Was bringt beten, wenn Gott bereits einen Plan hat?

Man hört ja öfter mal, dass Gott einen Plan hat – für jeden Menschen….

  • Weiß der dann auch, was das kleine Mädchen, das heute morgen geboren wurde, später mal beruflich machen wird?
  • Und er weiß auch ob Onkel Manfred vom Krebs geheilt wird oder nicht?
  • Und wielange Tante Helga wohl noch leben wird…. weiß er das auch?
  • Ob Gott heute schon weiß, wer Europameister 2012 wird?

 

Was meinst Du dazu?

Ich denke, dass Gott einen Plan hat und durchaus schon heute weiß, was mit manch einem in der Zukunft passieren wird. Dennoch denke ich, dass Gott durch Gebet seine Pläne mit uns auch mal spontan ändert. Denn wenn er fest und steif auf seinen Plan pochen würde, dann wäre Gebet total machtlos, oder?

 

Im Jakobus 5, 16 da steht: "Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken."

 

Ich hab von Max Lucado (Autor) und seiner Tochter ein passende Erlebnis gelesen:

"Als meine Tochter Sara in der zweiten Klasse war, durfte sie sich in einem Geschäft, das auf unlackierte Möbel spezialisiert war, einen Schreibtisch aussuchen. Sie war begeistert bei dem Gedanken, einen eigenen Schreibtisch zu besitzen.

Als sie erfuhr, dass wir den Schreibtisch nicht sofort mitnehmen konnten, war sie ganz unglücklich: "Aber Papa, ich wollte den Schreibtisch schon heute mit nach Hause nehmen."

Es ist ihr hoch anzurechnen, dass sie nicht mit dem Fuß stampfte und Forderungen stellte. Sie versuchte jedoch mit allen Mitteln, ihren Vater umzustimmen. Jedes Mal, wenn ich in dem großem Laden um eine Ecke bog, wartete sie auf mich.


– "Papa, glaubst du nicht, dass wir ihn selbst lackieren können?"

– "Papa, ich möchte nur ein paar Bilder auf meinem neuen Schreibtisch malen."

– "Papa, bitte, nehmen wir ihn heute mit!"

 

Nach einer Weile war sie verschwunden, nur um mit offenen Armen zurückzustürmen.

"Weißt du was Papa", sprudelte es aus ihr heraus. "Er passt genau in unseren Kofferraum."

 

Tschja. Familie Lucado hat den Schreibtisch tatsächlich an diesem Tag mit nach Hause genommen. Max Lucado schreibt, dass es natürlich klar ist das ein siebenjähriges Kind keine Ahnung davon hat, was nun in ein Auto passt. Aber die Tatsache, dass das Mädchen den Kofferraum mit ihren Armen ausgemessen hat, erweichte sein Herz.

Aber schlussendlich entscheidend, wie Max Lucado schreibt, war wie sie ihn ansprach…. mit Papa.


Die Tochter hat den Vater beeinflusst. Sie hat seinen Plan geändert. Und vielleicht ist das beim Beten ähnlich. Wir können die Einzelheiten von Gottes Handeln beeinflussen.

 

Vielleicht kennst Du die Story aus der Bibel, wo Mose auf dem Berg Sinai gebetet hat. Er bettelte Gott an, das Volk nicht zu vernichten und Gott ließ sich umstimmen: "Da tat es dem Herrn Leid und er ließ das angedrohte Unheil nicht über sie kommen." – 2. Mose 32, 14

 

Das Gebet von Mose beeinflusste Gottes Pläne!

Natürlich kann Gebet nicht alles verändern. Wir werden Gott nicht daran hindern können, die Menschen zu lieben. Wir können sein Wesen, seine Charakterzüge nicht verändern und auch nicht seine Pläne, mit der Zukunft im Himmel usw.

Doch ich denke, dass wir durchaus Einzelheiten beeinflußen können. Es geht aber nicht darum einen widerwilligen Gott umzustimmen. Beten bedeutet vielmehr, Gott – unserem Papa – inständig zu bitten, das zu tun, was er tun will (heilen, helfen, seiner Tochter einen Schreibtisch geben) und es schneller, stärker und eindeutiger zu tun. 
 

Sehr interessant fände ich jetzt zu erfahren, mit welchen Gebeten ich Gott schon beeinflußen konnte. 😉

 

Vielleicht ist beeinflußen auch zuviel gesagt. Vielleicht könnte / sollte man es anders nennen?! Ideen?

 

Alles Liebe und fetten Segen!

Deine 
Mandy


© Ilustration von Arno Backhaus aus seinem Buch "Spruchreif" – darf frei verwendet werden. Danke!

 


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Dieser Beitrag wurde am 22. Juni 2012 veröffentlicht.

34 Gedanken zu „Was bringt beten, wenn Gott bereits einen Plan hat?

  1. Rosemarie

    danke, ich lese deine Beiträge sehr gerne Mandy, dir heute abend auch einen schönen Fußballabend, sei gesegnet ♥

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  2. Hi

    Finde Deine Beiträge ebenfalls immer sehr gut und am besten ist das Seelenfutter…das hat mir schön manch einen Tag erleichert bzw. mich begleitet…! Fetten Segen für Dich

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  3. Jesus-Punk

    Danke. Wobei es eigentlich bedenklich ist, wenn du meine Beiträge „immer sehr gut“ findest… 😉 Ich schreib mit Sicherheit auch manchmal Quatsch mit Sosse…

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  4. Ich

    Gott wird uns niemals seinen Willen aufdrängen/ uns zwingen in seinem Willen zu leben. Denn jeder Mensch soll frei entscheiden. Also wenn wir um etwas beten, was Gott eigentlich nicht für uns will, dann wird er es uns  dennoch geben.
    Ich kannte mal einen Mann, der wollte unbedingt nach Amerika, er betete jahrelang dafür und bekam dann die Chance über die Army dort zu arbeiten. So wanderte er mit seiner Frau aus nach Amerika, weil das immer sein größter Traum war.
    Doch sein Leben ging nur bergab… zum Schluss war er wieder in Kriminalität abgerutscht, nahm Drogen, die Ehe war fast kaputt. Er entschied sich nach Deutschland zurück zu kommen für einen Neuanfang und machte Gott Vorwürfe "warum hast du das zugelassen?" Gott antwortete ihm: "Ich wollte nicht, dass du nach Amerika gehst, weil ich wusste was passieren wird. Aber DU wolltest und hast MICH nicht gefragt, also ließ ich dich gehen, weil ich wollte, dass du glücklich bist. Wenn du aber gefragt hättest was mein Wille für dich ist, hätte ich gesagt "geh nicht!" ich habe andere Pläne für dich!"
    Gott muss uns lassen – wenn wir etwas unbedingt wollen, weil er uns liebt. Nur wenn wir auf ihn hören kommen wir in das hinein was er für uns geplant hat und das ist das Beste, auch wenn es manchmal hart ist und nicht so toll ausschaut.
    Gott will nur Gutes für uns und ich denke nicht, dass wir beten müssen um ihn umzustimmen, sondern wir dürfen beten, damit er uns alles geben kann. Z.B. einen Partner, ein neues Auto, Finanzen, eine neue Arbeit, eine Geschäftsidee, eine Wohnung usw. Ich bete auch wenn ich nicht weiß was Gott will und dann zeigt er neue Wege und Dinge auf. Er gibt die Möglichkeiten, dass das geschehen kann, was er Gutes für mich vorbereitet hat. Ich habe schon oft erkannt, dass die Dinge, die ich unbedingt wollte und für die ich dann gebetet hab ohne Gott zu fragen ob es gut für mich ist, letzendlich nicht gut waren und mich nur wertvolle Zeit gekostet haben.
    Ich denke, dass wir Gott nicht manipulieren brauchen durch Gebet, denn er will, dass wir glücklich sind und er weiß am Besten was gut für uns ist. Wir brauchen ihm nur vertrauen. Besser ist es wenn wir das bitten, was in seinem Willen ist :) Denn unser Gebet ist wichtig, dass wir empfangen können. Gott stülpt uns nichts über, sondern er will von uns hören, was wir wollen. Wer nichts erwartet bekommt auch nichts…

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    1. Mandy Artikelautor

      Ich stimmt Dir zu "Ich"…. der Satz trifft es gut:

       

      "Ich denke, dass wir Gott nicht manipulieren brauchen durch Gebet, denn er will, dass wir glücklich sind und er weiß am Besten was gut für uns ist. Wir brauchen ihm nur vertrauen. "

       

      Danke Dir!

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  5. Ille

    Ich kann das Wort "Fußball" nicht mehr hören :P
    Aber der Beitrag ist wirklich ganz toll, schöne Geschichte und klasse Gedanken :)
    (Und mal nicht die Volxbibel << das ist mir mal aufgefallen *lach* )
     
    Danke dir Mandy und be blessed!

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    1. Mandy Artikelautor

      Ille… bitte schau mal in den letzten 10 Beiträgen oder so, wo was von Volxbibel steht. Ja ich zitiere da hin und wieder draus, aber ziemlich selten. Irgendwie bist du der Meinung ich würde ständig volxbibeln…

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      1. Ille

        Entschuldige, irgendwie lese ich wohl nur dann *grins* Aber sieh doch bitte, ich seh auch wenn ich es lese und mal keine Volxbibel o. Gute Hoffnung-Übersetzung ist sondern ne schöne Luther oder Elberfelder :) Ich schätze diese Übersetzungen sehr.

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  6. Erico

    Ich glaub auch daran das Gott einen Plan hat für jeden Menschen.
    Allerdings glaub ich auch daran das er immer weiß was geschehen wird denn er weiß ja auch schon ob wir beten und was wir beten werden. Selbst wenn wir von seinen Wegen abirren weiß er doch wie er ans Ziel mit uns kommt.
     Uns werden somit alle Dinge zum besten dienen weil er schon weiß wie er sie gebrauchen kann (er weiß es ja schon vorher). OH man das fällt mir echt grad schwer zu erklären was ich mein, hoffe ihr versteht dennoch meinen Gedankengang :)

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  7. Bernd

    Das ist ein ziemlich komplexes Thema. Es gibt mehrere Berichte in der Bibel, in denen Gott sich hat umstimmen lassen oder zumindest nicht auf fest auf seinem Willen bestand (Abraham mit Gott wg. Sodom u Gomorrha, Hiskias Krankheit) .Andererseits gibt es auch die Geschichte von Amy Carmichael (Nein ist auch eine Antwort), wo Gott scheinbar gar nicht auf das Gebet eines Kindes reagiert hat, sie hat sich anstelle ihrer braunen Augen blaue Augen gewünscht. Erst als Missionarin in Indien, wo sie wie eine Einheimische gekleidet war und nicht als Ausländerin zu erkennen war, erkannte sie, dass Gott ihr Gebet zwar gehört, aber dazu "Nein" gesagt hat.
    Ich denke, dass Gott recht genau weiß, was er mit jedem einzelnen Menschen vorhat. Allerdings hat er uns bewusst nicht als Marionetten geschaffen, sondern uns unseren freien Willen gelassen. Daher "dürfen" wir so manchen Umweg gehen, wo Gott eigentlich eine direkte Verbindung vorgesehen hat. Aber das ist eine Spannung, mit der ich leben muss und wo ich auch nicht richtig sagen kann, wie ich das erklären soll.

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  8. Hanspeter

     
    Gebet bedeutet nicht, Gott zu sagen, wie er zu handeln hat. Gebet heisst bei Gott unsere offenen Fragen zu deponieren und gespannt zu erwarten, wie er auf seine Art und Weise zu seiner Zeit antwortet.  

     
    Psalm 62,9: „Hofft auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.“
     
     

     
     

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  9. Ulli P.

    *mal wieder ein bisschen tiefer buddel*

    Hallo zusammen,

    ich denke auch, dass Gott zwar alles weiß, uns aber – wie liebevolle Väter nun mal sind – Freiraum für eigene Entscheidungen lässt, Fehlentscheidungen inbegriffen.

    So wie der Papa, der genau weiß, wenn der kleine Sohnemann jetzt alleine lostapert, wird er nach drei Schritten auf dem Hosenboden landen. Und dann kommt es halt drauf an, ob das Söhnchen unbedingt an einer stark befahrenen Straße alleine laufen will, oder auf dem Spielplatz. Ersteres wird er nicht zulassen, da kann Sohnemann dann noch so bockig, beleidigt oder quengelig sein, Papa wird ihm seinen Willen nicht lassen. – Zweiteres schon, weil er ja sein Kind nicht entmutigen oder bevormunden will.

    Ähnlich wägt auch unser himmlischer Vater ab und sagt schon mal "Nein", wenn´s besser für uns ist. Das dieses Nein seine Berechtigung hatte, sehen wir oft Jahre später erst, genau wie der kleine Hosenmatz auch erst als Erwachsener weiß, das Papa ihm immer nur gut wollte.

    Tja…und wer sich von ihm rein garnichts sagen lassen will – auch nicht durch das Gewissen was er jedem mitgegeben hat  –  der kann alles nach eigenem Gutdünken tun, er darf sich dann aber auch nicht über die Konseqeunzen die jede Handlung unweigerlich nach sich zieht, beklagen.

     

    ZITAT Mandy: "Vielleicht ist beeinflußen auch zuviel gesagt…. vielleicht könnte man es anders nennen…. hmm… Ideen?"

    Hm…vielleicht könnte man auch "erweichen" sagen? – Ich denke, es hat schon so manches verzeifeltes oder auch vertrauensvolles Gebet sein Herz erweicht. – Und seine Hilfe bleibt niemals aus, auch wenn sie manchmal nicht darin besteht unsere Bitte zu erfüllen, sondern uns zu korrigieren, oder uns durch schwierigen Situationen hindurchzuführen. 

    Wer sein Kind ist, hat ja auch den Wunsch und Willen ihm zu gefallen, möchte Charaktereigenschaften entwickeln, durch das er seinem Vater Ehre macht. – Die meisten reifen in der Wartezeit oder im Verzicht.

    Die Frucht des Geistes im einzelnen zu betrachten ist dabei sehr interessant:

    22 Wenn dagegen der heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. (Gal 5, 22)

     

    So wollen wir vielleicht von bestimmen Menschen geliebt werden, die uns diesen Gefallen leider nicht tun. Wir müssen es hinnehmen, denn Liebe kann man ja bekanntlich nicht erzwingen…und währenddessen lässt der hl Geist die LIEBE in uns selbst immer mehr wachsen, so dass wir unser Herz auch für andere Meschen weit machen.

     

    Vieles macht uns FREUDE und je länger wir darauf warten mussten, um so größer ist sie, wenn es da ist.

    FRIEDLICH zu sein, ist eine Frucht die erst dann richtig zur Reife kommt, wenn eben gerade Unfriede herrscht.

    GEDULD kann überhaupt nur wachsen, wenn man nicht jeden Wunsch direktamento erfüllt bekommt.

    FREUNDLICHKEIT leuchtet gerade dann auf, wenn man von Kniestköppen umgeben ist.

    GÜTE wächst nur da wo sie gebraucht wird. – Also dann, wenn Menschen unserer Nachsicht bedürfen, so wie Gott mit uns immer nachsichtig sein muss.

    TREUE wird vor allem in den harten Zeiten oder in der Versuchung aktiviert.

    SANFTMUT kommt hervor, wenn wir uns anderen zuliebe zurück nehmen müssen.

    Und auch die SELBSTBEHERRSCHUNG wird nur gefordert, wenn wir mit etwas konfrontiert werden, das uns mit den eigenen Schwächen konfrontiert.

    So wissen wir also: immer dann wenn unser Papa sich mal nicht erweichen lässt, dann deshalb, weil er uns hilft die geistige Frucht hervorzubringen, die wir ja auch haben wollen. – In dem Fall spielt sein Plan mit unserem Wunsch zusammen, uns fällt das nur in dem Moment nicht auf, es ändert aber nichts an der Tatsache :-)

    LG Ulli

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  10. Hans-Peter

    Gott ist allwissend. Allwissend sein bedeuted, dass man nichts lernen oder erfahren kann, weil man es eben alles schon weiss. Damit ist ein Gebet, bei dem man Gott etwas sagen möchte überflüssig – er weiss es schon!

    Da Gott nicht nur allwissend sondern auch allmächtig ist können wir ihn auch für verheerende Naturkatastrophen verantwortlich machen, weil sie ja nicht gegen seinen Willen geschehen können. Sie gehören daher zu seinem Plan. Ich halte es für eine völlig anmassende bzw. reichlich kindische Idee wenn sich die Menschen einbilden sie müssten da vielleicht einen Vorschlag machen wie der Plan noch verbessert werden könnte – so als Gott vielleicht was übersehen hätte… ein groteskes Gottesbild.

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    1. Tobias

      Hallo Hans-Peter,

      du stellst berechtigte Fragen und denkst für mich total nachvollziehbar darüber. Auch ich komme da regelmäßig mal ins Grübeln. Nur eine Sache ist wichtig, denn ganz so (grotesk) ist es gar nicht, wie du schreibst. Die Bibel berichtet mehrfach, dass Gott sich umstimmen lässt. Das Buch Jona zeigt ein Beispiel und es gibt etliche andere. Frage mich nicht, wie das zu seiner Allwissenheit passt – ich kenne diese Gedanken und hab da genau die gleiche Frage. Wahrscheinlich stoßen wir hier einfach an Grenzen, Gottes Größe und Souveränität in unseren Verstand hinein zu bekommen. Aber weil Gott sich auch umstimmen lassen kann – darum macht ein ernst gemeintes Gebet immer Sinn.

      Viele Grüße
      Tobias

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      1. Hans-Peter

        Du schreibst "Die Bibel berichtet mehrmals, dass Gott sich umstimmen lässt. … Frage mich nicht, wie das zu seiner Allwissenheit passt". Das ist einfach einer von unzähligen Widersprüchen in der Bibel. Es ist doch so, dass es praktisch zu jedem Zitat aus der Bibel auch ein Zitat gibt, dass im Widerspruch dazu steht. Und natürlich stoßen wir da an unsere Grenzen – aber nicht weil wir an Gottes Größe scheitern sondern weil eine Aussage und das Gegenteil dieser Aussage nicht gleichzeitig wahr sein können. Wir sind daher gezwungen die eine Aussage für richtig und die andere für falsch erklären. Das passiert dann meist in Form von Erklärungen wie: das darf man nicht wortwörtlich nehmen; das muss man als Bild sehen; wenn man genau darüber nachdenkt ist eigentlich … gemeint; das ist ein Geheimnis; wir können Gott nicht verstehen; etc.

        Ich möchte von denen, die die Bibel zitieren das Kriterium kennen, warum sie das jeweilige Zitat für richtig halten (wortwörtlich) und ein anderes nicht. Ansonsten könnte sich jeder rauspicken was er will und dabei aber zu völlig konträren Aussagen kommen – und sich dabei trotzdem immer auf die Bibel berufen können.

        Was glaubst du von dem was in der Bibel steht – und warum?

        Beste Grüße

        Hans-Peter

        Antworten
    2. Gekreuz(siegt) Moderator - Hanspeter

      Hallo Hans-Peter, so wie ich die Bibel verstehe, ist Gott nicht so allwissend, wie du es interpretierst. Er hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, da kommt manchmal etwas anders als erwartet. Doch Gott ist nicht verlegen und hat neue Möglichkeiten und Wege – wie mein GPS :-) Für mich läuft die Welt nicht ab wir eine Uhr. Deshalb macht es Sinn, sein Herz vor Gott auszuschütten. Natürlich muss ich ihm nicht sagen, wie er die Welt zu regieren hat. Ob es Sinn macht, ihn für etwas anzuklagen, ist eine andere Sache. Wer bin ich, dass Gott sich vor mir verantworten soll? Hiob hat es versucht und ist zu einem anderen Gesichtspunkt gekommen: "Jetzt hat mein Auge dich gesehen. Darum verwerfe ich mein dummes Geschätz und bereue in Staub und Asche." Hiob 42,5-6

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      1. Hans-Peter

        Hallo Moderator! Ich interpretiere die Eigenschaft "allwissend" nicht! Das ist eine ganz klare Definition, eine sogenannte All-Aussage – und ein einziges Gegenbeispiel (in diesem Fall irgendetwas nicht zu wissen) widerlegt diese Eigenschaft. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Gott ist allwissend oder er ist es nicht. Oder ihr wisst es nicht – ihr müsst euch entscheiden.

        Mein Ausgangspunkt war ja ob es Sinn macht bei einer anstehenden Naturkatastrophe dafür zu beten, dass nicht allzuviel passiert. Da spielt der freie Wille überhaupt keine Rolle. Es ist die Frage warum wir einem allwissenden Wesen etwas mitteilen wollen (es weiss es ohnehin lt. Definition). Und es ist die Frage warum wir von einem allwissenden und allmächtigen und gütigen Wesen ( das verstehe ich als die christliche Definition von Gott) annehmen können, dass wir ihm Verbesserungsvorschläge seinen Plans machen können.

        Antworten
  11. Gekreuz(siegt) Moderator - Hanspeter

    Hallo Hans-Peter

    Die Bibel legt keine Betonnung auf die Allwissenheit Gottes, sondern auf eine Beziehung zwischen Gott und Mensch, in welcher der Mensch sich auch gegen Gottes Idee wenden kann (Kennt du Stellen, wo es heißt Gott sei in deinem Sinne allwissend?) . Gott ist Optimist und hofft, dass der Mensch durch Gutes und im Negativen sich ihm zuwendet. In Buch der Offenbarung steht drei Mal nach der Beschreibung der Katastrophen, dass die Menschen sich nicht an Gott gewendet haben. Also ist seine Hoffnung, dass durch Segen und Schweres der Mensch sich zu ihm hin wendet. Betreffs der Interpretation. Christen richten sich nach der Interpretation des Gesetzes, wie sie Jesus vorgelebt hat. Es gibt die eine Seite, dass Gott seine Meinung kund tut und die andere, wie er in der Praxis damit umgeht. Da erleb ich, wie er unendliche Geduld hat und immer wieder hofft, dass der Mensch sich ihm zuwenden wird. Herzliche Grüße Hanspeter

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    1. Hans-Peter

      Hallo Hanspeter,

      jetzt habe ich wirklich was gelernt. Wenn ich zb. auf dem Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft im Themenregister nach "Allwissenheit Gottes" suche werden 14 Bibelzitate aufgelistet. Aber ich gebe dir recht, dabei ist nie konkret von "Allwissenheit" die Rede. Einige dieser Zitate beziehen sich allerdings darauf, dass Gott in unser Herz rein schauen kann. Aber zurück zur Allwissenheit: Gott ist also nicht allwissend? Er kann ja immer noch unglaublich wissend sein und natürlich alles Menschliche übertreffen – aber alles weiss er halt auch nicht. Ist das deine Position?

      Mich überrascht das etwas. Ich ging bisher davon aus, dass der christliche Gott allmächtig und allwissend ist. Ich habe auch noch keinen Christen getroffen, der die Allwissenheit Gottes abgestritten hätte. Mich würde wirklich interessieren, wie das zb. die Fans in eurem Facebook-Forum sehen.

      Abschliessende Frage: ist Gott allmächtig?

      Schönen Abend
      Hans-Peter

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      1. Gekreuz(siegt) Moderator - Hanspeter

        Hallo Hans-Peter

        Wenn Gott nicht in unsere Box passt, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen, wie er ist.

        Gott ist so mächtig, dass er sich selbst an seine Versprechen und seine Prinzipien hält. Eines davon ist der freie Willen des Menschen.

        Du musst nicht fragen, ob Gott in deine Box passt, sondern wie Gott ist.

        Gott gibt etwas zum Gebrauch und der Mensch tendiert zum Missbrauch. Wenn du ein iPhone entwickelst, werden Menschen es in den Mixer werfen oder für andere Zwecke missbrauchen. Doch dies wiederspiegelt nicht die Absicht des Erfinders.

        So stellt Gott fest (Hesekiel 20,24-25): „Weil sie meine Gebote nicht gehalten und meine Gesetze verachtet und meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter sahen. Darum gab auch ich ihnen Gebote, die nicht gut waren, und Gesetze, durch die sie kein Leben haben konnten.“

        Gott wollte dem Menschen etwas Gutes mit auf den Weg geben. Der Mensch interpretierte es anders und so wurden seine Anweisungen nicht mehr hilfreich.

        Gott lässt uns auch den freien Willen: So sagt Gott  in Hosea 11,7: „Mein Volk ist müde, sich zu mir zu kehren, und wenn man ihnen predigt, so richtet sich keiner auf.“ 8 „Mein Herz ist andern Sinnes, alle meine Barmherzigkeit ist entbrannt. 9 „Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch und bin der Heilige unter dir und will nicht kommen, zu verheeren.“

        Jesus brachte uns eine neue Interpretation vom Gesetz und sagt (Lukas 6,36): „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ Und Matthäus 5,44-45: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“

        Gott passt nicht in meine Box. Entweder ich lehne ihn ab, weil er nicht meiner Vorstellung entspricht, oder ich lasse mich auf ihn ein und erlebe, Schritt für Schritt wie er ist. Herzliche Grüße Hanspeter

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        1. Hans-Peter

          Ich gebe auf! Ist es wirklich unmöglich auf eine einfache Frage eine klare Antwort zu geben? Ich fasse zusammen: meine Ausgangsfrage war: Ist ein Gebet, in dem ich Gott etwas mitteilen will nicht sinnlos, wenn doch Gott allwissend ist. Deine Argumentation um diesen Widerspruch aufzuheben ging in die Richtung, dass Gott nicht allwissend ist. So habe ich es zumindest verstanden weil du hast angemerkt, dass die Bibel keine Betonung auf die Allwissenheit Gottes legt. Ich gab dir in Folge Recht und wollte nun diese Position fest machen, weil sie für mich überraschend war. Aber statt einem einfachen "ja" oder "nein" oder "ich weiss nicht" rätst du mir plötzlich nicht zu fragen, ob Gott in meine Box passt?! Es geht mir nicht um meine Box – ich wollte von dir wissen, ob deiner Meinung nach Gott allwissend ist oder nicht. Konkrete Aussagen, aus denen man auch Konsequenzen ableiten kann scheinen hier nicht besonders beliebt zu sein.

          Schade
          Hans-Peter  

          Antworten
          1. Gekreuz(siegt) Moderator - Hanspeter

            Hallo Hans-Peter

            Mandy schreibt, dass Gott durch Gebet seine Pläne mit uns auch mal spontan ändert.

            Ich schrieb von Gott: „Er hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, da kommt manchmal etwas anders als erwartet. Doch Gott ist nicht verlegen und hat neue Möglichkeiten und Wege – wie mein GPS :-) Für mich läuft die Welt nicht ab wie eine Uhr. Deshalb macht es Sinn, sein Herz vor Gott auszuschütten. Natürlich muss ich ihm nicht sagen, wie er die Welt zu regieren hat.“

            Weiter:  „Gott ist so mächtig, dass er sich selbst an seine Versprechen und seine Prinzipien hält. Eines davon ist der freie Willen des Menschen.“

            Deshalb, Gebet ist nicht sinnlos, weil Gott alle Macht hat, so zu handeln, wie er es sich vorgenommen hat, indem er den freien Willen des Menschen respektiert und auf Menschen eingeht.

            Hanspeter

            Antworten
  12. Annika

    Das Leben beantwortet dir nicht jede Frage. Manche Antworten wirst du nie bekommen, andere schon. Aber solange du die wichtigste Frage geklärt hast, kannst du es aushalten, dass andere offen bleiben.

     

    Manchmal müssen nicht alle Fragen geklärt werden, vorallem wenn sie eher Verwirrung anstatt Antworten bringen. Unser Verstand ist einfach zu klein um so große Dinge zu verstehen. Dafür können wir aber im Himmel alle Fragen stellen und sind auch fähig zu verstehen.

    Manchmal muss man Fragen auf sich beruhen lassen, auch wenn wir erst im Himmel unsere Antwort bekommen.

    Antworten
    1. Alexander

      GOTT ist absolut allmächtig – GOTT vermag alles zu tun ausser der Sünde, denn er ist heilig. (Mat 19,23-26; Luk 1,37; Jer 32,27; 2.Kön 7:2; Sach 8:6 usw)

      Alles, was GOTT der Welt oder einzelnen Menschen verheisst, das tut ER.

      »Ich weiss jetzt, dass dir nichts unmöglich ist; denn alles, was du planst, führst du auch aus. (Hiob 42,2)

      Ist nun GOTT allwissend? Diese Frage kann ich persönlich nur spekulativ beantworten. 
      Die meisten Bibelübersetzungen gebrauchen dieses Wort nicht. Und wenn, dann nur einmal in Hiob 37.

      Fakt ist aber, dass GOTT ALLES aus der Vergangenheit und Gegenwart weiß.
      Er sieht unser Herz und hat jedes einzelne Haar von uns gezählt. Alles ist geschrieben im Buch unseres Lebens. Jedes einzelne Wort, das unsere Lippen verlässt.

      Und dieses Wissen dürfen wir nutzen, um a) geheiligt/ gereinigt zu werden durch Bekennung und Vergebung von Sünde und Schuld und b) geführt und geleitet zu werden in unseren Entscheidungen für die Zukunft.

      Und hier scheiden sich die Meinungen. Weiß Gott jedes Detail, wo und wie ich in 10 Jahren bin?
      Ich weiß es nicht, aber ich denke eher nicht. Es gibt Hinweise in der Bibel in denen die Apostel z.B. genau wussten, wie und wo sie sterben würden, weil GOTT es ihnen offenbart hat. Widerrum ist es aber SEIN Plan, den er ausführt in seiner Allmacht.

      Auf der anderen Seite haben wir die Möglichkeit bzw. Pflicht zwischen Segen oder Fluch zu wählen und somit unseren eigenen Weg zu bestimmen. Wir müssen täglich tausende Entscheidungen treffen, die unser Leben direkt beeinflussen. Ob Gott, trotz der unendlichen Vielfalt an Möglichkeiten und Abhängigkeiten, genau weiß, wo jeder einzelne von uns sein wird, wage ich in meiner Eingeschränkt nicht zu beurteilen. 

      Ich glaube aber wohl, dass der VATER in seiner Allwissenheit zum heutigen Zeitpunkt (er kennt alle Herzen und alle Vorgänge in der Welt) und seiner Vollmacht die Umstände/ Herzen in der Zukunft gemäß seinen Verheissungen zu verändern, es sehr wohl vermag uns Dinge mitzuteilen, die erst noch passieren werden, wenn wir ihn darum bitten. Wenn GOTT einem Mann offenbart, dass dass seine unfruchtbare Frau einen Sohn gebähren wird noch ehe Frau Merkel ihr Amt niederlegt und dieser Junge Kanzler wird, dann wird es auch zu 100% passieren.

      Er ist der Allmächtige und ewige GOTT. Die Zeit hat er nur uns gegeben. Zur Umkehr.

      Dank sei IHM dafür.

      With love in Jesus,

      Alex

      Antworten
  13. Juri

    Was ist wenn ich glaube gemerkt zu haben das Gott einen bestimmten Plan mit mir hatte, aber ich nicht den Mut hatte diese Chancen zu nutzen? Gibt er irgendwann auf? Bringt Gebet dann noch was? Und macht Gott Dinge wirklich schneller wenn wir ihn bitten?

    Antworten
  14. Birte Daniela

    Das macht mich baff, was Juri für ein Problem hat, habe ich auch. Ich halte es aus, nehme hin, dass mein Weg, meine Chance vertan ist. Das hält mich nicht ab, weiter zu glauben und zu beten. Ich habe die Diskussion um Hanspeter, Hans-Peter , Tobias durch gelesen und eine annähernde Antwort parat von C.S.Lewis aus seinem Buch „Pardon, ich bin Christ“ Viertes Buch 3. Kapitel. Es gibt mittlerweile mehrere Überarbeitungen und ich mag im Moment nicht Auszug haft schreiben. Vielleicht morgen. Ich hoffe eine einer der das liest hat das genannte Buch, kann nachlesen und vielleicht sogar kurz umschreiben, wie C.S.Lewis dieser Frage nach der Allwissenheit Gottes sich nähert und antwortet.

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