Als Christ zum Psychologen?!

Ich stelle in letzter Zeit, gerade bei Facebook-Diskussionen unter Christen ein Phänomen fest.

Ganz besonders zu merken, wenn's um Ostern, Weihnachten, Fasching, Katastrophen, Leid, Homos und was weiß ich noch alles geht. Da gibt es zwei krasse Richtungen von Leuten.

Die eine Seite scheint total tolerant zu sein, so das sie kaum noch etwas ablehnen und die andere Seite bei denen ist klar, wenn etwas nicht von "uns Christen" entwickelt wurde, dann kann das nichts Gutes sein, wenn das nicht sogar "dämonisch" ist.

 

Gott sei Dank bewegen sich die meisten irgendwo im Mittelfeld. Da kam mir die Aufforderung, die im
1. Thessalonicher 5, 21 steht in den Sinn:


"Prüft alles und behaltet das Gute."

 

Keine leichte Aufforderung. Ich behaupte mal, dass bei diesen Diskussionen viele Leute gar nicht prüfen und abchecken, über was sie da gerade reden.

Oder wie ist es möglich das kaum zwei Minuten Zeitspanne zwischen Frage und Antworten bzw. Meinungen liegen?

 

Ich vermute, dass oftmals nach dem Motto diskutiert wird:
 

"Was ich kenne und was mir vertraut ist, das ist gut! Und das was ich nicht kenne, dass ist fremd und schlecht."

 

Um einige Beispiele zu nennen:

– Wenn in einem You Tube Music-Clip irgendwo "Jesus"  zu hören ist, dann isses wohl was Gutes, ganz egal ob man die Sprache, in der gesungen wird auch versteht.

– Oder wenn jemand in "Gossen- und Fäkalsprache" spricht, dann kann das unmöglich vom heiligen Geist sein. 

– Wenn es in deiner Gemeinde üblich ist beim beten auf die Knie zu gehen oder dabei die Hände zu heben und jemand macht das nicht, dann kann der das Gebet nicht wirklich ernst meinen.

– Oder die Frau Punk hat schon viele gute Blogartikel geschrieben, was die sagt ist gut und wahr. glaub das bloß nicht

 


Absoluter Oberquatsch.
 

Daraus kann man nie und nimmer ne Regel machen!

Ich habe den Eindruck, dass aber immer mehr Menschen alles in einen Topp schmeißen.


Und genau da mußte dir klar machen:

"Prüft alles und behalte das Gute." 

 

Ich hab mir mal die Psychologie vorgenommen, um sie zu prüfen.

Ich habe ein Fernstudium in Psychologie gemacht, später dann bin ich einen Studiumsordner von IGNIS, christliche Psychologie, durchgegangen.

Ich habe um von den Drogen wegzukommen eine erfolgreiche Therapie gemacht und auch eine Familientherapie, die aber mehr oder weniger an der mangelnden Teilnahme meiner Eltern scheiterte.

Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Menschen befasst und da kann man echt nur ins Staunen kommen, wie der Chef uns geschaffen hat und welche inneren Prozesse möglich sind.


Viele Psychoexperten, die Therapieformen entwickelt haben, hatten mit Gott nichts am Hut. Die einen akzeptierten den christlichen Glauben, die anderen lehnten ihn total ab.

Aber ich denke, nur weil der Entdecker vielleicht den Buddha angebetet hat, kann dennoch die Therapieform hilfreich sein. Bei manchen Formen spielt der Glaube des Erfinders aber durchaus eine Rolle!

 

Deshalb bin ich der Meinung, dass man als Christ Psychologie nie im "Komplett-Paket" ablehnen noch gutheißen kann.

Wichtig ist erstmal zu kapieren, dass nicht jede Therapieform gegen alles helfen kann! Auch ist keine Therapieform das Non plus ultra.

 

Ein gutes Gespräch mit einem Therapeuten wird wohl kaum gegen einen Hirntumor helfen, vielleicht aber hilft dir dieses Gespräch etwas in deinem Leben zu erkennen, vielleicht eine Schuld die du mit dir rum trägst. Wenn du dir dieser Schuld bewusst bist, dann kannst du mit Gott drüber sprechen. 

Dein himmlischer Daddy sollte eh der sein, der absolut die Nr. 1 ist und mit dem Du in Kontakt bleiben solltest. So eine Therapie findet nicht nur in der Gesprächszeit mit dem Psychologen statt, sondern dazwischen! Jesus ist 24h bei dir, er hilft dir das Gehörte aus den Gesprächen umzusetzen und zu festigen, wenn du ihn darum bittest!

Die Verhaltenstherapie lernt dem Menschen wie er sich in bestimmten Situationen verhalten kann… ja der Mensch kann und soll lernen. Geht also klar, nur mußt du prüfen ob diese Form der Therapie auch die richtige Methode ist um dein Ziel zu erreichen.

Dann gibt's da die tiefenpsychologischen Ansätze. Sie verstehen den Menschen als sehr kompliziertes und vielschichtiges Wesen, in dessen innerem unterschiedliche Motive zu inneren Konflikten führen. Dabei spielt z.b. die Prägung in der Kindheit eine wesentliche Rolle.

Klar, wenn du an Jesus glaubst und Christ bist, dann bekommst du ein neues Leben, aber bestimmte Prägungen bleiben erhalten. Vorallem die miesen Erlebnisse, die hast du nun mal erfahren hast, die Bilder, die Erinnerungen…. du mußt damit lernen zu leben. Dazu eignet sich diese Therapieform gut, aber eben nicht (zumindest nicht erst) wenn du z.b. stressbedingte Kopfschmerzen hast und total verspannt bist.

Bei der Gesprächstherapie gehen Psychologen davon aus, dass eine bedingungslos annehmende, einfühlsame und dabei ehrliche Haltung des Therapeuten zur besseren Selbstwahrnehmung führt. Das stimmt mit  vielen biblischen Aussagen über den richtigen Umgang miteinander überein, ist aber nicht ausreichend wenn jemand tief in einer Depression steckt.

Auch die sogenannten systematischen Ansätze , z B. die Familientherapie beschäftigt sich mit den Prägungen in einer Familie und checkt ab ob bestimmte schädliche Muster bis heute übernommen werden. Das dient zum besseren Zusammenleben, zu gesunden und guten Beziehungen …. für mich biblisch.

Entspannungstechniken wie "Autogenes Training", die "Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen"  …. ich finde nichts, was dagegen sprechen sollte.


Jede Psycho-Methode ist MIST,  wenn sie falsch und als einziges Mittel eingesetzt wird, aber die meisten sind für bestimmte Zwecke durchaus anwendbar und geeignet.

 

Es gibt aber auch Therapieformen, die meiner Meinung nach mit dem Glauben an Jesus nicht zu vereinbaren sind. Z.b. Yoga. Da hockst du da, sollst dich entspannen, in dem du dich von der "Welt löst" und dich in irgendein Nirwana meditierst. Das kommt wohl aus dem Hinduismus.
 

Oder die Bachblütentherapie, die Idee hat der Gründer durch Geister übermittelt bekommen. Er ist der Meinung, dass das der Mensch zur Ruhe kommt, indem er sein eigenes "Gott-sein" in Harmonie mit dem Universum entdeckt. Jede körperliche Krankheit ist eine Störung des "Seelengleichgewichts". Also biblisch voll unkorrekt.

 

Ich denke auch, dass eine Psychotherapie, die nach 10-20 Sitzungen, keine deutlichen Erfolge zeigt auch weiterhin keine guten Chancen hat und dir vielleicht eher schadet. Prüfen muß sein, auch wenn's Arbeit macht. Sprich mit Gott drüber!

Es gibt auch christliche Therapiemöglichkeiten. Schau mal bei de'ignis rein. Aber egal ob da oder anderswo, ob dein Psychologe Christ ist oder nicht…. lass dir keinen Scheiß einreden. Wenn der Typ Gott total mies gegenüber steht und sogar gegen ihn wettert, dann mach das du weg kommst.


Ein guter Therapeut akzeptiert deinen Glauben, auch wenn er ihn nicht teilt.


Informiere dich über die therapeutischen Methode, die dir vorgeschlagen wird und lies nach, wie diese Methode den Menschen sieht. Bleib kritisch und mit Gott in Kontakt. Sprich mit anderen Christen drüber.

 

Und zu guter letzt…. Vergiß nicht, dass Gute behalte!

 

Fetten Segen
Deine Mandy
Jesus Punk

 

 

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Infos: habe ich mit von Ulrich Giesekus und IGNIS Studienordner geholt
, Foto unten: ranoush/flickr.com

 

 


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Dieser Beitrag wurde am 16. April 2011 veröffentlicht.

80 Gedanken zu „Als Christ zum Psychologen?!

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  1. Rainer

    Danke für den klasse Artikel, ja, es stimmt, wir haben einen wachen Geist bekommen, er prüfen soll! Die Bibel gibt uns Antworten darauf und das Gespräch mit Gott!

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  2. Eveline

    Danke, Frau Punk, dass Du Dir soviel hast durch den Kopf gehen lassen. Auch ich bin der Meinung, dass wir lernen müssen alles zu prüfen und vieles zu differenzieren. Einiges lässt sich anhand der Bibel prüfen, die so oder so meine Richtschnur ist. Anderes bringe ich im Gebet vor Gott und mache mir Gedanken oder lese etwas über ein Thema, das mich gerade interessiert.

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