Eine der meist zitierten Geschichten der Bibel steht im 8. Kapitel von Johannes.
Jesus ist gerade im Tempel unterwegs und erzählt da ganz angeregt von Gott. Immer mehr Menschen versammeln sich um ihn rum und hören aufmerksam zu.
Ich vermute, so manchen Kollegen geht das gewaltig gegen den Strich und sie beschließen, Jesus vor
allen Leuten bloßzustellen. Diese Kollegen nennt die Bibel "Schriftgelehrte und Pharisäer".
Das sind keine bösartigen Menschen, nur sind sie oftmals ziemlich unsensibel und versuchen ihre frommen Gesetze mit Druck durchzusetzen – dabei ist der Glaube an Jesus ein Glaube der Freiheit!
Die Pharisäer also bringen eine Frau zu Jesus, die fremdgegangen ist. Irgendwie kam das raus und Du musst wissen, dass Ehebruch (so nennt die Bibel fremdgehen) damals unter Todesstrafe stand.
Verstoß gegen das 6. Gebot = Tod durch Steinigung! Echt krass!
Da steht also nun diese Frau, vorgeführt vor allen Leuten und die Pharisäer fragen Jesus:
"Na, was sagst Du dazu? Tod durch Steinigung – oder? Steht ja schwarz auf weiß im Gesetz!"
Eine verzwickte Situation für Jesus!
Wenn er die Frau freispricht, dann stellt er sich über das Gesetz von Mose (was damals ebenfalls mit der Todesstrafe geahntet wurde) und wenn er sie verurteilt und somit hinrichten lässt, sind seine ganzen Predigten über Gnade und Vergebung absurd.
Ein skurriles Duell, in dem sich Liebe und Gesetz gegenüber stehen!