem "neuen Leben" nicht mehr??

Vergiss es. Wir Christen sind keine fehlerlosen Heiligen. 

Selbst in der Bibel finden wir Menschen (außer Jesus), die voller Fehler waren. Ich sag nur David, über dessen One-Night-Stand ich kürzlich geschrieben habe. Der ließ seinen Konkurenten mal eben um die Ecke bringen, damit er bei dessen Frau landen konnte. Ein Held?? Wohl kaum. Und Mose? Voll der Choleriker. 

Oder lies mal die Psalmen. Da findest Du alle Emotionen, die die Gefühlspalette hergibt. Hass, Frieden, Rache, Geborgenheit, Ängste, Hingabe, Wut, Freude, Neid, Stärke, Scheinheiligkeit …  

Die Autoren der Psalme gefallen mir. Sie halten nicht hinterm Berg mit allem was sie empfinden. Sie ignorieren und unterdrücken ihre Gefühle nicht. Sie bringen sie an die richtige Adresse; zu Gott. Offensichtlich hält der das aus!


Wie wäre es, wenn wir Christen nicht nur Gott unsere negativen Gefühle erzählen, sondern auch den Menschen um uns herum; Bekannten, Freunden, Kollegen …. und auch in unseren Gemeinden und Hauskreisen darüber berichten?


Vielleicht hätten dann einige Menschen nicht den Eindruck, dass es in unseren Kreisen vor allem darum geht, eine heile Fassade aufrecht zu bewahren?!

 


Denk mal drüber nach!

 

Alles Liebe und fetten Segen für Dich.

Deine Mandy

 

© Foto: pixabay.com  / Creative Commons CC0

 


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Dieser Beitrag wurde am 11. Februar 2016 veröffentlicht.

44 Gedanken zu „Ihr Christen!! Ihr frommen Helden!!! – Äh?

  1. Nic Ole H

    So jemanden kenne ich auch – seine Geschichte ist wirklich krass! Aber heute gehört er zu Jesus und ermutigt andere mit seiner Lebensgeschichte. Absolut genial!!!!

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    1. Reinhold

      Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Blockartikel. Gerade am Sonntag habe ich hier von einem Bosnier in Sarajevo eine Predigt darüber gehört, dass auch in ihm dunkle Seite auftauchen. Das ist so genial, denn hier noch mehr als in unserer westlichen Kultur möchte man gerne die dunklen Seiten ignorieren. Ich denke, dass Dein Artikel hier total wichtig und ausgewogen ist. Denn es gibt natürlich auch die Befreiung und Heilung und Umkehr eines Menschen und das alte ist vergangen und siehe alles ist neu. Aber Charakterveränderung ist ein Prozess, den wir nicht ignorieren können. Und selbst Paulus hatte diesen berühmten Stachel im Fleisch. Immer noch rätselt man darüber, was es nun war. Es ist eigentlich nicht wichtig, denn wichtig ist vielmehr, was Gott darüber sagt:

      2Kor 12,9 Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

       

      Was lediglich eine körperliche oder seelische, oder eben doch eine menschliche, charakterliche Schwäche, oder der Kampf gegen den Stolz.

      Früher hatte ich gedacht, dass es an meinem schwachen Gebet liegen würde, oder man vielleicht mehr fasten müsse.  Dieser kindische Glaube ist nicht mehr. Beides ist wichtig und richtig, aber es liegt nicht nur an uns, erfolgreich im Glauben zu sein. Und sowieso misst Gott Erfolg ganz anders, als wir es gerne sehen. DANKE FÜR DEINEN BEITRAG

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  2. Bob

    Manchmal sind die Zeugnisse auch leicht übertrieben. Da wird aus einem Joint und zweimal Schmusen schnell mal eine „Drogenkarriere im Sündenpfuhl“, um die Dramaturgie zu erhöhen 😉

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  3. Elias

    Ich kann da auch aus eigener Erfahrung sprechen…
    Allerdings werde ich hier jetzt nicht mein Lebensweg auftischen.
    Aber seit 3 Jahren ist mein Leben ganz anders, um Welten besser :). Das heißt nicht, wie du schon sagtest Mandy, das mein Leben jetzt Friede Freude Eierkuchen ist, aber es ist so gesehen ein lebendigerer Kuchen als vorher 😉 Und mit neuen Zutaten die meinem Leben und auch dem anderer einen neuen wunderbaren Geschmack verleihen. Und das geile ist, der Geschmack ändert sich nicht, zumindest nicht grundlegend :). Klar verändert sich jedes Leben mit der Zeit und es kommen Sachen hinzu und manches geht. Doch meine Beziehung zu Jesus kann nichts mehr kaputt machen, denn sie ist wie ein unzerstörbares Band :)

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  4. Sandra

    Natürlich ist nicht alles himmelhochjauchzend, auch nicht im Leben eines Christen. Aber ich kann 100 % sagen, dass der Segen immer wieder spürbar und auch wunderlich, wunderbar ist. Ich möchte lieber nicht wissen, wo ich heute ohne meinen Glauben stünde. Mein Glaube hilft mir enorm im Leben, und ab und zu gibts eben noch diese wundersamen Gebetserhörungen oben drauf. Wenn mal Zweifel kommen, erinner ich mich einfach dran.

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  5. Eva

    20 Jahre hatte ich schwerste Depressionen und Angstzustände,obwohl ich Christ war,an vielen tagen spürte ich nicht mal ob es Gott wirklich gibt,dann griff Gott ein,ja,mir geht es jeden Tag etwas besser,aber von neinen Heilungswunder bin ich meilenweit entfernt.Jeden tag neu spüre ich meine Abhängigkeit von Jesus,das ist sicher gut so,man bleibt demütig,auch anderen gegenüber,aber -wie hätte ich das ganze ohne Jesus überstanden?Wahrscheinlich garnicht!

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  6. Andrea

    Hm, musste schmunzeln, aber auch nachdenken. Ist mir oft gar nicht so bewusst, dass wir als Christen so rüberkommen wie "Friede, Freude, Eierkuchen". (aber da ist schon – leider – was dran.)

    Daher finde ich deine Artikel toll und danke, dass du uns darauf aufmerksam machst.

     

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  7. annemarie

    ECHT genial…..danke Mandy dass du das geschrieben hast u. somit auf den Punkt gebracht hast

    nun ist mir bewusst was wir Christen oft anrichten :(  ….wir müssen "echt" werden, zu unseren Schwächen stehen…..vielleicht erreichen wir ja dann mehr Menschen die JESUS noch nicht kennen

    seid alle mächtig gesegnet

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  8. Tina

    Hm, diesmal kann ich dir nicht uneingeschränkt zustimmen, Mandy.

    Die meisten Christen, die ich kenne, befinden sich gerade in nicht so prickelnden Lebensumstaenden und geben das auch durchaus zu.

    Der Unterschied zu Nichtchristen besteht aber darin, dass wir wissen, dass Jesus mit uns durch jeden Schlamassel geht. Er ändert nicht unbedingt die Lebensumstaende (manchmal natürlich auch das), sondern unsere Sichtweise darauf. Und so können wir dann trotz dem Mist, der gerade in unserem Leben passiert, zuversichtlich und sogar fröhlich sein.

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  9. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

    Die Gemeinde sollte ein Ort sein, wo wir zu unseren Fehlern stehen können und wir uns dann gegenseitig ermutigen mit der Hilfe von Jesus dran zu bleiben. Stattdessen ist es manchmal ein Ort, wo jeder versucht seine Schwächen zu verbergen, damit weniger über ihn getratscht wird …

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      1. Gast auf Erden

        In manchen Kirchen sind Sünder nicht erwünscht! Dabei sind das doch genau die Menschen, die Jesu Hilfe und Stärkung am allernötigsten hätten.

        Dort geht es dann eben darum, wer al allerfrömmsten dahsteht. Gutmenschen die sich für Bessermenschen halten und trotzdem nur … arme Sünder sind. 

         

        Und die Kardinalfrage ist doch, geht die beschriebene Änderung im Leben und des Lebens nur mit Jesus, oder auch mit wem anderen, oder gar nur aus eigener Kraft?

        Schaffen das auch Muslime (haben mit Jesus nix am Hut), Juden, (haben mit Jesus gar nix  am Hut) oder gar Shintoisten, Buddhisten, Hindus oder, igitt, igitt, Atheisten (glauben, dass auf Erden alles mit rechten Dingen zugeht; ganz ohne Elfen, Drachen, Einhörnern, oder heisst es Einhorne?), Feen und Göttern. Oder sind nicht-Jesusgläubige ausgeschlossen vom sich ändern können?

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        1. Hanna

          Meine Kardinalsfrage lautet anders, denn was sollte so eine Lebensänderung, ob jetzt viel oder wenig, letztendlich bewirken? Läßt sich dieser Bruch, der zwischen Mensch/Schöpfung und dem,  ich nenns jetzt mal " Göttlichen", existiert, durch ein bischen Lebensänderung aus der Welt schaffen?

          Für mein Gefühl nein, denn dieser Bruch, dessen Folgen seit Jahrtausenden mit endlosem Leid, Zerstörung unserer Umwelt etc sichtbar sind, ist meiner Meinung nach zu groß, als dass es ins Gewicht fallen könnte, ob " ich ein bischen netter" werde.

          Also lautet meine Frage, welche Möglichkeiten gibt es, diesen Bruch zu überwinden? Darauf antwortet jede Religion anders, in der Regel mit Maßnahmen/Auflagen für den Menschen ( Gutsein,religiöse Pflichten erfüllen etc)

          und der Gott der Bibel antwortet so, dass Er den Menschen schlichtweg nicht für fähig hält, diesen Bruch zu kitten und  Er es deshalb in Gestalt Seines Sohnes selbst erledigt hat, woraus für den Menschendie einzig erfolgende "Verpflichtung"  resultiert, das für sich in Anspruch zu nehmen/ zu glauben.

          Ob ich da danach ein  besserer/veränderter Mensch werde oder nicht, ist eine Sache zwischen mir und Gott und man tut gut dran, Ihn da ernst zu nehmen, aber das bringt mich nicht " in den Himmel".

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          1. Hanna

            Ach so, ich hatte vergessen, ich halte es für alle Menschen und Glaubensrichtungen, also egal ob Buddhist, Atheist, Hindu etc etc

            für möglich, sich zu verändern/ bessere Menschen zu werden und  könnte sofort einige aufzählen, die in meinem persönlichen Umfeld nicht gläubig,aber dafür die wesentlich besseren Menschen  als ich z.B. sind.

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  10. Bernhard Köster

    Schwäche und Fehler zu zeigen, darüber zu sprechen, dazu zu stehen, kostet Mut – macht aber menschlicher. Versteck Deine Menschlichkeit nicht und Du wirkst greifbarer, vertrauensvoller und beeindruckender für andere!

    Liebe Mandy, danke für diesen Artikel, genau so ist es!

    LG Bernhard

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  11. Angelika Hasse

    Hallo Mandy,

    danke für Deinen Beitrag heute. Genau aus diesem Grund bitte ich Dich, die Aussage

               Diese Bloggerin ist nicht perfekt

    wieder aus Deiner Blogseite herauszunehmen, denn wir wissen, daß niemand perfekt ist

    Sei herzlich gegrüßt

    Angelika

    Antworten
    1. Mandy Artikelautor

      Hallo Angelika.

      Hinter „Diese Bloggerin ist nicht perfekt“ gab es vor 3-4 Jahren mal eine Kampagne unter Bloggern, daraus stammt es. Leider ist die Webseite dazu nicht mehr im Netz.  

      Ich möchte es gern da lassen; weil ich es gut finde sich hin und wieder daran erinnern. Lass Dich nicht daran stören 😉

      Alles Liebe.
      Mandy

       

      Antworten
  12. Katharina

    Mandy, fühle Dich umarmt. Du bist für mich ein Echt-Mensch und genau das finde ich einfach, unkompliziert gut! Danke, für deine informativen Blogartikel! :-) 

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  13. Kai vom Bodensee

    Wahrscheinlich war er nie ein Junkie. So wie einige Leute nie einen Hirntumor hatten.

    Verkaufen sich halt gut solche Geschichten. 

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    1. Hanna

      Die einen schauen den Fehler an, den jmd gemacht hat, die anderen den Menschen. So unterschiedlich kann man durchs Leben gehen und entsprechend unterschiedlich sind dann auch die Erfahrungen.

      Antworten
      1. Anonymous

        Vielleicht würden Reaktionen anders ausfallen, wenn nicht immer nur zu solchen Lügen gegriffen wird, wenns um Gott geht. Stimmt schon, die Geschichten verkaufen sich halt gut. Vielleicht würde ja auch niemand schlecht über all das denken müssen, wäre Gott nicht komischerweie nur erreichbar für ein paar wenige, die komischerweise sowas immer besser machen als die anderen Deppen, die es einfach noch nicht oft genug und vor allem richtig genug verucht haben :(

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        1. gekreuzSiegt Moderator Hanspeter

          Ob die Reaktionen anders ausfallen würde, bin ich mir nicht so sicher. Doch durch die übersteigerten Erwartungen gibt es mehr Enttäuschungen. Einige Menschen lernen auch aus Enttäuschungen ihre Erwartungen zu überdenken und mit biblischen Berichten zu vergleichen – auch da war nicht immer alles so einfach. Paulus hat so ziemlich viel durchgemacht – auch so manche Enttäuschung.

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  14. Rolf

    Ja, hier liegt ein Problem, wer redet schon gern über Fehler, Versagen. Je "christlicher" umso schwieriger: Beispiel: Welches Missionswerk berichtet , dass es 10.000 Euro Spendengeld "versenkt" hat, weil Hilfsgüter im Empfängerland vernichtet werden mussten oder kaputt ankamen, Menschen bei Grossevangelisationen gestorben sind? Flüge verpasst wurden oder Gelder veruntreut wurden. Oder oder oder. Moralisches Versagen, falsche Lehren etc. Die Bibel ist da irgendwie nüchterner, Paulus z.B. hats aufgeschrieben und es zählt zur heiligen Schrift. Auch uns würde es glaubwürdiger machen, wenn wir mal öfter genauer hingucken würden und nüchtern, aber trotzdem glaubensvoll ans Werk gingen…..

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  15. Jana

    Oh, man danke Mandy! Du sprichst mir mal wieder aus der Seele und sprichst bzw. schreibst Dinge aus, die wenige Christen so sagen. Das Problem beim Weitertragen der Schwächen finde ich oft, dass manche Christen damit einfach gar nicht umgehen können, weil dann die heile christliche Welt zusammmenfällt.

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  16. Re Ni

    Ich bin jetzt seit ca. 3 Jahren Christ und ganz ehrlich, diese Berichte, dass es plötzlich "bumm" gemacht hat und der oder die waren plötzlich ein völlig veränderter Mensch, finde ich manchmal fast sogar eher demotivierend. Bei mir ist es nämlich nicht so, auch wenn ich das gern gehabt hätte. Wump…alle Ängste weg, Zack die Depressionen gleich mit. Aber leider ist es bei mir eher ein Prozess, mit Höhen und Tiefen. Wenn man diese gutklingenden Geschichten hört, denkt man schon manchmal. Hmmm was mache ich falsch? Bete ich zu wenig? Was muss ich nur tun? Warum spricht Gott nicht so deutlich und hörbar zu mir, wie bei anderen?

    Aber vielleicht wird man die Veränderungen in ein paar Jahren erst im Rückblick erkennen.

    Auf jeden Fall mag ich authentische Menschen. Nicht erst jetzt, sondern schon bevor ich Christ war. Gerade die Fehler machen menschlich und liebenswert!

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  17. Sascha

    Schön geschrieben und ein Thema, dass mich schon lange beschäftigt. Ich finde auch, dass man viel authentischer für andere ist, wenn man positives wie negatives aus dem Leben und Alltag teilt. Danke für den schönen Impuls!

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  18. Hans-Christian

    Hallo Mandy und an alle anderen… ich kann das so sehr verstehen – ich habe auch noch nach meiner Entscheidung für Jesus viele schlimme Dinge gemacht und erst im Laufe von Jahren ablegen können. Dadurch habe ich Barmherzigkeit und Mitleid gegenüber denjenigen gelernt, denen es genauso geht. Und das Tolle daran ist : Gott hat mich nicht fallen lassen, sondern liebt mich trotzdem! Wenn ich diese Erfahrung authentisch rüberbringe, brauche ich keine Liste von Heldentaten.

    Gut geschrieben, Mandy!

    Viel Segen und LG.
    Hans Christian

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      1. Hanna

        Bitte streitet nicht, wer mehr Tote auf dem Gewissen hat, das ist eine endlose Diskussion und vertieft nur Gräben, wo vielleicht gar keine sind, denn Du hast Recht, Religion hat viele Menschenleben auf dem Gewissen, aber vielleicht hilft der kleine Gedankengang, dass Jesus weder eine Religion noch ein -TUM gründen wollte, sondern genau das abgeschafft hat.
        Und dafür ging er auch ans Kreuz, wohlgemerkt, Er wurde nicht von Ungläubigen gekreuzigt, sondern von den etablierten Religiösen, denen Er ein Dorn im Auge war.
        Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder Mensch selbst einen Zugang zu Gott hat? Keinen Hohepriester/Kardinal mehr dazwischen braucht? Keine hohen Geldsummen mehr für die Sünden im Tempel/der Kirche abliefert? Also mußte Er weg, sprich hat die Religion auch einen sehr Prominenten, sozusagen den Juniorchef auf dem Gewissen.

        Möchte aber drauf hinweisen, dass Jeanot schrieb “ wer Jesus begegnet ist“ und das hat primär mit Religion/ mit einem -Tum nichts zu tun. Wem Jesus begegnet, ist aufgerufen, “ die andere Wange hinzuhalten“, „seine Feinde zu lieben“, “ die zu segnen, die euch fluchen“ und es läßt sich leicht abprüfen, wem jemand nachfolgt, auch dazu ruft die Bibel auf, wenn sie sagt “ an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen“.

        Und doch geschehen Fehler, zweifelsohne, wie Mandy in ihrem Artikel schon beschrieb. Das Bodenpersonal ist nicht perfekt, es hat nur ein perfektes Vorbild.

        Nachfolger Jesu sind heute die meist verfolgte Gruppierung überhaupt, wir haben aktuell ca 100 Millionen von ihnen, die in über 50 Ländern nur wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminert werden, das sind Seine Nachfolger, aber über die spricht man heute sehr wenig oder nicht.

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  19. Georg

    Wer so eine Veränderung erlebt hat, soll sie ruhig erzählen.
    Und klar ist, Jesus verändert uns alle.
    Ein Buch schreibt eben nur der mit einer spektakulären Biographie.

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  20. Simone

    Vielleicht haben viele einfach nur noch nicht verstanden, was es heißt „im Licht zu wandeln“, wozu wir Christen aufgefordert sind? Vielleicht haben all die, die aus ihrem Leben eher eine Geheimnis machen, eben dunkle Kammern, Mördergruben und die Erfahrung gemacht, daß sie dann weniger „angesehen“ oder wert sind/haben bei anderen?

    Möglicherweise können wir einander unterstützen dabei, wie man Dinge ans Licht bringt, wie man den anderen liebt, wie Gottes Liebe denn überhaupt ist, denn sie ist nunmal anders als das, was wir ohne Christus gemeinhin als Liebe verstehen, denn die ist endlich. Die Liebe Christi nie.

    Ja, es ist auch Kampf, immer wieder, offen zu leben, seine Schwächen und Fehler einzugestehen, zu benennen und dazu zu stehen … ach … nennt man das nicht „authentisch sein“? 😉 Und ja, wir müssen dann damit rechnen, daß sich Menschen abwenden von uns. Und ich darf mich fragen: brauche ich wirklich diese Anerkennung von Menschen? Warum? Geht das nicht auch irgendwie anders?
    Auch das gehört zu den Geheimnissen dieses Königreiches, das sichtbar ist und auch wieder nicht. Ich lade ein, danach zu suchen, denn es ist möglich … oft genug nicht angenehm, aber möglich und nach und nach wachsen wir in das Königreich hinein und mit IHM zusammen. Aber es braucht eben auch immer wieder Menschen an der Seite, die einem dann Mut machen, weiterzugehen …

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  21. Olaf

    „Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“

    Liebe Mandy,

    es macht einen deutlichen Unterschied, ob wir mit Jesus leben oder ohne. Durch verändert sich unser Leben und unsere Sichtweisen.
    Es ist Jesus, der in uns all das bewirkt.
    Wir haben dadurch eine andere Perspektive gewonnen, wenn wir mit Jesus leben. Nur weil wir ähnliche Missgeschicke erleben, müssen wir nicht wie die Beule unterm Teppich laufen und alles schlechte auskotzen.
    In erster Linie geht es doch darum Jesus in uns groß zu machen.

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    1. Hanna

      Hallo Olaf,

      ich hatte nicht den Eindruck, dass Mandy dazu auffordert, “ wie Beule unterm Teppich zu laufen und alles Schlechte auszukotzen“, wie kommst Du denn auf diese Idee?
      Was macht Jesus denn so groß? Dass er mit gefallenen, unperfekten Menschen Seinen Plan durchzieht und Sein Reich errichtet und das wird in der Bibel haargenau ohne Beschönigung beschrieben und wird dadurch Jesus kleiner gemacht? Im Gegenteil.
      Irgendwo steht, dass Gott gerade das erwählt, was vor der Welt nichts her macht, um Seine Größe zu verdeutlichen, Er hat keine Super- oder Elitechristen nötig, Er schafft es mit den unvollkommenen Nachfolgern, die er mit Seinem Geist so leitet, dass Seine Pläne umgesetzt werden.

      Mich persönlich ermutigen authentische Christen, die von ihren Kämpfen, Niederlagen und auch dem Durchhelfen Gottes erzählen sehr und ich wünsche mir davon viele in unseren Gemeinden.

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